Naturkind Badekristalle und Sandförmchen von Kneipp *Werbung*

Heute angekommen, heute gleich getestet, die Badekristalle von Kneipp.
Meine Kleine liebt das Baden über alles, daher war klar, dass das neue Produkt gleich ausprobiert werden musste 🙂

Probiert haben wir zuerst Sunny Seestern in der Duftrichtung Sternfurcht. Das besondere ist, dass man bei den neuen Kneipp Naturkind Produkten Sandförmchen und Badekristalle dabei hat.

Sandförmchen: Das Sandförmchen ist zu 99% plastikfrei! Es wurde aus biobasierten Rohstoffen hergestellt. Das Förmchen fühlt sich nur an wie Plastik, besteht aber zu 99% aus Rohstoffen, die auch zur Papierherstellung genutzt werden. Dennoch kann man damit problemlos Baden gehen, das haben wir erfolgreich ausprobiert 🙂

Badekristalle: Beschrieben wird der Duft als tropischer Duft nach Sternfrucht– ich muss allerdings sagen, dass der Geruch einfach nur viel zu intensiv ist und viel zu süß. Ein typischer Kopfschmerzgeruch, wenn ich es einschätzen musste. Das Wasser war herrlich gelb aber ansonsten empfand ich das Bad als absolut nicht kaufenswert.
Da ich mit der Maus Baden war, habe ich ein wenig Körperhygiene betrieben und hatte danach einfach ein unangenehmes jucken/ kratzen an den Beinen.

Die Kneipp® naturkind Produkte sind für Kinder ab 3 Jahren.
Preislich liegt ein Bad- also eine Packung Badekristalle mit Sandförmchen bei 2,91 Euro.
Aufgrund meiner Meinung ist es mir zu teuer und ich würde es nicht kaufen.
Jetzt sind wir auf jeden Fall auf die zweite Sorte gespannt.


Nachgefragt im UKD- Ossilinchen trifft die Pathologie

Heute wird es um ein sehr spannendes Thema gehen, denn ich werde dir heute die Pathologie im Uniklinikum Dresden vorstellen. Ein Bereich, welcher mich schon immer sehr interessiert hat und scheinbar auch euch, denn das haben mir eure Rückmeldungen auf Instagram gezeigt.

Doch denkt man an die Pathologie, dann denkt man irgendwie automatisch an Kühlzellen, kalte Räume und tote Menschen. Schade eigentlich, denn die Pathologie ist viel mehr als Kühlzellen. Ich werde euch daher heute einen ganzheitlichen Einblick in die Pathologie verschaffen und euch mal zeigen, was für spannende Dinge hier noch so passieren.

Was genau die Pathologie zu einem sehr, sehr wichtigen Institut im UKD macht, das hat mir heute Dr. Sommer, Facharzt für Pathologie, erzählt. Es war ein wirklich sehr nettes Gespräch, ich habe viel gelernt und durfte wirklich auch viel sehen.

Doch wie immer hattet ihr die Chance, Fragen zu stellen. Diese habe ich wie immer in das Gespräch mitgenommen.

– Welche Tätigkeiten umfassen die eines Pathologen?

Für den Einstieg eine sehr gute Frage, daher habe ich sie an den Anfang gesetzt. Wir müssen alle vom Denken abkommen, dass ein Pathologe nur am „Toten“ arbeitet. Viel mehr sind die Pathologen für die lebenden Menschen da. Denkt man an eine Magenspiegelung oder an eine Darmspiegelung, dann weiß der ein oder andere vielleicht, dass da Proben entnommen werden. Diese Proben gehen dann zum Pathologen, der diese beurteilt und eine Diagnose stellt. Handelt es sich um gutartiges Material oder bösartiges Material? Wie sollte weiter verfahren werden? Diese Infos gehen dann an den behandelnden Arzt, der die Entscheidungen gemeinsam mit den Patienten trifft.

Man sollte den Pathologen also viel mehr als Lotsen der Medizin bzw. der modernen Krebstherapie sehen!

So sieht der Hauptarbeitsplatz eines Pathologen aus.
Hier können wir mal sehen, was ein Pathologe bei der Diagnostik so alles sieht.

– Wann beginnt die Leichenstarre? Hört sie auch wieder auf?

  • Am Kiefergelenk tritt sie nach 2 bis 3 Stunden auf.
  • Der Beginn am ganzen Körper ist ca. nach 8 bis 10 Stunden.

Sie löst sich auch wieder, die spontane Lösung beginnt ca. nach 2 Tagen. Die vollständige Lösung nach ca. 3 bis 4 Tagen.

– Wann kommt eine Obduktion in Frage?

Hier muss man zuerst ganz klar in der Arbeit der Rechtsmedizin und der Pathologie unterscheiden. Alles was Straftaten/ Rechtswidriges/ Vergiften/ KO- Tropfen/ Drogen usw. betrifft behandelt die Rechtsmedizin.
Pathologen werden in der Regel bei natürlichen Toden eingesetzt, Gerichtsmediziner werden im Auftrag der Staatsanwaltschaft oder des Gerichts bei Verdacht auf einen unnatürlichen Tod zu Rate gezogen.

In der Pathologie werden aber in der Tat auch Sektionen durchgeführt. Die Zahlen am UKD belaufen sich hier auf ca. 100 Sektionen PRO JAHR.

Zum Vergleich: die Rechtsmedizin im UKD hat im Jahr ca. 600 Sektionen.


Dieser Unterschied ist ganz wichtig zu wissen. Stellt man sich nun die Frage, warum die Pathologie eine Sektion am Patienten durchführt, dann ist folgende Grafik ganz spannend, um die Arbeit und die Gründe für eine „Obduktion“ zu verstehen.

Weiter unten im Beitrag gehe ich dann nochmal genau darauf ein, was Ziel sowie Sinn und Zweck einer Obduktion in der Pathologie sind.

Kleiner Funfact am Rande: In der DDR wurde jeder obduziert, der nicht eindeutig widersprochen hat.

– Was sind sichere Anzeichen für den Tod?

  • Totenstarre
  • Totenflecke an abhängigen Körperpartien ab ca. 30 Minuten, am übrigen Körper ab ca. 1 Stunde.
  • Konfluierende (zusammenfließende) Totenflecke ab ca. 2 Stunden; voll ausgeprägt und konfluiert ab ca. 4 Stunden. Die Totenflecke sind bis ca. 10 Stunden nach dem Versterben wegdrückbar und ab 12 Stunden nicht mehr wegdrückbar.

– Was passiert mit einem Verstorbenen, wenn er in die Pathologie kommt?

Wie ich oben ja schon erwähnt habe, gibt es nicht die große Menge an Obduktionen in der Pathologie. Das lässt schlussfolgern, dass die Pathologie für Verstorbene nur eine kurze Zwischenstation ist. Und das ist auch in der Tat der Fall.

Verstirbt ein Patient auf Station, dann wird er von uns Schwestern „aufbereitet“, heißt ggf. nochmal gewaschen, gebettet, neu gekleidet. Danach bringt der innerbetriebliche Krankentransport den Verstorbenen in die Pathologie. Da geht er in die Kühlzelle und wird dann vom jeweilig ausgesuchten Bestatter der Familie geholt.

– Gibt es die Möglichkeit, sich vor Ort von seinen Angehörigen zu verabschieden?

Ja, die Möglichkeit gibt es.

Hinter der Glasscheibe ist der Verstorbene.

– Können Schulklassen der Carus Akademie für einen Tag vorbei kommen, um zum Beispiel das Thema Anatomie besser verstehen zu können?

Ja, auch diese Möglichkeit gibt es. Es gibt einen extra für Lehrveranstaltungen gestalteten Sektionsraum. Das sollte man aber unbedingt mit der Schule abstimmen, einfach so auf der Matte stehen ist nicht möglich 🙂

Das ist der Sektionsraum für Lehrveranstaltungen…

– Welche Berufsgruppen sind in der Pathologie zu finden?

  • MTA´s (Medizinisch technischer Assistent)
  • Biologen
  • Chemiker
  • Ärzte
  • Sekretärinnen
  • Sektionsassistenten
  • Labor Assistenten
  • Bufdi`s (Bundesfreiwilligendienst)
  • kaufmännische Angestellte

Ja, auch wenn ich es wusste, dass eine Krankenschwester eher nichts in der Pathologie zu suchen hat, ich könnte es mir in der Tat vorstellen, falls es aus irgendwelchen Gründen mit ITS nicht klappt 🙂

– Welche Fälle waren bisher am einprägsamsten?

Einprägsam sind oftmals die Fälle, die mit emotionalen/ persönlichen Fakten zum Verstorbenen einher gehen. Das ist an der Stelle der „Vorteil“ vom Pathologen, denn er kennt in der Regel den Patienten nicht, hat diesen Hintergrund nicht und kann sich so auf die wesentliche Arbeit konzentrieren.

Dennoch gibt es Fälle, die einprägsam sind.
Dr. Sommer nannte mir ein paar Beispiele:

  • Kinder oder junge Menschen, die verstorben sind.
  • Patienten mit einer sehr langen Krankheitsgeschichte.
  • Aber auch sehr seltene, spannende oder schwierige Diagnosen. Ist ein Tumor zum Beispiel gutartig, wird er raus operiert und der Patient ist geheilt. Sicher nicht immer so häufig aber sehr einprägsam.

– Was für Untersuchungen/ Tests werden hier gemacht?

Histologie/ Zytologie

Die Abteilung Histogie / Zytologie wird in verschiedene Arbeitsbereiche unterteilt, dazu zählen „Zuschnitt“, „Schnellschnitt“, „Zytologie“ sowie das „Spezialfärbelabor“ mit seinem umfangreichen Methodenspektrum.

Zuschnitt

Der Zuschnitt dient der Beschreibung und Dokumentation der entnommenen Operationspräparate und Biopsien. Die Beurteilung erfolgt durch den Pathologen, hier werden alle makroskopisch sichtbaren Gewebe- bzw. Organveränderungen beschrieben und für die weiterführenden mikroskopische Diagnostik entnommen.

Bild 1 bis 4 kurz erklärt: Makroskopische Untersuchung und Beschreibung sowie Vorbereitung für die weitere Aufbereitung, Entnahme relevanter Gewebeanteile für die Diagnoseerstellung, Entwässerung und Aufbereitung der Proben in vollautomatischen Systemen.


Spannend zu wissen ist die Tatsache, dass die MTA´s hier in Handarbeit ganz viel vorbereiten und anfertigen, damit sich der Pathologe das Material dann unter dem Mikroskop ansehen kann.

Bild 1 bis 5 kurz erklärt: Ausbettung der Proben und Eingießen in Parrafin, Blöcke und Objektträger vorbereitet zum Schneiden, Anfertigung von Dünnschnitten für die Histologie – 4µm (ein menschliches Haar hat ca. 10 µm), Strecken im Wasserbad und aufbringen auf die Objektträger.


Das Anfärben erfolgt mittels Maschinen. Außer beim Schnellschnitt, da ist es wirklich Handarbeit.

Schnellschnitt

Die histopathologische Untersuchung von Gewebeproben, während einer noch laufenden Operation, bezeichnet man als Schnellschnitt. Vom unfixierten Operationsmaterial werden Gefrierschnitte angefertigt, die anschließend angefärbt und durch den Pathologen begutachtet werden. Der Befund wird dann dem Operateur telefonisch mitgeteilt.

Es ist in der Tat so, dass der Operateur beispielsweise Gewebe sieht, von welchem er wissen möchte, ob es gutartig oder bösartig ist und möchte die weitere OP planen (Beispielweise beim Brustkrebs: handelt es sich um einen guten Tumor oder um einen bösen, wie viel muss weggeschnitten werden…) Das ganze ist jetzt etwas sehr einfach anhand des Beispiels rüber gebracht und natürlich gibt es da im Vorfeld genug Diagnostik. Allerdings ist das Beispiel gut um zu verstehen, was gemeint ist, denn darunter kann sich so gut wie jeder etwas vorstellen.

Hier sieht man einen Tumor der Brust (Mamma- Ca).
Das schwarze ist Tusche und wurde von den Mitarbeitern eingefärbt, damit man unter dem Mikroskop dann alles klar und deutlich erkennen und abgrenzen kann. Aus dem Grund werden verschiedene Bereiche auch eingefärbt, damit man genau sagen kann, wo was anatomisch liegt.
Man hofft natürlich, dass während der OP alles soweit raus operiert wurde, dass um den „Tumor“ gesundes Material ist und die Patientin keine weitere OP braucht. Das klärt der Pathologe.

So kann dann Material aussehen, welches der Pathologe begutachtet. Hier handelt es sich nicht um Brustkrebs.


Pro Tag gibt es im UKD übrigens ca. 30 Schnellschnitte. Diese kommen entweder mit einem Fahrradboten oder mit der Rohrpost direkt in die Pathologie. Dank modernster Technik ist es auch möglich einen anderen Pathologen (beispielsweise aus der Uni Leipzig) zu befragen (Einholen einer Zweitmeinung). Diese Methode kommt bei schwer zu findenden Diagnosen zum Einsatz. Der Pathologe vor Ort bekommt quasi eine Art Scan zugeschickt und beurteilt alles in Echtzeit.

Zytologie

Die Zytologie, auch Zytodiagnostik, dient der Beurteilung von Zellen, aus verschiedenen Körperflüssigkeiten (Pleura, Aszitis, Liquor u.a.) Die Aufarbeitung erfolgt durch Zentrifugation, anschließend erfolgt das Anfärben und die histologische Beurteilung durch den Pathologen.

Spezialfärbelabor

In diesem Bereich werden histologische Spezialfärbungen angefertigt. Sie dienen dem Nachweis spezifischer Strukturen und Zellen. Ein Teil der Färbungen kann automatisiert, ein anderer Teil manuell durchgeführt werden.

Immunhystologie/-zytologie

Durch immunhistologische Techniken ist es möglich gewebespezifische Antigene, darunter Proteine, Polysaccharide, Lipide und somit unterschiedlichste Strukturen von Zellen mit mono- bzw. polyklonalen Antikörpern nachzuweisen.
Das grundlegende Prinzip der immunhistologischen Reaktion ist die Darstellung von Antigenen durch die spezifische Bindung von mono- oder polyklonalen Antikörpern.

Molekularpathologie

Die Abteilung Molekularpathologie des Instituts für Pathologie führt quantitative und qualitative Analysen von DNA im Rahmen onkologischer Erkrankungen sowie Erregerdiagnostik bei Infektionskrankheiten durch. Die molekulare Gewebediagnostik ist mittlerweile neben der klassischen Histologie (Morphologie, Immunhistochemie) ein sehr wichtiger Bestandteil der Diagnose- und Therapiefindung.

Aus dem Grund sitzt auch immer ein Pathologe im Tumorboard und entscheidet quasi maßgeblich mit seiner Diagnose, gemeinsam mit den behandelnden Ärzten, wie die weitere Therapie aussieht. Muss bestrahlt werden? Bringt eine Chemo was, wenn ja, welche? Muss zusätzlich noch eine OP stattfinden? Genau diese Fragen werden dann im Tumorboard geklärt.

Klinische Sektion


Zwischen einer klinischen Sektion und einer rechtsmedizinischen Obduktion bestehen klare, rechtliche Unterschiede.

Für Todesfälle mit vermuteter nicht natürlicher Ursache oder für Opfer von Gewaltverbrechen sind die Rechtsmediziner oder Forensiker zuständig, nicht die Pathologen. (…) Hin und wieder arbeiten Forensiker und Pathologen aber auch zusammen – etwa, wenn dem Todesopfer eines vermuteten Gewaltverbrechens bei der Obduktion ein Organ entnommen wird, das Veränderungen unklarer Ursache aufweist. In diesem Fall sind die Pathologen gefragt, die Gewebeproben des Organs histologisch unter dem Mikroskop zu untersuchen.“ (Quelle: DGP)


Ziel einer klinischen Sektion (auch Autopsie, Obduktion oder innere Leichenschau genannt) ist die Aufklärung von Grundleiden und Todesursache. Dabei soll auch der pathophysiologische Kausalzusammenhang deutlich gemacht werden.

Darüber hinaus dient die Sektion der Weiterbildung von Medizinstudenten, Ärzten in Weiterbildung und klinisch tätigen Ärzten. Sie ist ein bedeutender Baustein der Qualitätssicherung (als solcher auch im Sozialgesetzbuch V festgeschrieben) und dient der Überprüfung ärztlichen Handelns im Hinblick auf Diagnose und Therapie. Zusätzlich liefern Sektionen wichtige Daten zur Epidemiologie sowie für die medizinische Forschung.

Die zeitlich etwa 2 bis 4 Stunden andauernde Sektion umfasst eine äußere und eine innere Begutachtung eines Verstorbenen. Normalerweise folgt nach Eröffnung aller Körperhöhlen die Entnahme der inneren Organe zur Präparation und Gewinnung  kleiner Gewebestückchen für die feingewebliche Untersuchung. In bestimmten Fällen werden auch nur organspezifische Untersuchungen und eine gezielte Gewebeentnahme durchgeführt (Teilsektion).


Eine Teilsektion durfte ich heute kurz sehen. Ich denke aber ihr habt Verständnis dafür, dass ich davon weder Bilder gemacht habe, noch diese gezeigt hätte!

Auch wenn eine Sektion am Verstorbenen ca. 2 bis 4 Stunden dauert, so ist es damit ja nicht getan. Reine Arbeitszeit eines Pathologen sind bei einer Sektion durchaus 10 Stunden. Dazu gehören Tätigkeiten wie die Entnahme der Organe, die dann gewogen und vermessen werden, auch die Vorstellung bei ärztlichen Kollegen kann vor allem bei schweren Diagnosefindungen Teil der Arbeit sein. Ebenfalls überprüft ein Facharzt immer die Handlungen, falls diese ein Assistenzarzt durchführt. Übrigens braucht man, um zur Facharztprüfung zugelassen zu werden mindestens 150 Sektionen. Aber das nur am Rande…

Das ist das Konferenzmikroskop an dem schwierige Fälle im ärztlichen Kollegium besprochen werden.

Natürlich muss auch alles diktiert werden, damit die Sekretärin dann alles abtippen kann. Danach liegt der Obduktionsbericht dann nochmal zum gegenlesen dem Pathologen vor. Und so können gut und gerne 1 bis 2 Wochen vergehen, bis man eine Obduktion als abgeschlossen ansehen kann.

Erstellen des schriftlichen Befundes nach ärztlichem Diktat durch das Sekretariat.

Entnommene Proben werden mit Formalin fixiert und in Paraffin gebettet. Nach weiterer Aufarbeitung (z.B. Histologie und/oder Immunhistologie) erfolgt die mikroskopische Untersuchung der Gewebeschnitte. Alle Untersuchungen werden genauestens protokolliert. Der abschließende Obduktionsbefund unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht. Dieser wird in der Regel nur an den Antragsteller herausgegeben. Da es sich um einen medizinischen Befund handelt, ist es für Angehörige sinnvoll, sich die Ergebnisse der Obduktion von einem Arzt ihres Vertrauens erklären zu lassen.


Nach Abschluss der Sektion wird der Verstorbene, ähnlich wie nach einer großen Operation, so hergerichtet, dass für Angehörige eine Verabschiedung am offenen Sarg möglich ist.


Das oberste Ziel einer Sektion ist die Aufklärung der Todesursache. Allerdings ist sie auch Instrument in der Ausbildung der Medizinstudenten, ein Qualiätsaspekt und vor allem auch dafür da, dass sich die Medizin immer weiter entwickeln kann, man neue Aspekte in die tägliche Arbeit am lebenden Patienten mitnehmen kann.

Allerdings kann sie auch für die Angehörigen eine Entlastung sein, wenn sie zum Beispiel denken, dass etwas in der Behandlung nicht richtig gelaufen ist oder man Dinge hätte anders machen können. Ein weiterer Aspekt für Angehörige können besondere Informationen sein. So zum Beispiel Hinweise auf genetische, metabolische oder infektiöse Erkrankungen.

Bei Patienten mit einem anerkannten Berufsleiden (Berufskrankheit) kann eine Sektion, angefordert durch die zuständige Berufsgenossenschaft, für die Klärung von Versorgungsansprüchen von Angehörigen entscheidend sein.


Auch das Thema Sternenkinder ist kein unbekanntes in der Pathologie. Als Sternenkinder werden Kinder bezeichnet, die vor, während oder kurz nach der Geburt versterben und ein Geburtsgewicht von weniger als 500 g aufweisen. Mit Hilfe des Vereins „Sternenkinder-Dresden e.V.“ besteht die Möglichkeit für Eltern auch diese Kinder beerdigen zu können.

Nur auf ausdrücklichen Wunsch der Eltern ist darüber hinaus eine pathologisch, anatomische Untersuchung dieser Kinder möglich, um Fragen hinsichtlich Fehlbildungen, Infektionen oder anderer zum Tode führender Grundleiden zu klären. Dies kann für die Begleitung der Eltern während der Verlustverarbeitung und für eine Beratung bezüglich eines möglichen Wiederholungsrisikos von Bedeutung sein.

Neuropathologie

Im Bereich Neuropathologie werden in erster Linie Tumore des zentralen und peripheren Nervensystems untersucht. Darüber hinaus werden im Rahmen von hausinternen Obduktionen spezielle neuropathologische Fragestellungen abgedeckt sowie gutachterliche Tätigkeiten zum Beispiel für rechtliche relevante Fragestellungen durchgeführt.

-> Biopsien

Weitere diagnostische Schwerpunkte sind spezielle Untersuchungen an Muskel-, Nerven und Hautbiopsien. Typische Indikationen sind z. B. für eine Muskel- und oder Nervenbiopsie die Frage nach entzündlichen (Myositis, Neuritis) oder degenerativen (z. B. neurogene Muskelatrophie) Veränderungen, für eine Hautbiopsie z. B. der Verdacht auf eine Small-Fiber-Neuropathie.


So kann zum Beispiel ein Teil des schriftlichen Befundes aussehen.

Ich bedanke mich an der Stelle sehr bei Dr. Sommer für den sehr interessanten und informativen Einblick in die Pathologie und auch für das zur Verfügung stellen einiger Grafiken/ einer eigens erstellten Power Point Präsentation.

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Nachgefragt im UKD- Ossilinchen trifft Frau Tennstedt- eine Mitarbeiterin mit Beeinträchtigung

Sind wir ehrlich, jeder kennt Stellenanzeigen, in denen aufgefordert wird, dass Menschen mit Beeinträchtigungen bevorzugt eingestellt werden und herzlich zur Bewerbung aufgerufen werden.
Die wenigsten glauben diese Aussagen, halten sie nur für eine Floskel… aber warum eigentlich?
Es spricht ja schließlich nichts dagegen jemandem im Team zu haben, der eine Beeinträchtigung hat. Gerade das UKD ist so groß, dass es doch da genug Möglichkeiten geben sollte.
Damit ich genau zu diesem Thema mehr erfahre, habe ich mich heute mit Anna- Maria Tennstedt getroffen.

Sie hat eine Gehbeeinträchtigung, sitzt seit 5 Jahren im Rollstuhl und arbeitet als studentische Hilfskraft im UKD. Trotz ihrer Beeinträchtigung übt sie ihre Tätigkeit im Haus hervorragend und gern aus.


Ich war selber sehr neugierig, was das heutige Gespräch anging, denn ich kenne ja den pflegerischen Ablauf auf Station und war daher sehr gespannt, was Anna-Maria aus ihrer Sicht berichten kann. Natürlich unterscheiden sich Ihre und meine Aufgabengebiete, dennoch geht es ja auch ineinander über.


Daher habe ich ihr ein paar Fragen gestellt, die mich brennend interessieren und die ihre Aufgaben bei uns am UKD gut und verständlich rüber bringen. Vielleicht gibt es ja aber auch das ein oder andere aus ihrer Sicht, was man verbessern könnte. 🙂

Liebe Anna- Maria, was genau sind denn deine Tätigkeiten hier im UKD?

Anna- Maria: Zu Beginn meiner Anstellung im UKD war ich Sitzwache/ studentische Hilfskraft, ausschließlich im Nachtdienst. Nun bin ich als studentische Hilfskraft angestellt und unterstütze das Pflegepersonal im Stationsalltag.

Seit wann übst du deine Tätigkeit im Hause aus?

Anna- Maria: Ich bin nun seit 3 1/2 Jahren im UKD tätig.

Wie kam es denn dazu, dass du dich hier im Hause beworben hast?

Anna- Maria: Ich habe Medizin studiert, studiere nun Psychologie und wollte einen Einblick auf Station bekommen, den man als Medizinstudent nicht bekommt. Die Pflege und die Ärzte arbeiten Hand in Hand und daher war es mir wichtig, auch mal die andere Seite kennenzulernen. Natürlich war auch der Zuverdienst ein Grund. Das Studium ist schließlich lang und teuer 🙂

Gibt es hauptsächliche Einsatzorte oder bist du in sämtlichen Bereichen unterwegs?

Anna- Maria: Das läuft wie bei dir im Pool, da wo Not am Mann ist, werde ich eingesetzt. Das war eine Zeit lang die Notaufnahme, aktuell sind es viel die chirurgischen Stationen aber generell kann man sagen, dass ich überall eingesetzt werden kann.

Wie sieht es mit der Dienstplan Gestaltung aus?

Anna- Maria: Da ich studentische Hilfskraft bin gehe ich den einen Monat 5 Tage arbeiten, den anderen Monat 6 Tage. Wie jeder andere in der Pflege kann ich bis zu einem gewissen Datum meine Dienstplanwünsche abgeben und arbeite dann je nach Plan im Früh-, Spät- und Nachtdienst.

Nun möchte ich dir nicht zu nahe treten aber du sitzt im Rollstuhl. Wie genau darf ich mir dein Aufgabengebiet bzw. deine Arbeit vorstellen?

Anna- Maria: Ich mache alles, was eine Schwester auch macht, pflegerisch gesehen. Medikamente aufziehen, setzen, kontrollieren und verabreichen darf ich nicht. Aber alles was mit der Pflege zu tun hat, das ist mein Aufgabengebiet. Pflegen, Unterstützen bei der Körperpflege, Betten beziehen, Transfer/ Lagerung der Patienten, Putzen, auffüllen usw.

Gibt es in irgendeiner Art und Weise Beeinträchtigungen im Job, gibt es in den Bereichen engstellen, wo du schwer durch kommst oder gibt es manchmal Probleme mit der Akzeptanz?

Anna- Maria: In manchen Bereichen sind die Gänge schon etwas eng und ich hatte anfangs Probleme mit dem Rollstuhl durch zu kommen. Aber man entwickelt mit der Zeit Techniken und Ideen, wie man das Ganze gut gemeistert bekommt.

Nun habe ich das Thema Akzeptanz schon angesprochen… Wie läuft es mit den Kollegen, wie wirst du im Team aufgenommen?

Anna- Maria: Mittlerweile sehr gut aber es wäre gelogen zu sagen, dass mich jeder von Anfang an gut aufgenommen hat. Manche Stationen haben mich selbst für einen Patienten gehalten. Da habe ich dann schon immer versucht mich mit Namensschild erkenntlich zu zeigen. Natürlich gab es da sicherlich auch die ein oder anderen, die vielleicht am Anfang mit Vorurteilen ran gegangen sind. Aber die konnte ich dann mit dem überzeugen, was ich kann. Schließlich bringt es keinem etwas, wenn ich mehr Hilfe als ein Patient brauche. Durch mein damaliges Pflegepraktikum habe ich mir Kniffe und Tricks beigebracht, die mir jetzt in meiner täglichen Arbeit helfen, die Patienten noch besser versorgen zu können.

Mittlerweile habe ich kaum noch Probleme, die Kollegen kennen mich, wissen wie es ist mit mir zu arbeiten und empfangen mich offen und freudig.

Wichtig ist mir auch zu sagen, dass ich kein falsches Mitleid möchte.

Gibt es aus deiner Sicht irgendwo Verbesserungspotential? Kann man dir deine Arbeit in irgendeiner Art und Weise erleichtern?

Anna- Maria: Unbedingt beibehalten sollte man, dass gerade bei Neueinstellungen die Poolkoordinatoren die Info an die Bereiche weiter geben, dass ein Mitarbeiter mit einer Beeinträchtigung kommt. Denn so erspart man sich komische Blicke und Sprüche, wenn die Station von Anfang an weiß, „was sie erwartet“.

Allerdings sind nicht alle Zugänge zur Wäsche barrierefrei oder so gestaltet, dass man mit dem Rollstuhl problemlos rein und/oder raus kommt. Da gibt es Verbesserungspotential.

Leider denken auch viele Menschen immer noch, dass ich meinen Job nur habe, weil ich im Rollstuhl sitze oder dass ich bevorzugt werde. Dem ist natürlich nicht so. Ich habe mich ganz normal wie jeder andere auf den Job beworben und werde auch so nicht bevorzugt.


Ich muss wirklich sagen, dass ich Anna- Maria als sehr starke aber auch lustige und liebe Kollegin kennengelernt habe. Wenn ich mir so vorstelle, was sie auf Arbeit leistet und das auch gerne macht, dann Hut ab! Ihre Einstellung ist so positiv und ich bewundere, wie sie mit negativ aufkommenden Sprüchen umgegangen ist. Anstatt darüber traurig zu sein hat sie sich einfach vorgenommen, den KollegInnen zu zeigen, was sie kann und was sie drauf hat. Bewundernswert, schließlich kostet all das auch Kraft!
Schon allein der Punkt, dass sie mit den Patienten auf Augenhöhe sprechen kann, hat mich zum nachdenken gebracht, denn sie hat Recht! Der Patient liegt häufig im Bett oder sitzt am Bettrand. Oft steht die Schwester dann daneben, wenn sie mit dem Patienten spricht. Anna- Maria sitzt in ihrem Rollstuhl daneben und sie hat Recht damit, wenn sie sagt, dass sie auf Augenhöhe mit den Patienten kommuniziert.

Heutzutage gibt es auch für Menschen mit Beeinträchtigungen so viele Möglichkeiten im Job voran zu kommen. Ganz stark finde ich folgende Aussage von Anna- Maria: „Wenn durch den Beitrag auch nur einer da draußen mit einer Beeinträchtigung motiviert wird sich zu bewerben, dann ist das mehr als gut.“
Da muss ich ihr auch zustimmen, denn wie sie mir auch schon schilderte denken viele Menschen beispielsweise mit Rollstuhl, dass man nichts schaffen kann, nichts mehr Wert ist. Aber genau so ist es nicht!
Auch unsere PDL Frau Weigelt sprach darüber, dass sich in der Arbeitswelt so viel verändert. Gerade durch Corona sind Arbeitsplätze in sitzender Tätigkeit entstanden, von denen man nie gedacht hätte, dass das möglich ist. Es gibt heutzutage kaum eine Arbeit, aus der ein Mensch im Rollstuhl ausgeschlossen ist, selbst Führungspositionen nicht.


Anna- Maria hat durch ihren Berufsweg auch Einblicke in andere Arbeitgeber erhalten. Ich wollte wissen, warum sie so gern am UKD arbeitet und so sprach ich sie offen darauf an.
Sie empfand es schon bei ihrer Bewerbung als sehr positiv, dass ihre Bewerbung nicht sofort abgelehnt wurde. Auch bei den Gesprächen wurde sie immer herzlich und offen empfangen. Wenn es wirklich mal Probleme gibt, dann gibt es im UKD eine Gleichstellungs- und Frauenbeauftragte (Frau Heike Vogelbusch), die einen unterstützt. Generell empfindet sie die Akzeptanz, die Integration ins Team und den Respekt deutlich höher, als woanders.


Natürlich hat mich auch ihre berufliche Zukunft sehr interessiert. Ich wollte wissen, wo sie denn gerne künftig arbeiten möchte und ob sie sich das UKD weiter als Arbeitgeber nach ihrem Studium vorstellen kann. Ihre Antwort war grinsend „JA!“
Den Bereich der Psychoonkologie kann sie sich sehr gut vorstellen. Passt meiner Meinung nach in vielen Aspekten. Zum einen ist das die Kommunikation auf Augenhöhe, die sie weiter oben schon beschrieben hatte. Zum anderen hat sie nach Beendigung ihres Studiums auch einfach die Fachexpertise. Zudem bin ich der Meinung, dass die Patienten einfach eine psychoonkologische Betreuung brauchen. Das Angebot gibt es zwar im UKD, allerdings könnte man das meiner Meinung nach gern ausbauen 🙂


Das sie ihre Arbeit zur vollsten Zufriedenheit ausübt, das zeigen mir auch die Rückmeldungen unserer KollegInnen, von denen ich 2 mal rausgepickt habe!

Hier darf ich den Namen erwähnen- Pfleger Steve aus der KNA

Ossilinchen´s Elternratgeber- alles, was du zum Thema Fieber wissen solltest!

Heute ist es endlich soweit! Schon lange hatte ich die Idee einen Elternratgeber zu schreiben. Aus der Idee ist nun ein Plan geworden. Ich werde künftig in regelmäßigen Abständen zu medizinischen Themen schreiben, die das Baby-, Kinder- oder Jugendalter betreffen. Aber auch über Themen, die mir am Herzen liegen und die ich als Mama als sehr wichtig empfinde. Dabei sollen aber auch eure Wünsche, die ihr mir rückmeldet nicht zu kurz kommen.
Damit ich aber nicht nur aus der Sicht einer Mama schreibe, sondern auch fachlich korrekte Beiträge veröffentliche, habe ich die Fachexpertise der Kinderklinik am UKD an meiner Seite.

Heute soll es um das Thema Fieber gehen. Was ist Fieber überhaupt, warum hat mein Kind Fieber und was kann ich machen? Wann sind Hausmittelchen sinnvoll, wann Medikamente? Und ganz wichtig, wann muss ich einen Arzt aufsuchen?
Auch das Thema Fieberkrampf soll behandelt werden, da mir oft rückgemeldet wurde, dass hier Unsicherheiten und Unwissenheit besteht!


Heute habe ich mich für dieses wichtige Thema mit Schwester Angela Wetzel, Stationsleitung der Kindernotaufnahme im UKD getroffen. Auch die zuständige PDL, Herr Radloff war beim Gespräch dabei und sehr angetan von meiner Idee.

Frau Wetzel arbeitet trotz ihrer Tätigkeit als Stationsleitung auch voll am Patienten mit und ist daher die richtige Ansprechpartnerin für mein Thema. Sie erlebt in der Kindernotaufnahme natürlich so einiges und konnte mein Wissen fachlich weiter ergänzen und stand mir mit Rat und Tat zur Seite.


Was ist Fieber überhaupt?

Fieber selbst ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Die Erhöhung der Temperatur bewirkt, dass der Körper die eigenen Abwehrkräfte mobilisiert und gegen die Krankheisterreger vorgehen kann. Bakterien und Viren fällt es schwerer sich zu vermehren, wenn der Körper fiebert.
Kleine Kinder fiebern oft mal, manchmal sogar ohne ersichtlichen Grund.

Ab welcher Temperatur geht Fieber los?

Eine einheitliche Definition dazu gibt es nicht. Manche sprechen ab 38 °C von Fieber. In der Klinik bezeichnen wir alles ab 38,5°C als Fieber. Ein (sonst gesundes) Kind mit 38°C Temperatur würde ich persönlich beobachten aber noch nicht in Panik verfallen.
Allerdings gibt es da eine kleine Ausnahme. Neugeborene und Babys bis zu einem Alter von 6 Monaten sollten bei einer Temperatur ab 37,5°C schon engmaschig beobachtet werden und ggf. zeitnah einem Kinderarzt vorgestellt werden.

Welche Arten die Temperatur zu messen gibt es und welche sind die genausten?

Die rektale Messung ist am genausten. Zum einführen sollte man aber beispielsweise Vaseline oder eine andere Creme auf die Spitze des Thermometers geben. Diese Methode zum Temperatur messen ist ideal für alle Kinder bis 2 Jahre.

Bei korrekter Anwendung ist die Messung im Ohr sehr verlässlich, allerdings sollte man immer darauf achten, das Ohr etwas „lang zu ziehen“, damit man auch wirklich auf dem Trommelfell messen kann, denn nur so ist der Wert korrekt.

Hier zu sehen ein Ohrthermometer und ein Thermometer für die rektale aber auch axilläre Messung.

Am ungenausten sind bei kleinen Kindern die Temperaturmessungen unter der Achsel. Daher ist diese Methode eher für die Kinder ab 4 Jahre oder älter geeignet. Gerade auch bei den größeren Kindern / Teenies ist diese Methode zum Messen ideal.

Messen kann man natürlich auch unter der Zunge, allerdings ist auch diese Methode eher für die Kids im Jugendalter eine gute Möglichkeit, da auch hier die Fehlerquellen sehr hoch sind.

Stirn-/ Infrarotthermometer sind eher nicht für den häuslichen Gebrauch zu empfehlen. Die Messung geht zwar schnell aber die Fehler schleichen sich ebenso schnell ein.

Welche Hausmittelchen kann ich gegen das Fieber nutzen?
  • Wadenwickel, allerdings sollte man diese nicht bei Schüttelfrost anwenden.
    -> Wichtig zu wissen ist, dass man kein eiskaltes Wasser nehmen sollte. Lieber lauwarmes Wasser direkt aus der Leitung.
    -> Auch wichtig, nicht länger als 15 Minuten anwenden. Allerdings sind die Tücher danach sowieso warm.
    -> Für die Umsetzung benötigt man entweder Handtücher oder Mulltücher („Spucktücher“), immer pro Körperteil ein trockenes und ein nasses.
    -> Sollten Hände oder Füße unterkühlen, dann die Anwendung sofort unterbrechen.
Zuerst das Mulltuch unter dem Wasserhahn (oder in einer Schüssel) durchnässen.
Danach legst du dir das nasse Mulltuch auf das trockene.
Diese Tücher legst du unter Arm oder Bein deines Kindes. Beachte bitte, dass die Feuchtigkeit durchkommt und ggf. den Untergrund nass macht. Also wenn es dir lieber ist, dann legst du
eine Einmalunterlage unter dein Kind. Aber weniger ist mehr, lieber darauf verzichten, denn Wasser trocknet so oder so. Die Gefahr, dass dein Kind zusätzlich schwitzt ist hoch.
Danach wickelst du das nasse Tuch leicht und locker über den Arm oder das Bein deines Kindes.
Zum Schluss dann das trockene Tuch wieder leicht drüber legen und fertig!
  • Das Kind nicht zu warm einpacken, damit es nicht zu sehr überhitzt.
  • Wenn du dein Kind wäschst, dann kannst du auch ein paar Teebeutel Pfefferminztee mit ins Waschwasser geben. Pfefferminze kühlt und ist gerade bei Fieber angenehm. Es müssen nicht teure Pfefferminztropfen sein, der Tee reicht vollkommen aus.
  • Viel trinken ist wichtig. Wenn du dein Kind noch stillst, biete die Brust gern öfter an, vielleicht möchte dein Kind auch von allein öfter an die Brust. Bei vollgestillten Kindern ist es nicht notwendig zusätzlich Getränke anzubieten. Die Muttermilch reicht vollkommen aus!!!
    Alle Kinder, die nicht mehr gestillt werden oder gestillt werden wollen sollten Wasser oder Tee trinken. Der Tee kann je nach Kind und Vorlieben natürlich auch ausgekühlt sein. Sollte dein Kind all das gar nicht wollen, dann gehen stark verdünnte Saftschorlen ebenfalls. Lieber das, als gar keine Flüssigkeit. Aber wenn Wasser nicht das Optimum ist, dann reicht vielleicht auch schon der Tee für den Geschmack!
    Übrigens ist es auch nicht schlimm, wenn dein Kind mal gar keinen Appetit hat. Zwinge es zu nichts, der Hunger kommt von ganz allein, wir essen ja auch nichts oder weniger, wenn wir doll krank sind. Trinken ist hier wirklich das wichtigste!
  • Gerade die größeren Kinder mögen es vielleicht auch, einen kühlen Waschlappen auf die Stirn zu bekommen. Bei Kleinkindern oder Babys würde ich das nicht unbedingt empfehlen aber die größeren Kids mögen es vielleicht und können das ja auch kommunizieren.
  • Ruhe! Klingt logisch und einfach ist es manchmal aber nicht. Hiermit ist nicht gemeint, dass das Kind schlafen muss. Sind wir ehrlich, gerade bei den Kleinsten ist das mit dem Schlafen nicht immer so leicht. Aber kuscheln, vorlesen, vielleicht gemeinsam malen, wenn die Kids größer sind… Dinge, die den Körper zur Ruhe bringen und runter fahren sind wichtig. Auch Mama oder Papa sollten Zeit für ihren Sprössling haben. Es spricht ja auch nichts dagegen, sich zum Mittagsschlaf mit dazu zu legen 🙂
  • Solltest du mit dem Kinderwagen unterwegs sein, um dein Kind etwas zu beruhigen, dann solltest du darauf achten, dass es nicht so in der prallen Sonne ist. Achte bitte auf Sonnenschutz, sowohl als Creme, als auch auf ein Sonnensegel oder Sonnenschirm am Wagen.
  • Sollte die Babytrage das Mittel der Wahl sein, dann kleide dein Kind wie oben erwähnt nicht zu dick an. Es passiert nichts, wenn du dein Kind in der Trage hast. Sollte die Trage wirklich der einzige Weg sein, dein Kind zur Ruhe zu bringen, dann nutze sie. Allerdings solltest du dein Kind eben nicht zu dick anziehen, denn bei Mama oder Papa an der Brust ist es so oder so warm. Je nach Jahreszeit hat man ja auch noch eine Tragejacke an.
Ab wann sind Medikamente vonnöten und auf welche Medikamente greife ich zurück?

Bevor ich zur fachlichen Antwort komme, möchte ich dir noch einen kleinen Tipp von uns zu Hause mit auf den Weg geben. Fieber kann verschiedenste Ursachen haben, waren es die Zähne, dann haben wir oft auch erstmal nur die Weleda Fieber und Zahnungszäpfchen gegeben.
Gerade bei den ersten Zähnchen war das oft gut wirksam.

Wer möchte kann auch auf Globuli zurück greifen. Da empfehle ich dann eine Apotheke deiner Wahl, die sich auf dem Gebiet gut auskennt. Aufgrund meiner Erfahrung sind das in Dresden die Apotheke in Bühlau auf der Grundstraße oder die Lilien Apotheke auf der Pfotenhauer Str. 55.

Bei den Eckzähnen und Backenzähnen haben diese Methoden dann auch nicht mehr geholfen, weil die Maus hier vermehrt Schmerzen hatte. Da ich nicht wollte, dass sie sich quält, habe ich dann auf fiebersenkende Mittel zurück gegriffen. Der Vorteil an den fiebersenkenden Medikamenten ist ja, dass sie auch gegen Schmerzen helfen. Ich habe es aber immer so gehandhabt, dass ich die kleine Maus bis 39 °C fiebern lassen habe und erst dann etwas gegeben habe.


Mittel der Wahl sind hier dann Ibuprofen (Nurofen) oder Paracetamol. Entweder als Zäpfchen oder als Saft. Da kommt es dann auch auf das Alter des Kindes an. Wichtig ist, dass immer die Dosis gegeben wird, die für das Gewicht des Kindes angegeben wird. Nur eine „halbe Dosis“ ist nicht wirkungsvoll! Fiebert ein Kind (sehr) hoch und wirken die Hausmittelchen nicht, dann kann man Ibuprofen und Paracetamol 4 stündlich im Wechsel geben! Aber Achtung, Kinder bis zu 6 Monaten sollten bei Fieber immer dem Kinderarzt vorgestellt werden. Auch sollte ein Kind nicht unnötig lange hoch fiebern, denn das hat einen Grund und dieser muss gesucht und behandelt werden. Also nicht zu lange mit dem Besuch beim Kinderarzt warten.
Zudem sollten Kinder unter 6 Monaten ausschließlich Paracetamol erhalten. Das aber bitte mit dem zuständigen Kinderarzt besprechen.

Gib deinem Kind aber bitte auch genügend Zeit zum entfiebern. Erwarte bitte nicht, dass du bei über 39°C etwas gegen Fieber gibst und dann dein Kind binnen kurzer Zeit entfiebert hat. Man sagt so grob, dass die Temperatur pro Stunde um 0,5 °C sinkt.


Wichtig ist grundsätzlich die Suche nach den Ursachen für das Fieber und die Therapie dieser. Hat das Kind eine Mittelohrentzündung, liegt ein Harnwegsinfekt vor oder sind es doch „nur“ die Zähne? Diese Ursachen müssen natürlich therapiert werden.


Fieberkrampf

Ein Fieberkrampf ist ein vom Gehirn ausgehender Krampfanfall bei Fieber. Etwa 3 bis 5% der Kinder erleben einen Fieberkrampf. Typischerweise im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren.
Beobachten Eltern zum ersten mal einen solchen Krampf, dann kann es nach außen schon sehr bedrohlich wirken. Dennoch sollte man versuchen, die Ruhe zu bewahren und den Notarzt unter der Nummer 112 anzurufen.

Wann entsteht er und welche Symptome bringt er mit sich?

Fieberkrämpfe treten erst oberhalb einer Temperatur von 38°C auf. Die Geschwindigkeit des Temperaturanstieges scheint dabei eine große Rolle zu spielen. Auch bei einem Fieberabfall wurden schon Fieberkrämpfe gesehen. Ganz genau kann man die Gründe für einen Fieberkrampf nicht benennen. In manchen Familien treten die Krämpfe vermehrt auf, in manchen gar nicht.
Ob das Fieber allein oder der dem Fieber zugrunde liegende Infekt den Krampanfall auslöst, das ist bisher auch unklar.

Ein einfacher Fieberkrampf dauert meist nur Sekunden bis maximal fünfzehn Minuten. Die Kinder verdrehen die Augen, verlieren meist das Bewusstsein, spannen den Körper an, beginnen zu zucken oder ihr Körper erschlafft. Meist ist die Hautfarbe blass, die Lippen und der Bereich drum herum können zyanotisch werden. Eine Zyanose ist eine Blaufärbung, in dem Falle um die Lippen herum.

In seltenen Fällen hört der Anfall nicht von allein auf und muss mittels Medikamenten durchbrochen werden. Auch andere Auffälligkeiten können hinzu kommen. Wenn das der Fall ist, dann spricht man von einem komplizierten Fieberkrampf.

Was kann ich dagegen tun?

Wie oben schon erwähnt bitte versuchen die Ruhe zu bewahren. Bis der Arzt kommt, kann man das Kind in eine Seitenlage legen. Speichel und ggf. Erbrochenes kann so aus dem Mund fließen, das Kind aspiriert nicht. Mit einer Aspiration bezeichnet man in der Medizin das Eindringen von Material (Speichel/Flüssigkeit/Nahrung) in die Atemwege bei unzureichenden Schutzreflexen (z.B. Hustenreflex). Wenn du grobe Speisereste im Mund siehst, dann entferne sie mit dem Finger. Kleine Kinder, die nicht unbedingt von allein seitlichen liegen bleiben, können beispielsweise auch mit einem Stillkissen gestützt werden.

Wichtig ist auch, dass du darauf schaust, dass um dein Kind herum nichts ist, womit es sich verletzten kann. Spitze und scharfe Gegenstände am besten entfernen. Auch auf Kanten von Möbeln achten.
Zu enge Kleidung kann gelockert werden, damit dein Kind gut atmen kann. Lass im besten Falle dein Kind bitte nicht allein!

Manchmal zeigt sich Fieber auch erst durch einen Fieberkrampf, da das Kind vorher vielleicht bei bester Laune war. Miss wenn möglich daher nach dem Ereignis die Temperatur.


Wichtig für den behandelnden Arzt ist es auch zu wissen, wie lange der Anfall angedauert hat und welche Körperteile in welcher Reihenfolge betroffen waren. Versuche, wenn es dir möglich ist auch die Blickrichtung deines Kindes wahrzunehmen. Verdreht es die Augen nach oben, unten, seitlich?

Nach ein bis zwei Stunden haben sich die Kinder in der Regel wieder erholt und haben keine bleibenden Schäden davon getragen.

Bei sogenannten „komplizierten Fieberkrämpfen“ sieht die Sache nicht ganz so harmlos aus. Sie können auch bei Kindern unter 6 Monaten auftreten und bei Kindern, die älter als 5 Jahre sind. Diese Krämpfe gehen meist auch länger als fünfzehn Minuten. Diese Art der Fieberkrämpfe können als Erstmanifestation eines Anfallsleiden auftreten.


Handelt es sich um den ersten Fieberkrampf, dann sollte wie schon erwähnt immer ein Arzt aufgesucht werden oder der Notarzt verständigt werden. Der weiterbehandelnde Arzt gibt einem dann „Verhaltensanweisungen“ mit auf den Weg, falls es zu einem erneuten Fieberkrampf kommt.

Bei einem komplizierten Fieberkrampf hängt mehr Diagnostik hinten dran, da muss dann im Einzelfall immer mit dem Facharzt besprochen werden, wie man sich bei erneuten Krämpfen verhalten sollte.


Viele Eltern sind nach so einem Ereignis, natürlich auch zu Recht, verunsichert oder haben Angst! Sprich deine Sorgen bitte beim Kinderarzt an. Er wird mit dir das weitere Vorgehen besprechen und ist für dich bei Fragen immer da.


Meine Maus hatte glücklicherweise nie einen Fieberkrampf, dennoch möchte ich zum Thema Fieber gern noch ein paar Worte verlieren. Ich selbst kann aus der Sicht der Mama nur sagen, dass ganz viel Nähe, für das Kind da sein aber auch Geduld wichtig sind. Wir haben auch große Unterschiede beim Fieber festgestellt. Hatte sie Fieber aufgrund vom impfen, war die Maus meist gut drauf, hat gespielt aber hat nachts dann eben das impfen und das, was da im Körper passiert verarbeitet.
Beim Zahnen war es das gleiche. Nicht alle Zähne waren mit Fieber verbunden, falls aber doch, dann war sie meiner Meinung nach nicht wegen dem Fieber schlecht drauf, sondern wegen dem, was da im Mund passiert. Sie hat ständig gespeichelt oder sich in den Mund gefasst, essen und trinken waren selten Probleme.

An ein paar mal Fieber im Sinne von krank kann ich mich wirklich erinnern, meist wegen Mittelohrentzündungen. Hier war sie wirklich total schlapp und matt, ausgelaugt, hat viel Nähe gesucht, ist aber nie zur Ruhe gekommen. Kuscheln war toll aber wirklich Ruhe finden konnte sie nicht, obwohl sie keine Kraft hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte sie sich auch schon abgestillt, wollte auch nicht mehr an die Brust, alle Versuche diesbezüglich scheiterten. Trinken ist wichtig, klar! Aber ich weiß auch, dass Kinder keine Maschinen sind und ganz wichtig ist es irgendwie ruhig zu bleiben. In jeder Situation hat uns weitestgehend die Babytrage geholfen. Ich kann aber auch wirklich nur jeder Mama und jedem Papa raten, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Damit sind wir immer am besten gefahren. Ich sehe manche Dinge aufgrund meiner Ausbildung sicherlich entspannter, andere würden sagen, dass sie aufgrund ihrer Ausbildung zur Krankenschwester eher panischer sind, weil sie wissen, was passieren kann.

Ich hoffe, dass ich dir mit dem heutigen Ratgeber etwas Wissen und auch Sicherheit mit auf den Weg geben konnte! Der Beitrag ersetzt in keinem Falle einen Besuch beim Kinderarzt. Jedes Kind ist individuell und aus dem Grund kann man nicht 1 zu 1 alles auf jedes Kind ummünzen.

Der Beitrag darf gern geteilt werden.

Nachgefragt im UKD- Ossilinchen trifft den Pool

„Wie, du arbeitest im Pool? Geht man da Baden?“
Naja… so oder so ähnlich sind einige Reaktionen darauf, wenn ich erzähle, dass ich im Pool arbeite.
Um dir mal einen Einblick in meine Tätigkeit als Schwester am UKD zu geben, möchte ich dir heute mal den Pflegepool näher bringen, dir aber auch erzählen, was die Arbeit im Pool ausmacht und warum sie für mich so attraktiv ist.

Neben dem „großen“ Pool gibt es auch den Intensiv Pool, den KIK Pool, den Onkologischen Pool und den Wochenendpool. Wie du siehst, sehr facettenreich. Das Team im „großen“ Pool rotiert über die Normalstationen, davon gibt es reichlich, mit verschiedensten Fachgebieten. Beispielsweise die Geriatrie, die Neurochirurgie, die Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, die Rheumatologie, Diabetologie, Psychiatrie aber auch in den Funktionsabteilungen wie im EKG kann man eingesetzt werden. Das waren bei weitem noch nicht alle möglichen Stationen!
Die Kolleginnen im KIK Pool arbeiten wirklich nur auf den Kinderstationen. Seit Juli 2020 werden sie über die Pflegedienstleitung der Kinderklinik, Herr Radloff, auf die Stationen verteilt.


Eines haben alle Kolleginnen und Kollegen gleich: wir haben keine feste Station sondern sind da eingesetzt, wo Not am Mann ist. Bei mir sind das hauptsächlich die Intensivstationen, da ich im ITS Pool arbeite. Die Kollegen aus dem Onko Pool sind vorrangig auf den onkologischen Stationen. Ausnahmen gibt es da immer wieder, denn wenn es keinen Antrag von den jeweiligen Fachgebieten gibt, dann kann man als ITS oder Onko Mitarbeiter auch woanders eingeteilt werden. Der Wochenendpool besteht ausschließlich aus Medizinstudenten, die eine pflegerische Ausbildung haben. Das Einsatzspektrum ist verscheiden, je nachdem, wo eben Hilfe benötigt wird.

Seit Ende 2017 bin ich nun im Pflegepool angestellt. Anfangs konnte ich mir das nie vorstellen, immer woanders zu sein, man muss dementsprechend ein wirklich großes Wissen haben bzw. bereit sein, es sich anzueignen. Immer wieder neue Gesichter auf den Stationen, keiner kennt einen und die Angst, kein festes Team zu haben.
Meine negativen Gedanken waren schnell über Bord geworfen, nachdem ich das erste Gespräch mit dem Pool hatte. Anfänglich hatte ich mich für den Onko Pool beworben, hier fühlte ich mich sicher, da ich 5 Jahre in der Onkologie gearbeitet habe. Nach meiner Tätigkeit in der Notaufnahme hatte ich aber durchaus Lust auf „mehr“. Die Intensivmedizin hatte mich schon immer interessiert aber ohne nötiges Wissen habe ich mir das schlichtweg nicht zugetraut.
Und an der Stelle bin ich meinen Chefs auch heute noch sehr dankbar, denn mir wurde genau diese Chance gegeben. Ich durfte mit Einarbeitung auf Intensivstation arbeiten. So begann meine „Karriere“ in der Intensivmedizin im Januar 2018 auf der ANE ITS (Anästhesiologischen Intensivstation). Geplant waren 6 Monate Einarbeitung. Ich hatte einen festen Mentor und mir wurde alles erklärt und gezeigt, Zweifel gibt es bei neuen Dingen immer aber ich habe es bis heute nie bereut.

Allerdings wurde ich dann schwanger und konnte wegen meinem Beschäftigungsverbot keine 6 Monate Einarbeitung umsetzen. Daher habe dann nach meiner Elternzeit mehr oder weniger von vorne angefangen. Für mich war das schwer, da ich Angst hatte wieder zu kommen und dann gleich alles Wissen „muss“, ich hatte ja schließlich eine Einarbeitung. Auch hier hatte ich dank meiner Chefin nach meiner Elternzeit die Chance wieder rein zu kommen. Ein halbes Jahr war ich auf ITS2, danach gab es einen „Crashkurs“ ITS. Jeden Monat eine ITS, um zumindest alles im Haus gesehen zu haben. Danach bin ich in den Kurzpool gewechselt, um flexibler für meine Familie da zu sein.
Sehr dankbar bin ich auch jetzt noch der ZCH ITS (Chirurgische Intensivstation), denn sie haben sich wirklich Zeit genommen, mich nochmals einzuarbeiten. Mittlerweile fühle ich mich sicher und in den Dingen, die ich nicht weiß oder mir unsicher bin, kann ich in jedem Team nachfragen und bekomme Hilfe.

Der Weg in etwas neues verläuft nie ohne Stolpersteine aber ich bin allen Kollegen sehr dankbar, die nicht vergessen haben, wie es ist, auf ITS anzufangen und mich an die Hand genommen haben oder ab und an immer noch nehmen. Man kann von den erfahrenen Kollegen (übrigens in jedem Bereich!!!) so viel lernen, man muss einfach nur den Mut haben zu fragen.


Eine großen Unterschied gibt es allerdings noch. Wir sind alle eingeteilt in einen Kurzpool und in einen Langzeitpool. Der Kurzpool soll kurzfristige Ausfälle im UKD kompensieren können. Bedeutet also, dass die Einsätze sehr flexibel sind. In diesem „Kurzpool“ sind wir immer 2 bis 3 Monate im Jahr , danach im Langzeitpool. Es gibt Kollegen, die dauerhaft im Kurzpool sind, andere sind lieber im Langzeitpool. Das ist eine reine Geschmackssache. Im Langzeitpool ist man über einen längeren Zeitraum (2 bis 3 Monate) auf einer Station. Was für Unterschiede es noch gibt, dazu komme ich dann bei euren Fragen.


Wie immer in meinen Beiträgen habe ich eure Fragen in mein Gespräch mitgenommen. Heute habe ich mich mit Silke Richter, der ehemaligen Poolkoordinatorin sowie meiner aktuellen Poolkoordinatorin Daniela Richter getroffen. Sie standen mir Rede und Antwort 🙂

– Was genau ist der Pool?

Der Pool ist ein Team aus Gesundheits- & Krankenpflegern, Gesundheits-& Kinderkrankenpflegern, Krankenpflegehelfern und Medizinischen Angestellten. Er kompensiert kurz- oder längerfristige Ausfälle auf den Stationen. Wir haben keinen festen Einsatzort sondern arbeiten da, wo Not am Mann ist.
Den Pool gibt es nun übrigens schon seit 2002, da waren es 5 Mitarbeiter. Aktuell sind es 34 Mitarbeiter im Pool (großer und Fachpool) und 6 im Wochenend Pool.

– Wie läuft die Akzeptanz der Poolis auf Station?

Ich habe nur ganz wenige negative Erfahrungen gemacht, das würde einem aber auch in einem festen Team so ergehen. Normalerweise sind alle immer sehr froh und dankbar, dass man da ist. Schließlich sind wir zur Hilfe da und nicht um es den Kollegen auf Station schwer zu machen. Für diejenigen, die noch nicht oft oder zum ersten mal auf einer „neuen“ Station sind, geht erstmal das Gesuche los, wenn man was braucht. So ging es mir letztens auf Normalstation. Aber selbst da waren alle hilfsbereit und freundlich. Eigentlich fühle ich mich persönlich in meinen Einsätzen meist im jeweiligen Team wie dazugehörig, man merkt keinen Unterschied, ob ich nun Pooli bin oder nicht.

– Gibt es ein Team innerhalb des Pools oder kennt man sich nur flüchtig?

Wie in jedem Team kommen und gehen einige aber im großen und ganzen ist das Team beständig. Wir sehen uns 4x im Jahr zu Dienstbesprechungen, zusätzlich 1x im Jahr zu einem Teamtag. Anders als in einem festen Team sehen wir uns aber nicht täglich, außer die, die vielleicht privat Kontakt haben. Daher kann man mehr oder weniger sagen, dass man sich flüchtig kennt.

– Wie läuft die Einarbeitung, vor allem im ITS Bereich?

Generell kann man sagen, dass jeder eine Einarbeitung bekommt. Gerade in speziellen Fachgebieten wie der Intensivmedizin. Jeder neue Kollege im ITS Pool bekommt eine Einarbeitung von 6 Monaten auf einer festen Station und ist auch nicht gleich im Kurzpool, damit man selbst erstmal ankommen kann. In den 6 Monaten wird man dann langsam ran geführt, selbstständig zu arbeiten. Erst 3 Monate komplett mit Mentor, danach immer mehr auch allein, mit Mentor im Hintergrund.

Im Fachgebiet der Onkologie gibt es natürlich auch eine Einarbeitung, vor allem für die komplett neuen Mitarbeiter.

Auch neue Kollegen im „großen“ Pool werden eingearbeitet. Die Einarbeitung läuft in der Regel über 2 bis 3 Monate fest auf einer Station. Je nachdem, ob Sie von extern kommen oder von intern aus dem UKD. Da wird dann individuell geschaut, wer mehr Bedarf hat, wer eventuell weniger.

– Wie sieht es mit dem Dienstplan aus? Wer schreibt den?

Im Langzeitpool macht das die Station, bei der man eingeteilt ist. Dienstplanwünsche gehen also dort hin. Im Kurzpool schreibt die Poolkoordinatorin Daniela Richter den Dienstplan.

– Kann man auch als Krankenpflegehelfer im Pool anfangen? Wie sieht es mit Altenpflegern aus?

Als Krankenpflegehelfer ist es absolut kein Problem. Seit letztem Jahr gibt es eine Krankenpflegehelferin im Team des Pools, dieses Jahr kommt noch jemand dazu. Als Altenpfleger ist es prinzipiell auch kein Problem, schließlich arbeiten auch Altenpfleger am UKD aber die Stellenausschreibung ist diesbezüglich nicht angepasst und man müsste es intern bei einer Bewerbung dann einfach besprechen. Ich empfehle einfach, eine Bewerbung abzusenden.

– Wie läuft die Urlaubsgestaltung?

Wir treffen uns im September des Vorjahres zur Dienstbesprechung und da wird der Urlaub besprochen. Auf die einzelnen Stationen im UKD nehmen wir da keine Rücksicht, allerdings müssen wir intern schauen, dass nicht mehr als 20% gleichzeitig im Urlaub sind. Der Vorteil im Pool ist, dass kurzfristig im laufenden Jahr der Urlaub geschoben werden kann, wenn die oben genannte Voraussetzung gegeben ist.

– Was ist deine/eure Lieblingsstation/en im UKD?

Diese Frage kam sehr spät, daher habe ich erst kurzfristig die Mail an alle Poolkollegen senden können. Sicherlich fehlen hier die ein oder anderen Stationen aber um euch mal einen kleinen Einblick zu gewähren, nenne ich aus dem Team mal die aktuellen Rückmeldungen.

Prinzipiell ist es mir egal, auf welcher ITS ich arbeite, weil man überall und jeden Tag viel lernt.  Sehr gern bin ich aber auf ZCH ITS, weil hier immer und jeder ein offenes Ohr für einen hat, mag der Dienst noch so anstrengend sein. Aber auch auf der ITS 2 (Innere ITS) bin ich sehr gern. Zu der Station habe ich einen besonderen Bezug. Damals zu meinen hämatologischen Dienstzeiten waren die Patienten, die nicht intubiert werden mussten aber Unterstützung beim Atmen brauchten auf meiner damaligen Station. Als die ITS 2 dann eröffnet hatte, bin ich den Umzug mit gefahren.


Anderes Feedback waren zum Beispiel die Psychiatrie. Hier ist es einfach ein ganz anderes arbeiten, ein entschleunigteres Arbeiten. Der Fokus liegt auf anderen Dingen als beispielsweise auf ITS.
Auch die ZCH ITS wurde nochmals genannt, da das Team immer füreinander da ist, egal wie viel zu tun ist.
Eine langjährige Poolkollegin hat lange Zeit stundenweise im Pool gearbeitet, stundenweise im Brückenteam. Hier war der Wechsel zwischen kurativer Arbeit und palliativer Arbeit spannend aber auch herausfordernd.
Weiterhin genannt wurde die NEU S1: das junge Team ist immer sehr lieb und nimmt die „Neuen“ gut auf.
Das Arbeiten auf der Hämatologie/ Palliativstation wurde mir wirklich sehr oft als sehr angenehm rückgemeldet.

Ich glaube, die eine Lieblingsstation gibt es nicht. Der Reiz am Pool ist ja, immer wieder woanders zu sein aber sich auch zu freuen, wenn man auf bekannte Stationen geht und mit offenen Armen empfangen wird.


Ein weiterer Vorteil im Pool ist vor allem auch die Akzeptanz und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es ist immer leicht gesagt, dass das umgesetzt und bedacht wird aber ich bin nun auch schon eine Weile in meinem Beruf, um zu wissen, dass es nicht immer 1 zu 1 umgesetzt wird. Mein Mann und ich müssen viel organisieren was Kita, Schichten, Dienstpläne und Freizeit anbelangt. Wir haben nicht den Luxus Oma und Opa zu haben und daher ist es unabdingbar für uns, dass ich eine Chefin habe, mit der ich immer reden kann, zu der ich kommen kann, wenn ich doch mal um 7 Uhr anfangen muss oder wenn ich spontan einen Dienst tauschen muss. Ich weiß, dass viele Stationen das auch versuchen zu ermöglichen aber ich arbeite einfach zu gern im Pool, einen Wechsel wo anders hin könnte ich mir nicht vorstellen. Ich schätze es sehr, dass ich so viel lernen kann und dennoch auch so viel Unterstützung bekomme. Mir ist es wichtig, dass ich gern auf Arbeit gehe und das ist seit meiner Tätigkeit im Pool einfach so. Und sind wir ehrlich, so manch eine Lästerei auf Station kann man als Pooli gekonnt an sich vorbei ziehen lassen 🙂


Um nochmal einen kleinen Einblick zu gewähren ist es ganz nett zu wissen, wie es denn überhaupt zu einem Pooleinsatz kommt. Es kann nicht jeder in der Klinik Bedarf anmelden und davon ausgehen, dass jemand aus dem Pool kommt. Auch das Prinzip wer zuerst kommt, malt zuerst gilt nicht.

Die jeweilige Station stellt einen Antrag an die zuständige Pflegedienstleitung (PDL). Diese muss den Antrag prüfen. Wichtige Punkte sind hier die Auslastungen der Station. 10 freie Betten von insgesamt 30 möglichen Patienten zum Beispiel wäre nicht unbedingt der ersichtliche Grund, einen Poolmitarbeiter zu bekommen, wenn doch andere Stationen z.B. überbelegt sind. Das ist ein übertriebenes Beispiel aber zur Anschauung ganz gut.
Auch die Planstellen müssen angeschaut werden, ebenfalls geplante Nichtanwesenheiten auf der jeweiligen Station (wegen Urlaub oder Weiterbildung zum Beispiel) oder kurzfristige Kranke müssen evaluiert werden.
Kurzum: Kann die Station das Arbeitsaufkommen selbst bewerkstelligen oder nicht? Stellt die PDL fest, dass der Bedarf eines Poolis da ist, dann wird der Antrag an den Pool weiter gegeben und hier wird dann geschaut, was mit vorhandenen Poolkollegen kompensierbar ist. Die Auslastung im Dienstplan muss stimmig sein, ebenfalls die Pflegeuntergrenze.


Wer nun neugierig geworden ist und sich bewerben möchte, für den habe ich gute Nachrichten, denn zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir

Pflegekräfte/Fachpflegekräfte im Pool

in Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung. Der Einsatz erfolgt nach dem üblichen Arbeitszeitmodell der Klinik.

„Der Pool ist cool – flexibel, ungebunden erlernt man viel, reichlich Wissen ist das Ziel…“

Als Teil des Geschäftsbereiches Pflege, Service und Dokumentation unterstützt der Pflegepool seit 2002 die verschiedenen Pflege- und Funktionsteams des Universitätsklinikums Dresden bei personellen Engpässen.

Darauf kommt es an:

– erfolgreicher Berufsabschluss als Gesundheits- und Krankenpfleger, MFA, Krankenpflegehelfer oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger.

– Du achtest auf dich, weißt wo deine Grenzen sind, bist optimistisch und hast die Fähigkeit zur Selbstreflektion? Ideal!!!

– Natürlich solltest du dir deiner Verantwortung auch bewusst sein, darauf kommt es ja aber generell in der Pflege an!

– Du bist bereit auf den verschiedensten Stationen zu helfen und hast auch ein ausgeprägtes Kommunikationsverhalten! Schließlich muss man immer mal wieder jemanden auf den Stationen was fragen.

Das wird dir geboten:

– Umsetzung von eigenen Ideen und der Arbeit in einem interdisziplinären Team.

– Vereinbarung von flexiblen Arbeitszeiten, um die Verbindung von Familie und Beruf in die Realität umzusetzen. Und das ist nicht nur eine Floskel, das entspricht wirklich der Realität!

– Dein Kind/ Kinder können in Kindertageseinrichtungen in der Nähe des Universitätsklinikums betreut werden. Hier muss man sich beim Familienbüro um einen Krippen/ Kita Platz bewerben.

– Du kannst betriebliche Präventionsangebote, Kurse und Fitnessgeräte im Gesundheitszentrum Carus Vital nutzen.

– Die Teilnahme an berufsorientierten Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Carus Akademie ist ebenfalls gegeben.

– Nach der Probezeit kannst du auch das Jobticket in Dresden und Umland nutzen.

Wir freuen uns auf Deine Bewerbungsunterlagen, diese sendest du bitte online unter der Kennziffer PSD0120088 zu. Vorabinformationen erhältst Du telefonisch von Frau Daniela Richter unter 0351-458 4285 oder per E-Mail: bewerbungen.psd@uniklinikum-dresden.de

Gern darfst du in deiner Bewerbung erwähnen, dass du durch mich, Sarah Küttner/ Ossilinchen aufmerksam geworden bist.

Nachgefragt im UKD- Ossilinchen trifft die Akutpsychiatrie

Diese Woche ist ein spannender Artikel in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht worden. Der Titel lautet „Unbehandelt ist diese Krankheit eine Katastrophe“.
Der Rapper Kayne West erklärte, dass er an einer bipolaren Störung leidet. Nach seinem „Outing“ gaben mehrere andere Prominente bekannt, dass sie ebenfalls daran leiden.

Der Psychiater Prof. Michael Bauer ist Klinikdirektor der Psychiatrie am UKD und kennt Patienten wie Kayne West seit Jahrzehnten. Er hat eine Leitlinie zur Behandlung von Patienten mit bipolarer Störung entwickelt. Einen kleinen Abriss des Artikels möchte ich dir hier geben, denn er ist wirklich sehr spannend.
So beschreibt Prof. Michael Bauer, dass Patienten mit einer bipolaren Störung zwischen euphorisch- manischen und depressiven Episoden schwanken. Etwa jeder Hundertste sei von dieser Krankheit betroffen. Ein Facharzt kann in der Regel eine sehr sichere Diagnose stellen. Prof. Michael Bauer sagt auch, dass es sehr wichtig ist, dass die Menschen mit Symptomen zum Arzt gehen. Daher findet er es auch gut, dass sich so viele Promis „outen“, das Thema gerät in den Fokus der Gesellschaft.
Ca. 10 bis 15 % der Betroffenen begehen Suizid. Eine Behandlung ist daher für Patient und die Angehörigen wichtig. Ein Drittel kann mittels Medikamenten geheilt werden, bei einem weiteren Drittel kann die Krankheit deutlich abgemildert werden.

Dass vor allem manische Phasen auch sehr gefährlich sein können, das zeigen Beispiele von Prof. Bauer: manche Menschen in einer manischen Phase stürzen von einem Brückengeländer ab, weil sie meinen, darauf balancieren zu können. Andere verschulden sich wegen eines Sportwagens und rauschen mit 200 Sachen über die Landstraße.

Woher die Krankheit kommt, dass weiß man nicht so genau. Sicher spielen die Gene eine Rolle aber auch Umwelteinflüsse kommen hinzu.

Abschließend möchte ich Prof. Bauer noch zitieren und dieses Zitat verdeutlicht auch mir das Ausmaß der Krankheit:

Die Patienten leben wie auf einem Ozean. Meistens ist der ruhig und auf einmal, völlig unvorhersehbar, entsteht ein Wellengang, bei manchen ist es ein Orkan.

Prof. Michael Bauer- Leiter der Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am UKD

Heute wird es also einen ganz spannenden Einblick in ein Fachgebiet geben, welches mir selber nicht so geläufig ist. Viele haben sich gewünscht, dass ich mal einen Einblick in die Akutpsychiatrie gewähre. Genau das wird heute auch der Fall sein, denn ich habe mich mit der Pflegedienstleitung Frau Hebert und der Stationsleitung der PSY-S1 (Akutpsychiatrie) Schwester Petra getroffen.

Wie immer konntet ihr Fragen stellen, die ich mit ins Gespräch genommen habe.

– Mit welchen Krankheitsbildern sind die Patienten auf Station?

Mit Queer Beet allen psychiatrischen Krankheitsbildern, die mit einer Fremd- oder Eigengefährdung einher gehen.
Beispielsweise suizidale Patienten, psychotische Patienten aber auch schwerst depressive Menschen, Patienten mit stark ausgeprägter Demenz oder auch Borderline Patienten.

Auch Straftäter mit polizeilicher Begleitung waren bereits hier. Das ist dann der Fall, wenn es noch keine Einweisung in die Anstalt/ Haft gibt.

Auch nicht selten sind Menschen mit einem frühkindlichen Hirnschaden, die aus einer Einrichtung kommen (beispielsweise ein Pflegeheim), die operiert werden müssen. Für eine chirurgische Normalstation ist der pflegerische Aufwand nicht händelbar, aus dem Grund sind diese Patienten zum Teil auch auf der Psy- S1.

– Wie alt sind die Patienten, die hier sind?

Von 18 bis 120 🙂 ….oder älter!

– Wie lange ist ein Patient in der Regel auf Station?

Das ist ganz unterschiedlich und schwer zu sagen. Von wenigen Stunden bis hin zu über einem Jahr war da schon alles dabei. So lange Aufenthalte ergeben sich daraus, dass manchmal nicht die passende Einrichtung gefunden werden kann bzw. die Suche sehr lang dauert.

– Wie sieht der Tagesablauf für einen Patienten aus?

Einen groben Fahrplan gebe ich euch mal mit. Natürlich darf man nicht vergessen, dass manche Dinge auch einfach individuell nach Zustand des Patienten verlaufen.

Um 7 Uhr werden die Patienten geweckt, gegen 7.45 Uhr gibt es dann Frühstück. Natürlich schwankt auch diese Zeit, denn manche Patienten können sich alleine waschen und anziehen, manche brauchen Unterstützung und andere wiederum müssen pflegerisch komplett versorgt werden. Der Auftrag der Psychiatrie ist es ja, so ressourcenorientiert wie möglich zu pflegen. Heißt: All das, was der Patient kann, auch wenn es noch so lange dauert, soll und muss gefördert werden. Aber ein stark dementer Patient, mit Demenz im Endstadium ist einfach abhängig von der Hilfe der Pflegekräfte.

Ab ca. 8.30 Uhr kommt die Visite, was zeitlich auch manchmal etwas variabel ist. Ab hier kommt es dann auch etwas auf den Patienten an, was nun kommt. Manche haben Ergotherapie, manche haben Gymnastik auf Station, manche Patienten möchten aber auch gar nichts und sind auf Station „unterwegs“.

11.30 Uhr gibt es Mittagessen und von 12 Uhr bis 13.30 Uhr gibt es das Angebot der Mittagsruhe, welches die Patienten annehmen können aber nicht müssen.

Um 14.30 Uhr beginnt das Kaffeetrinken und zeitgleich die Besuchszeit, die von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr und von 18 bis 19 Uhr ist. Aber auch hier ist das Personal sehr flexibel und macht einiges möglich.

Um 17.30 Uhr gibt es das Abendbrot und danach beginnt wieder „freie“ Zeit. Das klingt so locker flockig aber man darf nicht vergessen, dass es sich hier um eine Akutpsychiatrie handelt. Die Patienten können sich nicht einfach abmelden und gehen. Manche können auf die Terrasse gehen oder gehen mit einer Pflegekraft raus spazieren. Das ist ganz unterschiedlich und muss immer individuell entschieden werden. Allein sind die Patienten dabei aber nie. Ist schönes Wetter und ist es mit dem Aufkommen auf Station vereinbar, dann wird z.B. auch Kaffee auf der Terrasse getrunken oder draußen Abendbrot gegessen.

Tische und Stühle stehen am Rand (nicht im Bild zu sehen) und werden bei Bedarf vor geschoben.

Dort gibt es auch ein Hochbeet, welches Patienten pflegen. Aktuell sind da grad Tomaten, Paprika und Minze, aus der letzte Woche Minzsirup gemacht wurde.

– Was ist ein psychiatrischer Notfall in der Akutpsychiatrie?

Suizidalität und auch Fremdaggressionen.

– Wie sieht das Notfallsystem aus?

Um das Personal zu schützen kann und möchte ich da nicht im Detail drauf eingehen. Ich weiß nicht, wer diesen Beitrag liest und möchte nicht verantwortlich dafür sein, dass das Personal im Ernstfall nicht reagieren kann.

Ich kann euch aber versichern, dass es mehrere Notfallsysteme gibt, ebenfalls regelmäßige Schulungen und Deeskalationstraining. Auch gibt es einen Alarmierungsplan.

– Gibt es ein Fixierbett? Wenn ja, wie sieht es aus und wann kommt es zum Einsatz?

Ja, es gibt ein Fixierungsbett und sogar eine Fixierungsmatratze.
Das Bett bzw. die Matratze kommen nur dann zum Einsatz, wenn es zur körperlichen Eigen- oder Fremdgefährdung kommt. Niemand wird fixiert, um ihn zu „therapieren“. Ich glaube dieser Irrglauben ist in vielen Köpfen vertreten.
Manchmal möchten die Patienten auch selbst fixiert werden weil sie merken, dass sie sonst gefährdend handeln würden. Auch diese Patienten sind dann nicht tagelang fixiert.

Der Vorteil der Fixierungsmatratze ist, dass man die Zeit, in der der Patient fixiert ist, minimieren kann. Das liegt daran, dass diese Matratze beispielsweise in den Time Out Room gelegt werden kann und die Patienten hier schneller defixiert werden können, wenn sie sich (etwas) beruhigt haben. Was der Vorteil im Time Out Room ist, das erzähle ich dir in der nächsten Frage.

Das Fixierbett- wichtig ist, dass kein Kopfteil und kein Fußteil am Bett ist, also das Gestänge am Bett selbst fehlt. Bei der Fixierung handelt es sich um Standardgrößen. In dem Fall würde der Kopf des Patienten links liegen, rechts die Füße und in der Mitte die Hände. Der Brustgrut wird mit den Laschen, die über die Schulter kommen verbunden.

– Gibt es einen „Time Out“ Raum? Wenn ja, was genau ist das und nutzen ihn auch Mitarbeiter?

Ja, den gibt es. Der Raum ist aber für die Patienten bestimmt und wird auch gut angenommen. Der Vorteil ist, dass es sich um einen Raum handelt, der fast komplett Geräusche von außen raus filtert. Es findet eine Reizabschirmung statt. Viele Patienten nutzen diesen Raum freiwillig, wenn es auf Station zum Beispiel zu laut ist. Er ist komplett gepolstert und auch die Liege, die mit drin ist, ist gepolstert. Leider war der Raum belegt, daher kann ich kein Bild zeigen. Eventuell bekomme ich später noch eins zugesendet.

Die Patienten können im Time Out Raum beispielsweise Musik hören, es kann auch ein Sternenhimmel erzeugt werden. Durch die Polsterung können die Patienten auch gegen die Wände Boxen oder Treten, können schreien, sich auf den Boden fallen lassen, alles ohne sich zu verletzen. Es gibt auch einen Vorraum, dieser ist wichtig, wenn Patienten den Raum nicht freiwillig nutzen. Sind Patienten nicht freiwillig im Time Out Raum, dann ist die innere Tür zugeschlossen und eine Pflegeperson sitzt dann im Vorraum, um den Patienten zu beobachten. Diese Pflegeperson ist auch jederzeit ansprechbar. Das ist mit der Gegensprechanlage möglich. Dies ist wichtig, da immer eine Pflegeperson ein Auge auf den Patienten haben muss.

Ist ein Patient freiwillig im Time Out Raum, dann kann er diesen auch freiwillig wieder verlassen, die innere Tür ist daher nicht abgeschlossen.

– Wie kann man eine offensichtlich psychisch erkrankte Person einweisen lassen?

Im Akutfall ist da immer der Rettungsdienst bzw. der Notarzt der richtige Ansprechpartner. Besteht eine akute Gefährdung eines Menschen, weil er zum Beispiel bei Minusgraden stundenlang draußen sitzt und nichts tut oder sieht man, dass sich ein Mensch absichtlich (lebensbedrohlich) verletzt oder wie oben beschrieben auf ein Brückengeländer klettert und darauf balancieren möchte, dann kann man immer die 112 wählen.

Vorsicht walten lassen sollte man aber bei „Eigendiagnosen“, denn nur weil ich denke der Mensch ist psychisch krank, heißt das nicht, dass er es auch ist.

– Wie ist es als Schüler auf der Akutpsychiatrie?

Frau Hebert hat mir mitgeteilt, dass die Schüler fast ausschließlich sehr zufrieden sind und es als angenehme Erfahrung empfanden oder sogar selbst hier arbeiten wollen. Die JAV (Jugend- & Auszubildendenvertretung) am UKD hat auch jedes Jahr ein Ranking anhand von Umfragen bei den Schülern erstellt. Die psychiatrischen Bereiche sind immer unter der TOP 10.

– Was sind die Aufgaben der Pflege in dem Fachgebiet? Worauf kommt es wirklich an?

Vor allem sollte man sehr empathisch sein und eine hohe Beobachtungsgabe haben. Dinge, die auf anderen Stationen wichtig sind, beispielsweise die Blutzuckermessrunde, die Anti Thrombose Spritzen, das Beine wickeln, die Infusionen anhängen sind hier nicht ganz vordergründig. Was nicht heißt, dass es das hier nicht gibt. Das arbeiten ist aber anders. Ich war in meiner Ausbildung in der Akutpsychiatrie, allerdings in einem anderen Haus, als ich noch nicht am UKD war und habe das arbeiten auch als ganz anders wahrgenommen. Hier besteht der Fokus wirklich darin, die Patienten weitestgehend darin zu unterstützen und darin zu befähigen, irgendwann wieder allein und selbstständig leben zu können.

Manchmal kommt es auch auf die kleinen Dinge an. Ich war ja heute selbst auf Station, um mir ein Bild machen zu können. Da tanzte der Pfleger kurz mit der Patientin über den Gang. Sie hat das wirklich gebraucht, da sie vorher den Gang auf und ab gelaufen ist.
Manchmal sind es eben die kleinen Dinge! Aber wie viele da draußen denken, dass in der Psychiatrie ja nur Kaffee getrunken wird und Gespräche geführt werden? So ist es wahrlich nicht. Das arbeiten ist anders, anders anstrengend aber weder einfacher als auf Normalstation noch schwerer. Es ist eben ein ganz besonderes Fachgebiet, für das man gemacht sein muss…. Ich bin es ganz ehrlich nicht. Und so interessant wie der Einblick auf Station war, so froh war ich dann auch, wieder draußen zu sein. Man muss generell immer etwas in Habtachtstellung sein und auch schnell reagieren und umdenken können. So eine Situation habe ich heute live miterlebt.

– Was muss man „mitbringen“ um als Personal hier zu arbeiten?

Neben den gerade schon genannten „Kriterien“ eine hohe Kommunikationskompetenz aber auch eine hohe Kompetenz der Selbstreflektion. Man muss sich immer auch mit sich auseinander setzen und wissen, in welcher Situation es besser ist, einen Kollegen übernehmen zu lassen.

Auch ein gewisses Nähe- & Distanzvermögen ist unabdingbar aber Kreativität und Humor sollten auf keinen Fall fehlen.

Frau Hebert berichtete mir, dass die Bewerbergespräche „anders“ sind als die, die man so kennt. Diese können gern mal eine Stunde oder länger dauern. Das liegt daran, dass es nicht diese typischen Fachfragen gibt. Es geht vielmehr um den Bewerber. Man muss eben für den Bereich gemacht sein und das gilt es auch irgendwo heraus zu finden.

An der Stelle möchte ich Frau Hebert gern zitieren:

Ich habe das beste Leitungsteam am UKD sowie die besten Teams. Wenn jemand gehen sollte, dann nie oder sehr selten aus Frust oder Überforderung, sondern aus persönlichen Gründen. Trotz der besonderen baulichen Situation im Haus 25 schaffen es die Mitarbeiter dennoch kreativ und humorvoll zu sein.

Frau Hebert- PDL Zentrum für Seelische Gesundheit

Die baulichen Bedingungen sind in der Tat eine Herausforderung. Früher war das Haus 25 die Berufsfachschule und das Wohnheim. Seit 1993 ist die Psychiatrie hier. Der Neubau ist aber bereits in Planung.

Die PSY- S1 hat insgesamt 15 Betten, verteilt auf Zweibett- und Vierbettzimmer. Es gibt ein Einzelzimmer, allerdings für Akutfälle.

Das Bett hinten steht oben, da hier bereits ein Zugang geplant ist.

Stationsspezifisch und „besonders“ ist auch der Raucherraum, den es eigentlich so absolut nicht auf Stationen gibt. Dieser ist auch mit einer Kreidetafel ausgestattet, die Patienten können beim rauchen also auch kreativ sein.

Besonders finde ich wirklich, dass trotz des alten Gebäudes so viel wie möglich umgesetzt wurde, damit man den Patienten ein breites Angebot außerhalb der Therapien geben kann. So kann man auf der Terrasse Tischtennis spielen, im Aufenthaltsraum gibt es einen TV oder auch einen Tischkicker.

Ich finde das Fachgebiet wirklich sehr spannend, muss aber für mich persönlich auch sagen, man muss dafür gemacht sein. Mir persönlich fällt es sehr schwer, mit psychiatrisch erkrankten Menschen zusammen zu arbeiten. Für mich fehlt das „greifbare“. Ein schlechtes Blutbild mit allen Konsequenzen oder ein gebrochenes Bein, das sind Dinge, die für mich greifbar sind, offensichtlich quasi. Vor allem der Bereich der Akutpsychiatrie ist nochmal was ganz besonderes und bedarf nochmal besonderer Aufmerksamkeit. Eine Freundin von mir arbeitet beispielsweise in der Psychiatrie und wir haben uns oft über meine Arbeit auf ITS und  ihre Arbeit unterhalten. Sie sagt immer, sie könne sich nichts anderes vorstellen, als die Psychiatrie. Und genau das zeigt mir wieder, wie gut es ist, dass wir Menschen so verschieden sind.
Ich bin der Meinung, dass vor allem die Patienten in diesem Fachgebiet von Personal profitieren, die mit Leib und Seele dabei sind. Genau das ist auch die Rückmeldung, die ich von Frau Hebert und Schwester Petra erhalten habe, man muss ein Herz und eine Leidenschaft für die Patienten haben. Bewundernswert finde ich, dass das Personal der PSY- S1 trotz hohem Arbeitsaufkommen und schweren Krankheitsbildern gut gelaunt, zufrieden und motiviert ist.


Wenn ich dich nun neugierig gemacht habe und du dir wirklich vorstellen kannst, in diesem Fachgebiet zu arbeiten, dann empfehle ich dir eine Initiativbewerbung am UKD. Das kannst du problemlos online machen. Gern darfst du erwähnen, dass du durch mich, Sarah Küttner/ Ossilinchen aufmerksam geworden bist.