Freizeitparks haben es mir ja angetan. Ich liebe es, schnelle Fahrgeschäfte zu fahren und ich mag es bei schönem Wetter die Wasserrutschen runter zu rasen. Dieses Gefühl von einem freien Tag, Fahrgeschäften und viel Spaß sowie Adrenalin gibt mir das Gefühl von Freiraum und Unabhängigkeit. Genau das Richtige, um stressige Arbeitstage hinter sich zu lassen. Und dann war es endlich soweit und unser Sommerurlaub 2017 stand an. Bevor es für uns nach Frankreich an die Cote dazur ging, hieß es erst einmal Familienbesuch nahe Stuttgart. Von hier aus starteten wir vor ein paar Monaten schon in den Europapark. Ich kenne keinen, der diesen Freizeitpark nicht kennt. Doch so schön wie es dort war, eins habe ich nicht gefunden: Entspannung. Stattdessen stand man ewig an den Fahrgeschäften an, starrte auf sein Smartphone um in der dazugehörigen App zu sehen, wo man am kürzesten ansteht und sprintete durch gefühlte Kilometer von Park, um am nächstmöglichen Fahrgeschäft anzukommen um möglichst viel fahren zu können. Und was bleibt auf der Strecke? Die Entspannung! Man konnte den Tag und das drum herum einfach nicht genießen. Daher stand für mich eindeutig fest, dass ich keine 50 Euro für einen stressigen Tag ausgeben möchte.
Auf der Suche nach dem „Was besuchen wir denn dann?“ kam mir unsere Autobahnfahrt von Dresden nach Stuttgart wieder in den Sinn. Ich kenne diese Strecke mittlerweile sehr gut eins fällt mir immer wieder ca. eine Stunde vor Stuttgart auf: „Tripsdrill“.
Ich wusste, dass hier auch ein Freizeitpark ist, den ich bisher nie besuchte. Also habe ich dann das World Wide Web besucht und gesehen, dass Tripsdrill weitaus mehr als „nur“ ein Freizeitpark ist. Vielmehr wurde schon online das Gefühl von Freizeit und Familie suggeriert. Für 31 Euro für einen Erwachsenen bekommt man nicht nur den Eintritt für den Erlebnispark, sondern kann auch noch am gleichen Tag das Wildgehege besuchen. Die Öffnungszeiten klangen auch human (9 Uhr bis 18 Uhr) und so stand unser Ziel fest: Tripsdrill.
Die Anfahrt mit Navi war wahrlich entspannt und da es einen großen und kostenfreien Parkplatz gab, mussten wir auch nicht lange suchen, um einen freien Platz für unser Auto zu finden.
Viele Kassen sorgten auch für einen entspannten Eintritt und so standen wir nur ca. 5 Minuten an und schon waren wir drin. Kein Vergleich zum Europapark, um das an der Stelle nochmal zu erwähnen, da standen wir 45 Minuten an, um überhaupt erst einmal drin sein zu können.
Nachdem wir dann in Tripsdrill im Freizeitpark waren, haben wir uns erst einmal mit der Lagekarte vertraut gemacht, um zu wissen, was wir uns alles ansehen wollen und welche Attraktionen wir besuchen möchte. Ich mag zwar Achterbahnen aber ich bin kein Fan von Loopings und von schnellen Fahrgeschäften, auf denen ich auf dem Kopf stehe. Die Attraktion „Karacho“ fiel daher bei mir schon mal weg und ich entdeckte somit gleich die Holzachterbahn „Mammut“. Vom Eingang her ziemlich weit am Ende des Parks, sodass man erst einmal einige kleinere und auch größere Fahrgeschäfte besuchen konnte. Und eins kann ich vorweg sagen, nur weil einige Fahrgeschäfte auch für Kinder geeignet sind, so heißt das nicht, dass diese weniger Spaß machen. Wir hatten wirklich unseren Spaß und das auch an den Hauptattraktionen wie unter anderem „Mammut“ und der Wasserrutsche „Der Jungbrunnen“.
Das Maximum, was wir an einem Fahrgeschäft anstanden waren 25 Minuten, das war eine kleine 4er „Achterbahn“ (G´sengte Sau) die wahrlich abging. Ansonsten standen wir im Schnitt zwischen 5 bis 10 Minuten an und das trotz Ferien und wundervollem Wetter sowie vielen Besuchern. Durch kurze Wartezeiten hatten wir die Chance viele Fahrgeschäfte mehrfach zu fahren, um den Eintritt auch auszukosten.

Bei unserem Spaziergang durch Tripsdrill sind wir an jedem Fahrgeschäft vorbei gekommen und haben so den Tag ausgekostet. Auch das Rafting sorgte neben Spaß auch für Abkühlung. Übrigens auch einer der Hauptattraktionen.
Kulinarisch gesehen hat man einige kleinere Imbisse oder auch größere Restaurants. Nachdem geschmacklich die Imbisse nicht ganz meins waren (aber das ist ja auch eine reine Geschmackssache), haben wir es uns dann in einem Restaurant gemütlich gemacht und gutbürgerlich gegessen. Preislich gesehen war das hier nicht teurer als in einem Restaurant, welches man so auch besucht.
Alle Weinliebhaber kommen in Tripsdrill übrigens im „Vinarium“ auf Ihre Kosten. Im Gewölbekeller kann man ausgesuchte Weine aus der Region probieren. 0,1 Liter kosten hier zwischen 1,50 Euro und 3 Euro. Zur Auswahl stehen Rot- & Weißwein und zusätzlich natürlich Brot und Käsewürfel. Das Glas bekommt man mit der Eintrittskarte kostenfrei dazu. Auch alkoholfreie Varianten an Fruchtsaftgetränken gibt es.
Mein Fazit zum Freizeitpark ist durchweg positiv. Ich kann wirklich nichts kritisieren, was durchaus selten ist 🙂 Einen so toll und liebevoll gestalteten Park in dem ich mich trotz hohem Menschenaufkommen so wohl gefühlt habe, gab es bisher nicht. Ich mag den Aufbau und die Beschilderung sehr, so ist alles sehr übersichtlich. Auch merkt man, dass hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde. Kinder sind hier auch wirklich sehr willkommen, das merkt man an vielen Kinderfahrgeschäften und am Aufkommen von Familien, die im Park sind.
Besonders entspannt fand ich den Shuttle Verkehr, der einen vom Erlebnispark direkt in das Wildgehege und zurück bringt. Dieser Service kostet 2 Euro (Hin und Zurück) und 1,50 Euro für eine einfache Fahrt.
Eine Dame in einer Imbissbude sagte uns, dass man auch nach 18 Uhr noch im Wildgehege sein darf, man sollte nur pünktlich in das Gehege gehen. Da der Shuttle Service (ein kleiner halboffener Zug, sehr niedlich gemacht) im 20 Minuten Takt fuhr haben wir den Zug 17.20 Uhr genommen und waren gut 5 Minuten später im Wildgehege. Rückzu sind wir über einen Weg auf dem Feld zu Fuß zum Auto gekommen. Entspannt gelaufen haben wir so ca 10 bis 15 Minuten gebraucht.
Das Wildgehege ist übrigens auch im Winter geöffnet. Auch Übernachtungen sind hier in beheizten Unterkünften möglich.
Viele heimische Wildtiere konnte man auf wirklich großen Freiflächen bewundern und teilweise auch selbst füttern. Das Futter hierfür konnte man am Eingang für 1 Euro kaufen. Fast täglich finden die Fütterung von Wolf, Bär und Co. statt, bei denen man als Gast dabei sein darf. Auch gibt es fast täglich Flugvorführungen an der Falknertribüne.
Was ich sehr toll fand und so noch nie erlebt habe waren die offenen Grillstellen, die gesichert waren. An der Wildsauschenke konnte man sich Knüppelbrot (Stockbrot), Würstchen und Pute kaufen und selbst grillen. Das muss ich sagen hat meinen Tag wirklich abgerundet, mittlerweile war es auch schon 19 Uhr.
Alles in allem empfand ich die über 100 Attraktionen im Erlebnispark und den Besuch im Wildparadies wirklich als rundum gelungen. Wer keine großen Achterbahnen mit vielen Loopings braucht und genauso wenig wie ich auf langes Anstehen steht und für sein Geld etwas geboten bekommen möchte, dem kann ich einen Besuch in Tripsdrill wirklich nur sehr ans Herz legen.
Für mich als Dresdnerin ist der Freizeitpark Belantis im übrigen auch sehr interessant. Tripsdrill und Belantis sind Partnerparks. Wer also eine Jahreskarte für einen Park hat (kostet in Tripsdrill für 12 Monate + Eintritt im Wildgehege das ganze Jahr 87 Euro für einen Erwachsenden), der kann einmal im Jahr auch kostenfrei den Partnerpark besuchen.