Alles, was du zum Thema Stürze im Kindesalter wissen solltest….

Dieser Beitrag ist gemeinsam mit Jordis von Erste Hilfe Party entstanden. Vielen lieben Dank für deinen fachlichen Input!


Was meint ihr ist der häufigsten Unfall mit Kindern im Haushalt?
Tatsächlich ist es der Sturz vom Wickeltisch – gefolgt von dem Sturz aus dem Bett. 

Wenn ich mal bei meinen Mädels rum frage, dann ist nahezu jedes Kind schon mal aus dem Bett gefallen… Daher ist dieses Thema wirklich sehr von Bedeutung! Genau aus dem Grund habe ich mich mit Jordis für dieses wichtige Thema entschieden.

Kinder haben alle eine Phase, in der sie wickeln nicht mögen. Sie haben besseres vor, nämlich die Welt entdecken.  Da sieht das wickeln oftmals aus wie ein kleiner Nahkampf mit einem Aal. Wenn ihr euch gerade in dieser “ Phase “ befindet, dann ist es ratsam entweder das wickeln auf den Fußboden zu verlegen oder sich direkt beim Kauf einer Wickelkommode für den KiWiKo Aufsatz zu entscheiden.  An der Stelle muss ich sagen, dass sich das Geld wirklich lohnt. Wir (Sarah) hatten sie auch und haben sie aktuell an meine schwangere Freundin verborgt, da ich diesen Wickelaufsatz wirklich geliebt habe und somit einer weiteren Familie eine Freude machen möchte!

So wickelt ihr am sichersten, denn wenn man sich wirklich mal bücken muss, um zum Beispiel in die Kommode zu gehen oder sich (warum auch immer) mal kurz umdreht, macht man einfach die Klappe am KiWiKo hoch und das Kind kann nicht raus fallen. Dennoch sollte man sein Kind NICHT unbeaufsichtigt lassen, vor allem nicht die agilen Kinder!

Denn wenn wir ehrlich sind, dann geht es wirklich soooo schnell. Und die Kinder fallen ja nicht vom Wickeltisch, wenn wir nicht im Raum sind, sondern sie fallen, wenn wir direkt daneben und “ nur einmal kurz abgelenkt“ sind. Mir (Jordis) ist es selbst einmal passiert, dass mir ein „Babysitterkind“ vom Wickeltisch gefallen ist.  Obwohl ich die Hand auf dem Bauch liegen hatte! Erst liegt sie da und strahlt ihr Mobile an und im nächsten Moment dreht sie sich und rutscht nach unten weg. Ich konnte sie damals nur kurz vorm Boden auffangen,  weil ich ihr vorher eine Jeans Latzhose angezogen hatte.  Hätte ich ihr nur eine Strumpfhose angezogen, die nachgegeben hätte, wäre sie auch auf dem Boden gefallen. Ich hätte NIE gedacht,  dass MIR DAS mal passiert!

Eine wichtige Frage ist an der Stelle noch zu klären: Warum fallen die Kinder eigentlich primär auf den Kopf?

Das liegt daran, dass der Kopf den Schwerpunkt der Kinder bildet. Nun ist ein Sturz auf den Kopf, gerade in der „Lauflernphase“ nicht immer gleich dramatisch. Ein Sturz vom Wickeltisch ist da natürlich aufgrund der Höhe etwas anders. Meine (Sarah´s) Kinderärztin sagte mal, dass ein Sturz erst dann richtig bedenklich ist, wenn die Höhe des Sturzes größer ist, als die Körpergröße des Kindes.

Was tun, wenn das Kind gefallen ist (und das auch noch auf den Kopf?)

Ruhe bewahren 


Situation einschätzen ( war ich dabei und habe ich den Sturz gesehen oder komm ich dazu, weil es “ gerumpst“ hat?)
-> Habe ich den Sturz nicht gesehen, dann sollte ich schauen, ob das Kind z.B. neben einem Stuhl liegt und
evtl. darauf geklettert und runtergefallen ist oder ist das Kind evtl. “ nur gestolpert“

Bildquelle: Jordis



schauen wie das Kind reagiert
* weint es
* versucht es direkt aufzustehen 
* bleibt es regungslos liegen
 * ist es bewusstlos 
* könnte etwas gebrochen sein 


je nach Alter Fragen stellen 
* möchtest / kannst du aufstehen ?
* wo tut es weh?
* wieso bist du gefallen ( oder wo runter)?

– das Kind erst bewegen, wenn man sicher ist, dass nix gebrochen oder schwere Verletzungen vorhanden sind!

– ggf. Wunden versorgen ( Pflaster, Verband oder Druck Verband, ggf. kühlen ( richtiges kühlen und Wundversorgung lernt man z.B. in den Erste-Hilfe Kursen von Jordis, die man auch jetzt zu Pandemie Zeiten via Internet machen kann!)

das Kind beobachten 
* ist etwas wie z.B. der Arm oder etwas anderes gebrochen? Ist etwas gebrochen, dann unbedingt
schauen, ob der Rettungswagen sinnvoll ist, damit der Bruch sicher transportiert wird.
* war das Kind bewusstlos-> Rettungsdienst rufen! (Telefonnummer: 112)
* zeigt das Kinder Verhaltensauffälligkeiten oder neurologische Auffälligkeiten
(Einschränkungen in der Bewegung, immer wieder „schläfrig, weggetreten oder abwesend“ sein,
schwankenden Gang etc.) solltet ihr ein Krankenhaus aufsuchen – je nach Schwere der
Auffälligkeiten einen Rettungswagen rufen!
* übergibt sich das Kind, klagt über Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel, wird kurzzeitig
bewusstlos,  hat Schlafprobleme,  sollte ihr ebenfalls einen Arzt/( Krankenhaus) aufsuchen um zu
schauen, ob es eine Gehirnerschütterung ist.
* bildet sich eine Beule, kann man diese leicht kühlen
(genaue Informationen zum richtigen kühlen erhaltet ihr ebenfalls zum Beispiel im Erste-Hilfe Kurs
von Jordis) und beobachte. Ist die Beule hart / fest, dann ist meistens nichts passiert. Ist sie jedoch
eher weich oder wie ein „Kühlpack“ vom Tasten her, sollte man diese zeitnah überprüfen lassen!
*Wir Eltern haben aber auch unser „Bauchgefühl“ und wenn das sagt “ hier stimmt was nicht“ , dann
sollte ein Arzt aufgesucht werden, denn dann ist das Kind anders als sonst, und das weißt meistens
darauf hin,  dass etwas ist. Lieber einmal zu viel los fahren und schauen lassen, als einmal zu wenig
und es ist dann doch etwas.  .

Hat euch der Beitrag gefallen bzw. kennst du jemanden, dem der Beitrag gefallen und helfen könnte, dann darfst du Ihn natürlich sehr gern teilen!


Der Beitrag ersetzt in keinem Falle eine ärztliche Beratung, er soll lediglich Tipps und Hilfestellungen bieten, wie man im Ernstfall reagieren sollte!!

Die perfekte Windeltorte… °enthält Werbung wegen Nennung°

…. gibt man in der Suchmaschine das Wort „Windeltorte“ ein, dann findet man unzählige Beiträge im World Wide Web dazu.
Ich bewundere all die Menschen, die solche Kunststücke zaubern… aber für all die, die vielleicht ein Händchen fürs basteln haben, aber das fehlende Feingefühl oder wie bei mir die Geduld haben, können so manche Anleitungen ganz schön den Nervenbogen überspannen.

Nichtsdestotrotz habe ich mich an das Experiment Windeltorte gewagt, Marke „Eigenbau“ für eine ganz liebe Freundin, die sich mittlerweile auch schon darüber freuen durfte.
Ich als Mama weiß, wie viele Windeln man gerade in der Anfangszeit braucht, daher finde ich die Idee der Windeltorte auch so klasse. Zu den Windeln kann man so dann noch allerhand andere nützliche Dinge verschenken.

Ich würde lügen wenn ich sage, dass ich mir im Vorfeld groß Gedanken gemacht habe, was ich alles verschenke. Ich sagte ja bereits Marke „Eigenbau“. Immer wenn ich was süßes gesehen habe, habe ich es gekauft! Wobei ich mir aber sicher war, das war die Windelfirma und die Firma für Pflegeprodukte.

Seit mehr als Zweieinhalb Jahren nutzen wir die Windeln der Firma bella baby happy. Klar, dass ich diese Windeln auch verschenke, denn wir sind mehr als zufrieden. Alle Windeln der Firma sind ohne Parfüme, Chlor oder Latexelemente –dermatologisch getestet- und somit besonders hautfreundlich!
Ich habe mich hauptsächlich für Größe 2 entschieden, hatte aber auch ganz viele in Größe 4 noch da, daher sind diese auch mit in der Torte enthalten. Bewusst habe ich Größe 1 nicht verschenkt. Zum einen, weil die Mäuse da eh schnell raus sind, zum anderen, weil man sich als werdende Eltern ja selbst auch Windeln kauft.

Und seit mehr als Eineinhalb Jahren nutzen wir nun schon die Produkte von Fragantura. Eine Dresdner Firma, bei der sich alles rund um Mama, Baby, Kind, Familie und Wohlfühlen dreht. Alle Produkte werden per Hand in Dresden hergestellt. Ganz ohne Chemie, ohne künstliche Zusatzstoffe oder andere Schadstoffe. Auch hier sind wir so zufrieden, dass ich mich aus dem Grund bewusst dazu entschieden habe, ein paar Dinge der Firma mit in die Windeltorte zu geben.

Alles andere war wirklich „Frei Schnauze“. Übrigens könnte es sein, dass es am Ende des Posts für beide Firmen Rabattcodes gibt 🙂

Mit diesen Materialien bin ich ins Rennen gegangen. Profis haben mir den Tipp gegeben, dass einfache Schnips Gummis unverzichtbar sind. Also habe ich mit Hilfe meiner Tochter alle Windeln gerollt und sie erstmal beiseite gelegt.

Nachdem dann gefühlt im gesamten Kinderzimmer Windeln bergeweise lagen kam Profitipp Nummer 2…. die Backform. So simpel wie genial aber manchmal kommt man ja auf die einfachsten Dinge nicht. Also haben wir alle Windelrollen für das Unterteil der Torte in die Backform gepresst, mit einem riesigen Gummi zusammengebunden und dann mit Schleifenband verziert. Als „Boden“ habe ich oft den Tipp bekommen, dass ich ein Stück Pappe nehmen soll. Allerdings hatte ich eh ein Babyalbum gekauft, sodass ich dieses als „Boden“ genommen habe.

Danach folgte das Oberteil, was mich mal kurz vor eine kleine Herausforderung gestellt hatte, denn ich backe jetzt nicht so oft, dass ich Unmengen an verschiedenen Backformgrößen zu Hause habe. Meine Hände waren aber zu klein zum Halten für das Oberteil und ich hätte auch mindestens noch 2 Hände zum zuschnüren gebraucht. Also habe ich mal kurz überlegt, was ich denn an runden Dingen zu Hause habe und bin dann auf die Abdeckung in der Mikrowelle gekommen.
Da habe ich wieder die Windelrollen (Größe 4) hineingestellt und in der Mitte die Flasche, die ich hatte, dazu gegeben. Alles wieder mit Gummi und Schleifenband dekoriert und fertig war eigentlich das Grundgerüst.

Danach habe ich mich an die Kleinteile gesetzt und die Torte so nach und nach verziert. Auch kleine Schaschlik Spieße, an die ich rosa Babyfüße geklebt habe, wurden zur Deko eingesetzt.

Bei den Fragantura Produkten habe ich mich für folgende Produkte entschieden:

*Goldrösensalbe– wirkt wirklich wie Bepathen. Heilt Wunden und raue Stellen super schnell. Selbst ich nutze sie an den Händen (Fingerzwischenräumen), weil gerade diese Stellen durch das ständige Desinfektionsmittel sehr strapaziert sind. Nicht umsonst heißt die Salbe bei uns zu Hause „Die Zaubersalbe“
* Mäusezähnchen Zahnungsöl– Ideal zur Unterstützung beim Zahnen. Einfach auf die Wangen einmassieren. Ich habe selbst nicht dran geglaubt aber es hat tatsächlich Linderung gebracht.
*Nicht fehlen durfte auch das Baby Bauchwehöl– Koliken, vor allem in den ersten Drei Lebensmonaten können böse sein. Das Öl kann Linderung bringen, Mama oder Papa ist zusätzlich beim Baby und hat durch das massieren Hautkontakt. Auch ein Faktor, den man nicht außer Acht lassen sollte!
*Auch habe ich mich bewusst für das Popoflott Windelbalsam entschieden. Kann prophylaktisch oder bei bereits gereiztem / geröteten Po verwendet werden.

Am Ende habe ich dann alles nur noch mit einer kleinen „It´s a Girl“ Girlande und Folienpapier verziert. Für meine erste Windeltorte bin ich mit dem Ergebnis doch sehr zufrieden und hoffe, dass ich der Mama eine große Freude bereitet habe.

Da ich euch die Firma bella baby happy aber auch Fragantura von Herzen empfehlen kann, gibt´s natürlich, wie oben versprochen, noch zwei Rabattcodes.

http://www.shop-bella.de

http://www.fragantura.de

Alles, was du zum Thema Hausapotheke (beim Kind) wissen solltest!

Die meisten “ Notfälle “ mit Kindern passieren mittwochs oder Freitag Nachmittag, am Wochenende oder nach dem Abendessen – also eigentlich immer dann,  wenn der Kinderarzt in der Regel zu hat.

Oft sind es Fieber oder kleinere Verletzungen, die uns Eltern schwitzen lassen. Mit einer gut aufgestellten Hausapotheke kann man die meist überfüllte Notfallpraxis umgehen und entlasten. Dabei ist natürlich immer abzuwägen, was es ist und ob der Arzt wirklich warten kann oder ein Arzttermin eben dringend notwendig ist!


Die meisten Eltern benötigen jedoch etwas gegen einen Infekt. Habe ich also eine gut bestückte Hausapotheke,  muss ich nicht für einen Fiebersaft los fahren. Damit ich auch nach einiger Zeit ohne Erkrankung oder Notfall trotzdem noch eine nutzbare Hausapotheke habe, sollte ich mir immer alle 6 Monate einen Termin eintragen und den Inhalt auf Vollständigkeit und Haltbarkeit überprüfen.
Damit dieses einfach zu handeln ist, empfiehlt es sich, eine Checkliste für den Inhalt zu machen und auf angebrochene Salben, Säfte,  Tropfen und Cremes ein Anbruch Datum drauf zu schreiben. So benutzt man nicht aus Versehen ein abgelaufenes Produkt. 

Medikamente verlieren über die Zeit eben auch an Wirkstoff. Bis zum Verfallsdatum muss man sich dazu keine Gedanken machen, denn der Hersteller garantiert, dass bis zu diesem Datum der volle Wirkstoff da ist. Anders ist es eben nach dem Verfallsdatum. Man weiß eigentlich nie zu 100% sicher, wie viel Wirkstoff noch drin ist und kann die Dosis somit schwer steuern. Beim Erwachsenen nicht unbedingt das Drama, beim Kind aber schon. Der Erwachsende würde sich bei Kopfschmerzen sagen „Gut, nehm ich noch eine Ibu ein, wird schon.“ Diese Denkweise ist nicht unbedingt die Richtige aber jeder soll ja auch eigenverantwortlich für sich selbst handeln. Daher unser Tipp: Beim Kind NIE Medikamente geben, die verfallen sind.


Anbei ein paar Tipps zur Hausapotheke:

Fieberthermometer
Solange es gut geht, immer rektal messen, denn dieser Wert ist der genauste.
Meine Maus ist mittlerweile zu „groß“, um sich die rektale Messung gefallen zu lassen. Wenn man ein Ohrthermometer korrekt anwendet, dann ist auch dieser Wert sehr genau. Also nicht einfach das Thermometer ins Ohr stecken und messen, sondern das Ohr oben ein Stückchen hoch ziehen, dann misst es ganz genau! Von Stirnthermometern rate ich ab, denn diese bieten eine hohe Fehlerquelle und sind daher nicht verlässlich.

Fiebersaft oder Fieberzäpfchen
(Wirken im übrigen zeitgleich auch gegen Schmerzen) -> Hier empfiehlt es sich, den Kinderarzt zu befragen, denn bei Neugeborenen greift man eher zu Paracetamol, bei Kleinkindern und größeren Kindern eher zu Ibuprofen (Nurofen)

– Wärmekissen/ Kühlpack

Ich bevorzuge da ein Kirschkernkissen als Wärmequelle . Allerdings muss man beim Erhitzen immer im Hinterkopf haben, dass es noch nachwärmen kann und es somit zu heiß werden kann. Also einfach etwas Vorsicht walten lassen.

Als Kühlpack empfiehlt sich ein handelsübliche, wie wir es bei Kopfschmerzen oder einem gestoßenen Knie verwenden. Am besten aus dem Kühlschrank, nicht aus dem Frost! Kommt es aus dem Frost, dann unbedingt ein Tuch drum wickeln. Bei einem Pack aus dem Kühlschrank reicht, je nach empfinden des Kindes, auch ein dünnes Taschentuch.

Zeckenhebel

– Pflaster mit und ohne Motiv

Wundauflagen und Verbände in der richtigen Größe (Kleinkinder 4cm, Erwachsene 8-10cm)

Kohletabletten oder -pulver und ein Entschäumer (z.B. Lefax) für Vergiftungen
Im Falle einer Vergiftung empfiehlt es sich immer, die Giftnotrufzentrale zu informieren. Diese geben dann telefonisch weitere Infos. Die Nummern dazu findest zu HIER

Ja, an der Stelle muss ich zugeben, dass Jordis ein paar Lücken in meiner Hausapotheke aufgetan hat, denn in der Tat haben wir weder das eine genannte, noch das andere da.

Kochsalzlösung, Näschenfrei Salbe gegen eine verstopfte Nase

An der Stelle möchte ich euch von Herzen die Firma „Fragantura“ empfehlen. Die Produkte werden handgemacht in Dresden und sind ganz ohne Chemie oder andere chemische und künstliche Inhaltsstoffe. Gerade das Näschenfrei Balsam aber auch das Näschenfrei Öl (nicht mit auf dem Bild) retten uns sehr über verschnupfte Tage. Wenn die Maus wirklich mal schwer mit Schnupfen zu kämpfen hat, nicht einschlafen kann, dann lüfte ich das Zimmer vorm Schlafen gehen kräftig und gebe ein paar Tropfen Näschenfrei Öl in den Aroma Diffuser und lasse den eine Stunde oder drei laufen. Es fällt der Maus deutlich leichter, dann einzuschlafen. Kombiniert mit dem Balsam auf den Nasenflügeln ist es wirklich das, was bei uns am effektivsten wirkt.

Bei Neugeborenen oder kleineren Kindern kann auch ein Tropfen Kochsalzlösung in der Nase helfen. Diesen kann man auch mit einer kleinen Spritze in die Nase bringen. Da muss man einfach für sich den richtigen Weg finden. Wer ein Inhalationsgerät zu Hause hat, der kann mit einer Kochsalzinhalation auch nix verkehrt machen.

Wer Kochsalz nicht zu Hause hat, der kann das ganz einfach selbst machen:

So können Sie Kochsalzlösung selber machen:

  • Fünf Gramm Salz pro 500 ml Wasser – also etwa einen gehäuften Teelöffel.
  • Das Wasser ungefähr zwei Minuten lang abkochen– so werden mögliche Keime und Bakterien im Wasser abgetötet.
  • Die benötigte Menge Salz abwiegen und das Salz ins Wasser geben.
  • So lange umrühren, bis das Salz vollständig im Wasser gelöst ist.
  • Erst nutzen, wenn die Flüssigkeit abgekühlt ist.

– Ggf. Wundsalbe für kleinere Verletzungen

– Pinzette für die Entfernung von Splittern

– Erkältungsbalsam

Auch hier nutze ich die Produkte von Fragantura. Zum Beispiel bietet sich das Thymian Myrte Balsam an, welches wir auf Brust und Rücken schmieren. Nutze sogar ich 🙂

– Ggf. Dreiecktuch

– Etwas gegen Magen-Darm und Elektrolytlösung

– Je nach Alter Fenistilgel

– Etwas gegen wunden Po

Da kann ich das Popo Flott oder die Goldröschensalbe von Fragantura empfehlen. Letztere ist meine „Zaubersalbe“, wie ich immer so schön sage, denn sie wirkt irgendwie wie Bepanthen und heilt die Haut total schnell.

Auch habe ich bei der Maus gerne Heilwolle genutzt. Kennen erstaunlicherweise echt wenige. Gerade rote Stellen am Gesäß/ in der Falte habe ich damit behandelt. Solange die Stellen nicht offen und wund sind, einfach die Heilwolle dazwischen „klemmen“ und dann die Windel zu machen. Schon beim nächsten wickeln sieht man Erfolge.

– Desinfektionsmittel für die Hände 


Am Besten kann man sich auch vom Kinderarzt beraten lassen. Vor allem bei solchen wichtigen Themen wie Hausapotheke oder auch die Reiseapotheke, ist dieser ein guter Ansprechpartner, da er das Kind auch kennt. Alternativ kann man natürlich auch zur Apotheke des Vertrauens gehen. Ich wäre damals dankbar gewesen, wenn ich Tipps von anderen Mamas bekommen hätte, gerade was Cremes und Salben angeht. Daher habe ich Fragantura empfohlen, da wir wirklich nur gute Erfahrungen mit den Produkten sammeln.


Wichtig ist, dass man Medikamente für Kinder hat und Medikamente für Eltern, denn die Medis für die Erwachsenen sind nicht für die Kinder zugelassen!

Vielen lieben Dank an Jordis von Erste Hilfe Party für die fachliche Unterstützung bezüglich des Beitrages.

Erste Hilfe Kurs- sinnvoll oder unnütz?

Wie versprochen soll es hier auf meinem Blog natürlich auch in Sachen Elternratgeber weiter gehen. Da ich aber keine Kinderkrankenschwester bin und manchmal eben doch als Mama denke, habe ich mir Unterstützung geholt.

Jordis von Erste Hilfe Party unterstützt künftig alle Beiträge in dieser Rubrik.

Ich bin sehr dankbar eine solche Power- & Fachfrau an meiner Seite zu haben. Damit wir einen seichten Einstieg finden, wollten wir zusammen mal das Thema Erste Hilfe Kurs in Angriff nehmen. Denn wenn wir ehrlich sind, dann beschäftigen sich die wenigsten mit dem Thema. Folgenden Beitrag hat Jordis für euch geschrieben.

Zeitverschwendung oder sinnvolle ToDo?

Kannst du dich noch an deinen letzten Ersten-Hilfe Kurs erinnern? Hand auf’s Herz – wüsstest du noch, was zu tun ist, wenn etwas passiert? Wie war nochmal die Nummer des Rettungsdiensts und der Feuerwehr? Ist bei Kindern etwas Besonderes zu beachten?

Viele Menschen machen nur einen einzigen Erste-Hilfe Kurs im Leben – den verpflichtenden für den Führerschein. Meistens geht man dort hin, weil man muss.  Eigentlich hat man in dem Alter andere Dinge im Kopf und keine Lust einen Tag (oder damals noch zwei Tage) seine Zeit für das Thema „zu verschwenden“. Also geht man hin und sitzt die Zeit ab. Aufgrund der mangelnden Motivation bleibt dann natürlich auch nicht so viel „hängen“. Verständlich. 

Allerdings ist das sehr schade, denn jeder kann jederzeit in eine Notfallsituation geraten und auf Erste-Hilfe angewiesen sein. Dabei hat Erste-Hilfe nicht immer mit Blut und großen Verletzungen zu tun. Erste-Hilfe ist so viel mehr! Das fängt bei der Nachfrage an, ob jemand Hilfe braucht an und geht weiter über ein beruhigendes Gespräch bis hin zum (ggf.) Notruf.

Die beste Erste-Hilfe ist: reden und zuhören. So weiß derjenige, dass er nicht alleine ist. Und jeder, dem es einmal schlecht ging weiß, es tut gut und beruhigt, wenn jemand da ist und einem zuhört. Und DAS kann jeder!

Im Erste-Hilfe Kurs erfährt man unter anderem auch Wissenswertes, wie z.B. Was ist der Eigenschutz? Wie kann ich wobei helfen? Was ist, wenn ich helfen und mir passiert etwas? – Was für bedrohliche Erkrankungen gibt es? Welche Infos möchte der Notruf von mir wissen?

Dadurch, dass über 70 % der Unfälle und Notfallsituation im Haushalt oder bei der Arbeit passieren, ist es also sinnvoll mal wieder einen Erste-Hilfe Kurs zu machen, denn so kann man Kollegen oder seinen Lieben helfen.

Bei Kindern ist natürlich das ein oder andere etwas anders. Nicht nur, weil alles etwas kleiner ist, sondern weil Kinder anfangs einfach noch gar nicht sagen können, was los ist bzw. was ihnen weh tut. Außerdem haben Kinder ein anderes Schmerzempfinden und können den Schmerz oft auch noch nicht so gut lokalisieren. Deswegen gibt es extra „Erste-Hilfe Kurse am Kind“. In diesen Kursen werden Erkrankungen und Notfallsituation speziell für Kinder behandelt/besprochen. Ein absolutes Muss für werdende Eltern, Eltern und Großeltern, um sich für evtl. Notfallsituation zu rüsten. Wenn das eigene Kind das erste Mal Fieber hat, die erste Beule, oder es sich verschluckt, dann sind die Ängste und Sorgen sofort da. Um dann trotzdem noch vernünftig und zielgerichtet handeln zu können, ist so ein Kurs sehr sinnvoll. 

Heutzutage kann man Erste-Hilfe aber auch ganz anders lernen. Ganz individuell und entspannt – z. B. als Erste-Hilfe Party bei sich zuhause, mit Freunden und Familie. So kann man wirklich alle Fragen stellen und fühlt sich bei den praktischen Übungen nicht beobachtet oder unwohl.

Vielleicht denkst du auch einmal darüber nach und machst nochmals einen Erste-Hilfe Kurs, um deine Kenntnisse aufzufrischen, zu erweitern oder neu zu erlangen. 

Erste-Hilfe Party
rundum sicher
www.erste-hilfe-party.de
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Nachgefragt im UKD- Depressionen und ihre Therapie

Heute durfte ich wieder in ein sehr spannendes Fachgebiet reinschnuppern. Ich hatte ja letztes Jahr schon das Fachgebiet der Akutpsychiatrie vorgestellt (HIER KLICKEN) und da die Psychiatrie an und für sich sehr spannend ist, war ich heute auf der PSY-S4 am Uniklinikum Dresden. Hier werden Patienten mit Depressionen behandelt.

Für mich sehr spannend, da das Team hier wirklich einen ganz anderen Fokus hat, als ich zum Beispiel auf Intensivstation. Daher war der Besuch heute auf Station auch für mich mehr als lehrreich.

Zu Beginn habe ich mich mit Frau Hebert, der Pflegedienstleitung, getroffen. Sie hat mich dann in die guten Hände der Station weitergegeben. Dort habe ich mich mit der Stationsleitung und einem Pfleger getroffen. Der Einblick war wirklich spannend und auch über die Einarbeitung im Team haben wir geredet. Wer mir auf Instagram folgt der weiß, wie wichtig ich eine gute Einarbeitung finde. Erst vor kurzem habe ich darüber geschrieben.


Die Station selbst hat Platz für bis zu 20 Patienten, zusätzlich gibt es auch noch ein Notbett.

Ein Zweibettzimmer auf PSY- S4

Alle Patienten hier auf der Station haben Depressionen, die verschieden ausgeprägt sind. Manche Patienten sind das erste mal da, manche schon zum zweiten oder dritten mal. Sicher ist aber, dass die Liegezeiten der Patienten im Vergleich zur Psychosomatik beispielsweise deutlich höher sind. Eine Depression ist ein komplexes Krankheitsbild. Diese Erkrankung kommt nicht von heute auf Morgen! Genauso lange wie sie „im Anflug“ ist, benötigt man für die Behandlung oder auch länger.

Ursachen und Auslöser einer Depression

Nach Ansicht vieler Wissenschaftler liegen die Ursachen einer Depression in einer Stoffwechselstörung des Gehirns, durch die die Botenstoffe zwischen den Nervenzellen (Neurotransmitter) aus dem Gleichgewicht geraten sind. Wichtige Neurotransmitter sind Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Studien der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass diese bei der Entstehung von psychischen Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen. Ist die Übertragung zwischen den Nervenzellen gestört oder besteht ein massives Ungleichgewicht zwischen den einzelnen Neurotransmittern, so schlägt sich das auch in den Gefühlen und Gedanken nieder: Grübeleien und gedrückte Stimmung sind die Folge. Unklar ist allerdings, wodurch dieser Mangel an Botenstoffen ausgelöst wird.

Selten gibt es einen konkreten Auslöser für eine Depression. Meist spielen mehrere Faktoren und Einflüsse eine Rolle. Einige Risikofaktoren begünstigen die Entwicklung einer Depression.

Dazu zählen unter anderem:

  • Psychosoziale und persönliche Faktoren: schwere Schicksalsschläge, der Tod nahestehender Menschen, Scheidung, Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle (zum Beispiel während des Älterwerdens oder beim Auszug der Kinder)
  • Traumatische Erlebnisse in der Kindheit (Missbrauch, Vernachlässigung)
  • Anhaltender beruflicher oder privater Stress, chronische Überlastung, Jobverlust
  • Drogen-, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch
  • Einnahme bestimmter Medikamente: Betablocker, Antibabypille, Beruhigungs- und Schlafmittel

Damit gewährleistet werden kann, dass die Patienten wieder in einen normalen Alltag finden können, müssen die Schwestern und Pfleger längerfristig denken und auch Fernziele für die Patienten im Kopf haben, an denen man dann im Team, interdisziplinär, zusammenarbeitet. Der Klinikalltag ist für die Betroffenen immer nochmal was anderes, als das Leben zu Hause. Genau aus dem Grund muss das gesamte Team längerfristig denken, um für den Patienten das bestmögliche rauszuholen. Aber nicht nur das interdisziplinäre Team ist dafür verantwortlich. Nein, natürlich ist es auch der Patient selbst.

Manchmal sind die Patienten im Stationsalltag so gut angekommen, machen so starke Fortschritte, muten sich vielleicht auch manchmal zu schnell zu viel zu und wirken eigentlich „entlassungsfähig“, werden dann nach langer Zeit auch entlassen. Aber das stabile, aktuell gewohnte Umfeld der Klinik ist nicht immer oder nur sehr selten zu Hause gegeben. Manche Patienten müssen dann ggf. sogar wieder zurück in die stationäre Behandlung.
Daher ist es so wichtig, dass jeder da draußen diese Erkrankung Ernst nimmt und nicht als „Psychos“ abstempelt. Nur mit einem stabilen Umfeld kann das ganze auf Dauer funktionieren und natürlich einem Betroffenen, der sich an die Therapien hält.

Die Hauptaufgabe vom Personal ist es daher im stationärem Alltag vor allen:

  • Mit dem Patienten zu kommunizieren, zwischen den Zeilen zu lesen.
  • Die Krankenbeobachtung stellt ein hohes Augenmerk der Pflege dar.
  • Eine gewisse Beziehung zum Patienten muss aufgebaut werden. Vertrauen ist wichtig. Keiner soll sich vor dem Patienten sinnbildlich „nackig“ machen. Sicher ist aber, dass Patienten mit Depressionen sehr sensible Antennen haben. Sie merken, ob es jemand Ernst meint oder jemand nur schauspielert.
  • In Gewisser Art und Weise ist auch das Hintergrundwissen zum Patienten und seiner persönlichen Umgebung wichtig, damit man schon frühzeitig eventuell auftretende Problempunkte nach Entlassung erkennen und beheben kann.

Der Altersdurchschnitt der Patienten ist wirklich querbeet durch alle Altersgruppen von 18 bis 90 Jahren. Auch sind meist gleich viel Männer und Frauen da.


Behandlung der Depression

Wie die Behandlung einer Depression erfolgt, richtet sich meistens nach der Persönlichkeit, der zu Grunde liegenden neurobiologischen Störung, den seelischen Symptomen und den sozialen Belastungen, die die Erkrankung auslösen und aufrecht erhalten können. Kurzgefasst: der Arzt trifft ganz individuell auf jeden Fall zusammen mit dem Patienten die Entscheidung. Die unterschiedlichen Verfahren können einzeln eingesetzt oder kombiniert werden. Als wichtige Kriterien zur Auswahl der Behandlungsverfahren gilt, dass sie

  • akute und schnelle Hilfe versprechen,
  • unmittelbar verfügbar sind,
  • in den kausalen Störungsprozess eingreifen,
  • durch ausreichende Therapiestudien in kurz- und langfristiger Wirksamkeit belegt sind,
  • nebenwirkungsarm sind und
  • die Risiken von Abhängigkeit und Gewöhnung für psychopharmakologische wie für psychotherapeutische Ansätze gering sind.

Als Grundpfeiler der Therapie bei Depression gelten die medikamentöse Therapie und die Psychotherapie. Während manchmal eine reine Psychotherapie ausreicht, ist häufig auch eine Kombination von Medikamenten und Psychotherapie notwendig.

Weitere Maßnahmen, die bei Depressionen mitunter ergänzend zum Einsatz kommen können, sind Lichttherapie, ausreichende Bewegung und Sport sowie Entspannungsverfahren.


Genauso Facettenreich wie die Erkrankung ist, so vielseitig ist auch das Therapieangebot auf Station. Diese Therapien umfassen:

  • die medikamentöse Therapie
  • die Soziotherpaie (Ziel der Soziotherapie ist es, den Übergang von der medizinischen Behandlung zur gesellschaftlichen Wiedereingliederung (sozialen Reintegration) zu erleichtern sowie durch die direkte Zuführung zu geeigneten Behandlungsformen den Patienten optimal ambulant zu versorgen. Dabei geht es auch darum, dem Patienten ein Leben außerhalb von psychiatrischen Einrichtungen zu ermöglichen und einen Klinikaufenthalt zu vermeiden bzw. zu verkürzen.)
  • Gesprächstherapien
  • sowie die Gruppentherapien.

Auf Station kann man unter anderem auch das Angebot der handwerklichen Therapien in Anspruch nehmen.


Generell wird, wie in jedem psychiatrischen Bereich, der Fokus auch sehr auf die Selbstständigkeit gelegt. Betten selbst machen, Tisch decken, „Küchendienste“ usw.

Patientenküche


Leider gibt es da aktuell viele Einschränkungen durch Corona. Abstandsmaßnahmen müssen eingehalten werden, viel weniger Patienten können an Therapien zeitgleich teilnehmen und die Patienten müssen aktuell im Zimmer essen, statt im Gemeinschaftsraum. Auch hier in den Bereichen merkt man eben den massiven Einschnitt, den die Patienten durch Corona haben. Wie ich auch schon sagte, liegen die Patienten teilweise sehr lange auf Station. In aktuellen Zeiten können sie daher auch über lange Zeiträume kein Besuch empfangen.


Sehr beindruckt hat mich eine Form der Therapie, die nur nach sehr strenger ärztlicher Indikation und auch nur in sehr schweren Formen der Depression genutzt wird, wenn alle anderen Therapien keinen Erfolg gebracht haben: die Elektrokrampftherapie (EKT).

Das klingt für einen Laien erstmal schlimm aber der Grundgedanke dahinter ist, dass der Patient durch einen künstlich erzeugten Krampfanfall Serotonin ausschüttet. Man kann sinnbildlich sagen, je mehr der Patient krampft, desto mehr Serotonin wird aus den Synapsen ausgeschüttet. Serotonin ist ein sogenannter Neurotransmitter: Das ist ein Botenstoff, der in unserem Nervensystem Informationen von einer Nervenzelle zur anderen weitergibt. Serotonin kommt sowohl im zentralen als auch im peripheren Nervensystem vor. Man erhofft sich durch das Serotonin eine Verbesserung der Depression, denn es ist bekannt, dass sich dieser Neurotransmitter positiv auf die Depression auswirken kann.

Bei der EKT wird der Patient in eine Kurznarkose gesetzt, mit Sauerstoff versorgt und das Hirn wird kurz mit Strom stimuliert, der Patient krampft. Das passiert unter Vollnarkose und einem Medikament zur Muskelentspannung, da sonst der ganze Körper starr krampfen würde und es zu Verletzungen kommen kann (beispielsweise im schlimmsten Falle zu Knochenbrüchen). Ein Anästhesist ist somit bei jeder EKT dabei.

Doch was passiert da im Hirn? So ganz 100% erklären kann man es nicht aber man kann in neusten Studien herauslesen, dass sowohl die Verbindungen im Hirn, die für die Stimmung zuständig sind, stimuliert werden. Auch, wie oben schon erwähnt, spielt die Produktion von Serotonin eine große Rolle. Man kann also sagen, dass diese Therapie mehr oder weniger eine „biologische Wirksamkeit“ hat.

Die EKT besteht aus 12 bis 14 Sitzungen, anfangs 3x in der Woche. Nach 7 Sitzungen sollte man schon eine Tendenz in die richtige Richtung merken. Ich habe mich zu dem Verfahren auch nochmal belesen und habe sogar gelesen, dass manche Häuser bei den Patienten immer wieder EKT´s machen, sozusagen als „Auffrischung“ in einem gewissen Intervall.
Dennoch ist diese Therapie das letzte Mittel der Wahl und wie oben schon beschrieben obliegt diese Therapie der strengen Entscheidung der behandelnden Ärzte, wenn auch die Erfolgschancen sehr gut sind. Man darf allerdings auch die Nebenwirkungen nicht außer Acht lassen!

Die Aufgabe der Schwestern und Pfleger auf PSY- S4 ist es dann nach der EKT die Patienten mittels Monitor zu überwachen und zu betreuen. Man hat also durchaus auch einige medizinische Dinge auch auf einer psychiatrischen Station zu tun. 🙂


Eine weitere und neue Methode der Therapie bei Depressionen ist die Gleichstrombehandlung. Das kann man sich vorstellen wie die „Strombehandlung“ bei der Physiotherapie. Einziger Unterschied: die Strompaddels liegen an der Schläfe an. Da das noch relativ neu am UKD ist, konnte man mir zum Erfolg der Therapie noch nicht so viel sagen.


Da wir nun ja auch ein bisschen in die medizinischen Aspekte und Tätigkeiten auf PSY-S4 zu sprechen gekommen sind, haben mich auch mal die psychiatrischen Notfälle auf der Station interessiert. Die Antwort hat mich überrascht, denn meist sind die Notfälle solche, dass Hilfe auf der Akutpsychiatrie benötigt wird. Beispielsweise, wenn sich ein Patient Fremd- oder Selbstgefährdend/ aggressiv verhält. Selten kann es natürlich auch mal passieren, dass sich jemand am Essen verschluckt (was auf jeder Station passieren kann) oder, dass sich jemand versucht das Leben zu nehmen.


Doch da ich euch ja auch immer einen Blick in das Team geben möchte, habe ich den Pfleger gefragt, der beim Gespräch dabei war, wie er sein Ankommen damals auf Station empfunden hatte. Die Antwort hat mich ebenfalls sehr überrascht, da ich auch letztens auf Instagram über meine Einarbeitung gesprochen habe und allgemein über das Thema Einarbeitung. Diese ist wichtig und nicht von heute auf morgen gemacht. Genau das ist im Bereich der Psychiatrie schon lange verstanden worden und 1 zu 1 umgesetzt und das freut mich!

Aus dem Gedankenprotokoll und meinen Notizen möchte ich mal zitatartig die Aussagen des Pflegers wiedergeben:

“ Ich kam aus einem anderen Haus und aus einem anderen Fachgebiet. Es war nicht nur eine neue Stadt, sondern auch eine neue Klinik. Ich wurde sehr angenehm und empathisch im Team aufgenommen. Gerade am ersten Tag ist man automatisch aufgeregt, diese Aufregung wurde mir aber genommen. Meine Einarbeitung betrug 3 Monate und zu Beginn wurde ich auch im Nachtdienst begleitet. Anfangs-, Zwischen- und Endgespräche gab es ebenfalls.
Das Arbeiten im interdisziplinärem Team läuft Hand in Hand und alle wollen nur das Beste für den Patienten. Dienstplanwünsche werden berücksichtigt und auch auf Pausenzeiten/ Ruhezeiten wird geachtet. Probleme können offen und ehrlich im Team, bei der Stationsleitung oder bei der PDL Frau Hebert angesprochen werden.“

Mich hat diese positive Rückmeldung sehr gefreut aber nach dem Haken habe ich dennoch gefragt. Eins vorab, jeder hat mal einen schlechten Tag und natürlich ist auf KEINER Station immer alles „eitel Sonnenschein“ aber, und das bestätigte mir auch die Stationsleitung, kann man Probleme offen ansprechen, schließlich ist die Psychiatrie ja auch ein Bereich der Kommunikation.

Meine zwei Gespärchspartner

Was ich auch ganz toll finde sind die regelmäßig stattfindenden Supervisionen. Hier gibt es einen neutralen Mediator, der das Gespräch führt. Dabei sind alle, die am Therapieprozess des Patienten beteiligt sind. Hier ist Raum, um Dinge anzusprechen, schwere Fälle zu besprechen oder einfach das, was einem auf der Seele liegt klären zu können.


Wer Hilfe braucht, Suizidgedanken hat, an Depressionen erkrankt ist und sich nicht traut, gleich mit dem Arzt oder jemand vertrautem zu sprechen, dem empfehle ich das Sorgentelefon 0800/111 0 111. Auch via App oder direkt Online kann man Kontakt aufnehmen.

Hoffnungslosigkeit und scheinbare Ausweglosigkeit sind Anzeichen der Depression, die sich mit der richtigen Unterstützung überwinden lassen. Erste Hilfe bei Depressionen und Suizidgedanken erhält man bundesweit auch unter folgenden Nummern: 0800-1110222 (katholisch) und 116123. Angebote von Selbsthilfegruppen bietet die Deutsche Depressionsliga unter http://www.depressionsliga.de.

Frühe Symptome und Anzeichen einer Depression

Depressionen können sehr unterschiedlich in Erscheinung treten – die Symptome sind so individuell wie die Persönlichkeit des Betroffenen. Neben den Symptomen, die vor allem das Denken und Fühlen sowie das Verhalten betreffen, kann sich eine Depression auch hinter körperlichen Beschwerden verbergen. In diesem Fall spricht man von psychosomatischen Beschwerden.

Typische Anzeichen für eine Depression können sein:

  • Gedrückte Grundstimmung
  • Antriebsstörung
  • Unfähigkeit, Freude zu empfinden
  • Negative Bewertung der Zukunft, Hoffnungslosigkeit
  • Sozialer Rückzug
  • Innere Leere
  • Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle
  • Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen
  • Konzentrationsstörungen
  • Ängstlichkeit
  • Schlafstörungen
  • Appetitmangel, Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme
  • Gedanken an Selbstmord
  • Körperliche Symptome: Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Verdauungsbeschwerden

Wer länger als zwei Wochen lang unter gedrückter Stimmung und Niedergeschlagenheit oder anderen Symptomen leidet, sollte spätestens dann zum Arzt gehen. Je früher eine Depression erkannt wird, desto besser kann den Betroffenen geholfen werden.


Wer sich fachlich angesprochen fühlt und gerne auf der PSY- S4 arbeiten möchte, dem empfehle ich folgende Stellenanzeige. Das junge und wirklich sehr engagierte Team sucht tatkräftige Unterstützung. Bewerben kann man sich auch online.

Gern darfst du bei deiner Bewerbung erwähnen, dass du durch mich, Sarah Küttner/Ossilinchen, aufmerksam geworden bist.


Auf PSY- S4 erwartet einen ein multiprofessionelles Team, welches komplett im Sinne der Patientenziele mit diesen zusammenarbeitet. Aus dem Grund sollte ein Bewerber:

  • eine hohe Gabe an Patientenbeobachtung und Wahrnehmung mitbringen.
  • in der Lage sein, eine Beziehung zum Patienten aufbauen zu können, vielleicht auch mal empathische Tipps und Ratschläge geben.
  • zwischen den Zeilen lesen können und ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen haben.
  • Eine ehrliche Kommunikation ist sowohl zwischen dem Patienten, als auch im Team wichtig.

Keine Angst, keiner kann alles gleich von Tag Eins an können. Man wächst im Team, man lernt mit der Zeit und man sollte eins wissen, man ist nie allein!

Daher können sich auch frisch ausgelernte Azubis sehr gern bewerben!


In der eben genannten Stellenanzeige kannst du dich aber auch für alle anderen Stationen in der Psychiatrie, Psychosomatik oder Kinder- & Jugendpsychiatrie bewerben. Mit Frau Hebert als Pflegedienstleitung bekommt man eine sehr mitarbeiternahe PDL, die im Interesse ihres Personals agiert. Das klingt erstmal nur so lapidar dahin gesagt, ist es aber nicht! Ich habe schon damals von der Akutpsychiatrie diese Rückmeldung bekommen und auch heute auf der Psy-S4 ebenfalls eine solche Rückmeldung erhalten. Das deckt sich auch mit dem, wie ich Frau Hebert kennengelernt habe.

Ossilinchen´s Elternratgeber- alles, was du zum Thema Verschlucken und Ersticken wissen musst.

Es ist ein Thema, welches immer aktuell ist und es gibt Dinge, auf die Eltern immer achten sollten. Allerdings ist nun der Herbst da und da gilt es nochmal besonders Vorsicht walten zu lassen, denn Eicheln, Kastanien und Co. sollte man nicht unterschätzen.

In Zusammenarbeit mit Schwester Angela, Stationsleitung der Kindernotaufnahme im Haus 21 schreibe ich heute meinen zweiten Elternratgeber, der sich eben genau mit dem heiklen Thema „Verschlucken und Ersticken“ beschäftigt. Sie hat natürlich nochmal Rücksprache mit den Ärzten der KIK NA gehalten, damit wir fachlich sowohl ärztlich als auch pflegerisch auf der korrekten Seite sind.

Wir haben allgemeine Richtlinien zusammengetragen, auf die man immer achten sollte, gerade wenn es mit der Beikost los geht. Wir haben aber auch ein paar Tipps, was man zu Hause machen kann, wie man sich am besten verhält und wann man unbedingt den Notarzt rufen muss.
Außerdem werde ich euch einen kleinen Einblick in die Endoskopie in der Kinderklinik geben. Da gibt es allerhand Sammelsurien mit Dingen, die Kinder so verschluckt haben und die mittels einem Eingriff in Kurznarkose wieder raus geholt werden mussten.


Die generelle Gefahr, wenn ein Kind etwas in den Mund nimmt, was es nicht in den Mund nehmen sollte besteht darin, dass der Gegenstand in die Luftröhre gelangen kann und die Atmung erschwert ist. Im schlimmsten Falle kann das Kind ersticken, weil es keine Luft mehr bekommt. Allerdings können Kleinteile auch die sensible Schleimhaut verletzten oder im schlimmsten Falle bis in die Lunge geraten. Gleiches gilt auch, wenn die Kinder sich am Essen verschlucken, es kann genauso in die Luftröhre gelangen. Der „natürliche“ Weg vom Mund ist natürlich der in die Speiseröhre bis hin zum Magen. Aber jeder kennt es glaube ich selbst, wenn man sich an einem Brötchen oder ähnlichem verschluckt und man einen Hustenanfall bekommt, weil ein Krümelchen „in der falschen Röhre“ gelandet ist.

Daher möchte ich mal mit ein paar allgemeinen Hinweisen, die gerade zu Beginn der Beikost wichtig sind starten. Dabei ist es egal, ob man mit Brei startet oder mit Baby led weaning (BLW).

Wichtig beim Beikoststart
  • Erst beginnen, wenn dein Kind die Beikostreifezeichen hat. Mit denen signalisiert dir dein Baby, dass es bereit ist auch etwas anderes als Muttermilch (oder Pre-Nahrung) zu sich zu nehmen.

    -> Dein Baby kann mit wenig Unterstützung aufrecht auf dem Schoß sitzen. Die Rumpfspannung kann für die Dauer des Essens gut gehalten werden und der Kopf kann aufrecht und stabil gehalten werden. Dein Baby darf nicht zusammensacken oder zur Seite weg kippen.

    -> Der Zungenstoßreflex ist vollständig verschwunden oder sehr stark abgeschwächt. Der Zungenstreckreflex ist ein Schutzmechanismus, dein Baby ist also in der Lage zu schlucken.

    -> Die Hand- Mund- Augen- Koordination funktioniert. Dein Baby sieht also das Essen, greift gezielt danach, kann das Essen festhalten und es dann gezielt in den Mund nehmen. Viele Eltern verwechseln das gern mit der oralen Phase, in der alles in den Mund genommen wird.

    Meist ist das um den 6. Lebensmonat ABER jedes Kind ist anders, also gehe da bitte ganz ohne Druck und Stress ran.
  • Achte bitte darauf, dass dein Baby in einer aufrechten Position ist.
  • Lege dein Baby nicht hin, bevor du dir nicht sicher bist, dass der Mund leer ist.
  • Gib deinem Baby das Essen bitte immer mit Zeit und Ruhe. Ein zwischen Tür und Angel essen erzeugt Stress und das ist nicht gut.
  • Lasse dein Baby niemals allein.
Für die größeren Kids gilt beim Thema Essen folgendes:
  • Kinder bis 3 Jahren nicht unbeaufsichtigt essen lassen.
  • Auch die größeren Kids sollten sitzen und nicht mit dem Essen in der Hand oder im Mund wild umher rennen. Gerade bei Lollis ist Vorsicht geboten. Rennen die Kinder mit Lolli im Mund und fallen hin, so kann das zu bösen Verletzungen führen.
  • Auch hier gilt: nicht im liegen essen lassen!
  • Nüsse oder Schokolade mit Nüssen sind mit Vorsicht zu genießen, hier besteht ein hohes Risiko der Aspiration (Verschlucken).

Doch wie oben schon erwähnt, kann nicht nur das Essen zu einer Aspiration führen, sondern auch Kleinteile, die verschluckt werden können.
Vorsicht ist da bei Kindern unter 3 auf jeden Fall bei kleinteiligem Spielzeug geboten. Auch Lego Bausteine können gefährlich sein, daher lieber auf Lego Duplo zurück greifen, da die Steine größer sind, was nicht unbedingt heißt, dass nichts passieren kann. Kurz gefasst kann man sagen, dass man das Spielzeug altersgerecht wählen sollte.

Geburtstagsgeschenk meiner Tochter zum 2 jährigen, die Empfehlung ist von 2 bis 5 Jahren.

Aber auch bei größeren Kindern kann es dazu kommen, dass sie Kleinteile verschlucken. Ebenfalls kann es beim rum träumen und auf der Stifthülle rum kauen passieren, dass sich größere Kinder verschlucken können.

Haarspangen , egal ob Klein oder Groß können sehr gefährlich werden und da musste auch ich wirklich drüber nachdenken, denn auch meine Tochter trägt sie ab und zu. Dass auch diese verschluckt werden können, das hatte ich nicht auf dem Schirm. Diese sind ja doch etwas spitzer zulaufend und können zu Verletzungen führen.

Auch beim Basteln ist Vorsicht geboten, gerade Glitzersteine können sehr groß ausfallen und ebenfalls verschluckt werden.

Achtung auch bei zerplatzten Luftballons oder bei Taschentuchpackungen, die du deinem Baby/ Kleinkind in die Hand gibst. Gerade die Taschentuchlasche kann gefährlich werden, ebenfalls wie der Rest der Verpackung selbst.

Die kleine Verschlusslasche kann auch schnell mal abgerissen und dann verschluckt werden.

Gleiches gilt für Bügelperlen, die auch ich als Kind geliebt habe. Diese sollten wirklich nur unter Aufsicht genutzt werden.

Unbedingt auf dem Schirm sollte man Batterien und Knopfzellen haben!
Damit sind nicht nur die Batterien/Knopfzellen in Fernbedienungen, LED Kerzen, Autoschlüsseln und Co. gemeint, sondern auch Spielzeug mit Batterien.

Meine „Liste“ ist natürlich nicht vollständig, ich könnte noch ewig so weiter schreiben. Es sind eben Beispiele dabei, auf die man nicht gleich kommt.


Hat dein Kind etwas in den Mund genommen und noch nicht geschluckt, dann versuch erst einmal auf Augenhöhe mit deinem Kind zu reden. Stress, Anschreien, Panik, das bringt an der Stelle keinem etwas. Weder dir, noch deinem Kind. Frage dein Kind einfach ganz normal, was es denn da im Mund hat und dass du neugierig bist, es zu sehen. Versuche beeindruckt zu tun und gib deinem Kind zu verstehen, dass du das Teil im Mund auch gern sehen möchtest.
Sollte das nicht klappen, dann versuche desinteressiert zu sein aber lasse dein Kind bitte nicht allein. Meist klappt ein Weg davon. Sollte das nicht der Fall sein und dein Kind verschluckt das Teil, dann sollte man gerade bei Batterien unbedingt den Arzt aufsuchen, egal, ob es Probleme bei der Atmung gibt oder nicht. Schließlich ist der erste und normale Weg ja die Speiseröhre, bis hin zum Magen. Wie man bei den anderen Fällen reagiert, dazu komme ich weiter unten nochmal.
Lass dich bitte beim Arzt nicht abwimmeln, wenn dein Kind eine Batterie verschluckt hat. Manche sind der Ansicht, dass aus verschluckten Batterien keine Säure mehr austreten kann. Dem ist aber nicht immer so!

Verschluckte 3V Lithium Batterien sind ein Notfall!!!

Hat ein Kind eine 3V Lithium Knopfzelle geschluckt, dann ist das ein absoluter Notfall und es muss sofort in ein geeignetes Krankenhaus. Hier sollte dann mittels einem Röntgenbild geschaut werden, ob sie noch in der Speiseröhre steckt. So oder so muss sie sofort raus geholt werden, egal ob das Kind nüchtern ist oder nicht.

Bildquelle: Batterieflyer KEKS.org

Man soll als Mama oder Papa sein Kind natürlich nicht in Watte packen. Die Kinder sollen und müssen sich ausprobieren aber ich möchte mit dem Beitrag sensibilisieren, damit man bei manchen Dingen ein Auge auf die Situation hat. Je größer das Kind, desto besser kann man natürlich mit ihm sprechen.


Was tun, wenn das Kind wirklich etwas verschluckt hat?
  • Ruhe bewahren!
  • Hat das Kind starke Luftnot oder läuft blau an, dann muss der Rettungsdienst SOFORT gerufen werden.
  • Hustet das Kind untypisch, hat es „komische Atemgeräusche“, speichelt es vermehrt oder erbricht, dann sollte man schnell den Kinderarzt oder die Notaufnahme aufsuchen.
  • Hustet dein Kind effektiv, also so, dass der Fremdkörper raus kommt, dann ermutige dein Kind dazu, weiter zu husten. Man sollte immer darauf achten, dass die Atemwege offengehalten werden. Auch aspiriertes Erbrochenes kann gefährlich sein!

    Treten diese Symptome nicht auf und das Kind ist „wohl auf“, dann:
  • Beobachte dein Kind, bewahre genauso Ruhe!
  • Wenn es nicht blau anläuft, dann versuch mit einer Lampe im Hals zu schauen, ob du den Fremdkörper siehst.
  • Wenn sich dein Kind am Essen verschluckt hat, dann lasse es einen Schluck trinken (Wenn es keine Atembeschwerden hat!!!).
  • Ggf. kann man auch den Stuhlgang auf den Fremdkörper untersuchen, wenn dein Kind wirklich gänzlich beschwerdefrei ist. Das kann natürlich etwas länger dauern 🙂
  • Versuche deinen Kinderarzt (nicht die Notaufnahme, außer der Zustand ist lebensbedrohlich!) telefonisch zu erreichen, um das weitere Vorgehen zu klären.

Das Kind auf den Kopf stellen und auf den Rücken klopfen ist eher nicht mehr ratsam.
Was man stattdessen machen kann, das haben mir die Mädels von littlecare in einem Kurzvideo für euch zusammengefasst. Ich folge den Mädels nun schon eine Weile auf Instagram und ja, ich hätte selbst ein Video drehen können ABER die Mädels sind Kinderkrankenschwestern, arbeiten auf Station und geben auch Kindernotfallkurse. Sie haben kürzlich ein ähnliches Video veröffentlicht, bei dem ich sofort an meinen Elternratgeber dachte, daher habe ich sie angefragt. Warum also das Rad neu erfinden 🙂
Ein herzliches Danke an euch!!!

Danke an littlecare.

Ist das Kind bewusstlos, dann muss sofort mit der Reanimation begonnen werden! Am besten schult dich dafür ein Erste Hilfe Kurs, der thematisch speziell auf Babys und (Klein-) Kinder abzielt.


Wie oben versprochen wollte ich euch noch die Wand zeigen, die im UKD in der Endoskopie bei den Kindern existiert. Hier findet man einiges an Dingen, die Kinder verschiedenen Alters verschluckt haben, teilweise im Magen, teilweise in der Luftröhre.

Endoskopie Raum in der Kinderklinik.

Ich hoffe, dass ich dir mit dem heutigen Ratgeber etwas Wissen und auch Sicherheit mit auf den Weg geben konnte! Der Beitrag ersetzt in keinem Falle einen Besuch beim Kinderarzt. Jedes Kind ist individuell und aus dem Grund kann man nicht 1 zu 1 alles auf jedes Kind ummünzen.

Der Beitrag darf gern geteilt werden.

Nachgefragt im UKD- Thema Hirntoddiagnostik

Zugegeben, es ist ein heikles Thema, auf das ich heute eingehen werde. Einige haben Vorurteile gegenüber der Organspende und der damit verbundenen Hirntoddiagnostik (irreversibler Hirnfunktionsausfall). Oftmals habe ich schon gehört, dass die Maschinen einfach ausgestellt werden, wenn man weiß, dass der Patient einen Organspendeausweis hat oder damit es dann einen Organspender mehr gibt.
Das ist absoluter Quatsch!

Heute möchte ich das Thema für dich transparent machen und habe mich dafür mit Dr. med. Markus Dengl, Facharzt für Neurochirurgie auf der chirurgischen Intensivstation am UKD getroffen. Er hat mir diese Diagnostik bereits damals an einem Patienten auf Station erklärt. Heute hat er mir Schritt für Schritt nochmal alles erklärt, was du wissen musst, um dieses komplexe Thema zu verstehen.

Anfang November werde ich dann auf das Thema Organspende eingehen, schließlich gehören beide Themen zusammen, sind aber zu komplex für einen einzelnen Beitrag.


Du solltest wissen, dass ich den heutigen Beitrag über Erwachsene schreibe, demnach eben auch die Diagnostik für den Erwachsenen beschreibe. Das Gehirn von Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr ist noch nicht ausgereift. Deshalb gibt es für sie ein angepasstes Verfahren zur Hirntodfeststellung. Bei Kindern bis zum vollendeten 14. Lebensjahr muss einer der beiden Untersuchenden Kinderarzt sein.

Auch beschreibe ich hier das Verfahren in Deutschland. Andere Länder definieren die Richtlinien für einen Organspender anders. Einen kleinen Einblick dazu gebe ich dann weiter unten im Beitrag.


Nicht jeder der Hirntod ist, ist zeitgleich auch Organspender. Entweder hat derjenige zu Lebzeiten mittels Patientenverfügung oder Organspendeausweis geregelt, dass er/sie Organe spenden möchte oder nicht. Ist dem nicht so, dann gibt es in der Regel einen Eilbetreuer, der sich um die Belange des Patienten kümmert, wenn er länger auf Intensivstation liegt und nicht selbst entscheiden kann. Daher ist ein Betreuer natürlich wichtig, da es ja primär darum geht, dem Patienten zu helfen, zu heilen und das mit gewissen Untersuchungen/Eingriffen verbunden ist. Die Entscheidungen dafür trifft dann der Betreuer. Manchmal zeigt sich eben erst im Verlauf, dass der Patient hirntot ist. Meist übernehmen die nahen Angehörigen die Betreuung, die dann im Interesse ihres Angehörigen handeln. NUR die nahen Angehörigen, dürfen über eine eventuelle Organspende im Sinne des Patienten entscheiden. Ein gerichtlicher Betreuer darf das NICHT!!!!

Die Diagnostik kann auch nur auf einer Intensivstation stattfinden. Erschließt sich eigentlich, da die Patienten die Hirntod sind, im Koma liegen.


Um nochmal zu verdeutlichen, was der Unterschied zwischen „Hirntod“ und dem „Herztod“ ist, hier mal ein Beispiel.

Dank der modernen Medizin kann bei einem Herzstillstand (erfolgreich) wiederbelebt werden. Fällt die Lunge aus, kann man den Patienten beatmen. Arbeiten die Nieren nicht mehr richtig, dann gibt es eine Dialyse.

Eine Dialyse auf Intensivstation, aktuell aber nicht an den Patienten angeschlossen.

Fast alle Organfunktionen kann man aufrecht erhalten, die Funktion des Hirns allerdings nicht. Stirbt das Gehirn ab, hat der Sterbeprozess unwiderruflich begonnen. Ab diesem Punkt gibt es kein zurück mehr ins Leben. Und genau das meint der Satz „Nach meinem Tod…“ im Organspendeausweis.

Ist ein Patient hirntot, dann können die Organfunktionen mittels der modernen Medizin (kurzfristig) am Leben gehalten werden, die Organe werden durchblutet, bis eine Entnahme der Organe stattfindet.

Nur die wenigsten Patienten versterben am Hirntod. Der Hirntod selbst wird definiert als Zustand der irreversiblen erloschenen Gesamtfunktion des Gehirns (Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm).

Primäre Hirnschädigungen betreffen das Gehirn unmittelbar und strukturell (schwere Verletzungen bei Schädel- Hirn- Trauma, intrakranielle Blutungen, Hirninfarkt, Hirntumore). Sekundäre Hirnschädigungen betreffen das Gehirn über den Stoffwechsel (zu wenig Sauerstoff = Hypoxie, Kreislaufstillstand kardialer (vom Herz ausgehend) Genese oder schwere Kreislaufinsuffizienz).


Liegt nun der begründete Verdacht vor, dass bei einer Person die gesamten Hirnfunktionen ausgefallen sind, wird die Hirntoddiagnostik eingeleitet. Sie umfasst ein mehrschrittiges Vorgehen, das die Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms untersucht.

Die Hirntoddiagnostik folgt klaren Regeln, die in der Richtlinie der Bundesärztekammer definiert sind: Es muss nachgewiesen werden, dass eine irreversible Gehirnschädigung vorliegt und was ihre Ursachen sind.

Bildquelle: http://www.organspende-info.de

Es müssen immer zwei Fachärzte mit mehrjähriger intensivmedizinischer Erfahrung an Patienten mit schwersten Hirnschäden unabhängig voneinander zum Entschluss des Hirntodes kommen. Einer davon muss ein Neurologe oder Neurochirurg sein.

Die Untersucher dürfen weder an der Entnahme, noch an der Übertragung der Organe des Spenders beteiligt sein. Sie dürfen zudem auch nicht den Weisungen eines Arztes unterstehen, der an dieser Maßnahme beteiligt ist. Das steht im Transplantationsgesetz.

2015 wurden die Richtlinien zur Feststellung des Hirntodes nochmal massiv verschärft. Der Inhalt ist im wesentlichen gleich geblieben, lediglich die Bildgebung des Kopfes mittels Kontrastmittel (CTA) ist als ergänzendes apparatives Untersuchungsverfahren hinzugekommen. Aber die Richtlinien für die Ärzte wurden stark verschärft, also wer diese Diagnostik durchführen darf!

1. Prüfung der Voraussetzungen für die Durchführung der Hirntoddiagnostik

Die Voraussetzung für den Hirntod ist, dass das Gehirn schwer geschädigt wurde. Im ersten Schritt der Hirntoddiagnostik überprüfen die Ärzte, ob tatsächlich ein Hirnschaden vorliegt und was seine Ursache ist. Es benötigt laut Richtlinie nicht zwingend ein bildgebendes Verfahren, beispielsweise ein CT oder MRT vom Kopf. Allerdings möchte man ja im Vorfeld wissen, welches Areal des Gehirns betroffen ist, daher wird zu Beginn fast immer eine Bildgebung gemacht, um genau das zu sehen, bzw. den Verdacht zu stellen. Allein die Bildgebung ist natürlich kein eindeutiger Beweis für den Hirntod, aber kann ein Anzeichen sein. Vereinfacht kann man auch sagen, dass die Ärzte den Verdacht haben, dass der Patient hirntot ist, allerdings kann der Zustand auch andere Ursachen haben, zum Beispiel ein Re- Infarkt bei einem Schlaganfall. Auch da wird eine Bild vom Kopf gemacht.

Bildquelle: BZgA/Reinhardt Rosendahl

Die CTA (CT- Angiographie) ist in den aktualisierten Richtlinien zur Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalles als ergänzendes apparatives Untersuchungsverfahren zum Nachweis des zerebralen Zirkulationsstillstandes zugelassen worden. Der Unterschied zum normalen CT ist, dass hier mit Kontrastmittel gearbeitet wird. Was ergänzende apparative Untersuchungsmethoden sind, dazu komme ich weiter unten im Beitrag nochmal.

Man muss natürlich sagen, dass wir hier wirklich von einem ITS Patienten reden. Der Patient liegt im Koma, ist nicht wach! Zu Beginn aller Diagnostik wird ausgeschlossen, dass vorübergehende Einflüsse – wie zum Beispiel Medikamente oder eine schwere Kreislaufstörung – für den Zustand des Patienten verantwortlich sind.

Schmerzmittel und Betäubungsmittel können ähnliche Symptome wie bei einem Hirntod zeigen, daher dürfen diese Medikamente nicht mehr im Blut sein, wenn mit der Diagnostik begonnen wird.

Fest steht also, dass der Ausschluss von anderen Ursachen, die den Ausfall der Hirnfunktion verursachen oder mit verursachen können stattfinden muss. Zu den anderen Ursachen gehören eine Intoxikation, dämpfende Wirkungen von Medikamenten (beispielsweise auch Drogen), neuromuskuläre Blockaden, primäre Hypothermie (erniedrigte Körperkerntemperatur), Kreislaufschock, Koma bei endokriner, metabolischer oder entzündlicher Erkrankung.

2. Feststellung klinischer Symptome

Ist das Gehirn tatsächlich geschädigt, werden im zweiten Schritten der Hirntoddiagnostik alle Hirnfunktionen überprüft. Beim Hirntod sind alle Funktionen erloschen. Die Ärzte stellen fest, ob die drei Anzeichen des Hirntods (die klinischen Symptome) eingetreten sind:

  • tiefe Bewusstlosigkeit (tiefes Koma),
  • Ausfall der Hirnstammreflexe und
  • Atemstillstand (Ausfall der Spontanatmung; Apnoe).

Tiefe Bewusstlosigkeit (tiefes Koma)

Unter Bewusstsein wird die Fähigkeit verstanden, die Umwelt wahrzunehmen und grundsätzlich mit ihr zu kommunizieren. Alle Störungen des Bewusstseins entstehen durch Beeinträchtigungen oder Schädigungen des Gehirns. Koma ist eine schwere Form der Bewusstseinsstörung. 

Es gibt verschiedene Tiefegrade des Komas: Im oberflächlichen Koma können Reaktionen auf äußere Reize noch erhalten sein. Je tiefer das Koma ist, desto weniger reagiert der Patient auf äußere Reize. Für die Diagnose des Hirntods muss ein tiefes Koma vorliegen, das durch Bewusstlosigkeit ohne Augenöffnung und durch das Fehlen von Abwehrreaktionen auf geeignete Schmerzreize gekennzeichnet ist. Solche Reize werden im Zuge der Diagnose mit steigender Intensität am Körper und im Gesichtsbereich gesetzt. In einem tiefen Komastadium fehlen sowohl unbewusste Reaktionen auf Schmerzreize (Anstieg von Blutdruck und Pulsfrequenz) als auch Bewegungsreaktionen (Abwehrreaktionen oder Grimassieren) vollständig.

Das Koma kann vorübergehender Natur sein. Deshalb ist ein tiefes Koma nur ein Anzeichen für den Hirntod, ist aber nicht mit ihm gleichzusetzen. Weitere Untersuchungen müssen den Hirntod sicher bestätigen.

Ausfall der Hirnstammreflexe 

Die Fachärzte überprüfen, ob der Hirnstamm noch funktionsfähig ist. Funktioniert der Hirnstamm normal, dann lassen sich die sogenannten Hirnstammreflexe auslösen, die im Hirnstamm verarbeitet werden. Bei Bewusstlosen mit funktionsfähigem Hirnstamm können die Hirnstammreflexe ausgelöst werden. Ist allerdings der Hirntod eingetreten, sind alle Hirnstammreflexe erloschen.

Nacheinander versuchen die Fachärzte, die verschiedenen Reflexe auszulösen. Dazu zählt beispielsweise der Pupillenreflex. Bei Personen mit intaktem Reflex verengen sich die Pupillen , wenn man mit einer Lampe in die Augen leuchtet. Getestet werden natürlich beide Augen.

Der Kornealreflex (Lidschlussreflex) zählt auch dazu. Die Hornhaut wird mechanisch gereizt, beispielsweise wird mit einem Wattestäbchen über den Augapfel gefahren, das Auge müsste sich schließen.

Die Trigeminus Schmerzreaktion fehlt ebenfalls, da dies der fünfte Hirnnerv ist, gehört das zur Diagnostik dazu. Würde der Schmerzreiz funktionieren, dann würde man ein schmerzverzehrtes Gesicht sehen.

Der Vestibulookuläre Reflex oder auch Okulozephaler Reflex ermöglicht als Hirnstammreflex eine stabile visuelle Wahrnehmung auch bei plötzlicher Kopfbewegung. Wird der Kopf also zu einer Seite gedreht und die Augen gehen mit der Kopfposition mit, der Blick geht also in die selbe Richtung, wie der Kopf gedreht wird, dann ist der Test negativ und man kann sicher sagen, dass dieser Reflex nicht vorhanden ist.

Der Trachealreflex (Hustenreflex) wird mittels absaugen über den Tubus festgestellt. Der Absaugschlauch wird durch das Beatmungssystem bis in die Lunge des Patienten geschoben. Würden die Reflexe funktionieren, dann würde der Patient husten.

Um den Pharyngealreflex (Würgereflex) zu testen, erfolgt eine Spatelberührung im Rachen und ein Reiz mit Hilfe eines in den Trachealtubus bis zur Carina eingeführten Absaugkatheter.

Die Auflistung ist so aufgeschrieben, wie es auch in der Praxis getestet wird, man beginnt mit den oberflächlichen Reflexen und arbeitet sich dann in die immer tiefer liegenden Regionen im Hirnstamm vor. Daher kommt folgender Test zum Schluss.

Apnoe-Test: Prüfung des Atemstillstands 

Mithilfe des Apnoe-Tests wird der Atemreflex und damit der Funktionszustand des Atemzentrums im Hirnstamm geprüft. Für die Überprüfung der Spontanatmung, die zeigen würde, dass das Atemzentrum im Hirn funktioniert, wird der Patient kurzfristig mit reinem Sauerstoff beatmet, damit der Körper für die Dauer der Untersuchung mit genügend Sauerstoff versorgt ist.

Dann wird die maschinelle Beatmung gestoppt bzw. so umgestellt, dass der Patient alleine atmen müsste.

Eine Beatmung auf der chirurg. ITS im UKD

Das Kohlenstoffdioxid im Blut steigt. Zu hohes CO² im Blut sollte bei funktionierendem Atemzentrum zu einer spontanen Atmung führen. Atmet der Patient nicht spontan, das sieht man am Heben/Senken des Brustkorbs UND ganz sicher an der Beatmung die gestoppt bzw. auf Spontanatemmodus umgestellt ist, dann ist das Atemzentrum im Hirnstamm ausgefallen. Den CO² Gehalt im Blut misst man mittels einer Blutgasanalyse.

Eine Blutgasanalyse am Gerät.

Ein „Problem“ hier sind Patienten, die einen hohen CO² Gehalt im Blut gewöhnt sind. Ein Beispiel hier sind COPD Patienten. Die COPD ist eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung, bei der die Patienten von Haus aus früher oder später ein erhöhtes CO² im Blut haben. Die Untersuchung muss trotzdem gemacht werden wie es das Protokoll vorschreibt, allerdings MUSS dann eine ergänzende Untersuchung für die Diagnostik gemacht werden.


Die Hirntoddiagnostik nimmt einige Stunden bis Tage in Anspruch und kann nur auf der Intensivstation eines Krankenhauses stattfinden. Die Ergebnisse werden protokolliert, archiviert und können jederzeit überprüft werden.

3. Prüfung der Unumkehrbarkeit

Abschließend wird geprüft, ob der zuvor festgestellte Ausfall der gesamten Hirnfunktionen unumkehrbar ist. Das Verfahren dafür hängt von Art und Lage der Hirnschädigung ab. Entweder werden die klinischen Untersuchungen nach einer festgelegten Wartezeit (12 Stunden beziehungsweise 72 Stunden) wiederholt oder es erfolgen apparative Zusatzuntersuchungen.

Es wird beispielsweise gemessen, ob das Gehirn durchblutet wird (mittels Ultraschall geht das) oder ob eine elektrische Aktivität im Hirn stattfindet (mittels EEG) . Es können auch beide Verfahren zum Einsatz kommen.


Wie oben schon erwähnt, bedarf es manchmal ergänzende Untersuchungen, dazu zählt auch das EEG. Man benötigt zur Hirntoddiagnostik, wenn man das Verfahren anwendet ein 30 Minuten abgeleitetes Null Linien EEG. Das sagt aus, dass 30 Minuten keine elektrische Aktivität im Gehirn stattgefunden hat, also auch so keine elektrische Aktivität mehr stattfinden wird.

Auch der zerebrale Zirkulationsstillstand kann mittels diversen Untersuchungen festgestellt werden. Wie man aber im obigen Protokoll sieht, müssen diese ergänzenden Untersuchungen NICHT immer stattfinden.

Alle Ergebnisse der Hirntoddiagnose werden dokumentiert

Alle Ergebnisse der Hirntoddiagnostik werden dokumentiert und archiviert. Kommt es nach der Feststellung des Hirntodes zu einer Organ- oder Gewebespende, werden die Protokollbögen mindestens 30 Jahre lang aufgehoben.

Der Hirntod unterscheidet sich eindeutig von anderen Erkrankungen und Symptomen

Bestätigt die Hirntoddiagnostik den Verdacht auf Hirntod, ist der Tod des Menschen nach neurologischen Kriterien sicher festgestellt.

Auch wenn unter künstlicher Beatmung das Herz-Kreislauf-System aufrechterhalten werden kann, baut sich beim Vorliegen des Hirntods das Hirngewebe nach und nach vollständig ab. Eine Rückkehr ins Leben ist ausgeschlossen.

Der Befund ist eindeutig. Die Untersuchungen der Hirntoddiagnostik verhindern eine Verwechslung mit anderen Erkrankungen und Symptomen, zum Beispiel Koma, Wachkoma (apallisches Syndrom) oder Locked-in-Syndrom. Bei diesen Erkrankungen können noch einige Hirnstammreflexe nachgewiesen werden. Das ist beim Hirntod nicht der Fall.


Ich verstehe, dass es für viele schwer ist zu verstehen, dass ein Mensch Hirntod ist, wenn doch die anderen Organe noch „am Leben“ sind, bzw. am Leben gehalten werden. Der Mensch ist warm und er sieht überhaupt nicht aus, wie ein Verstorbener. Er hat rosige Haut, der Brustkorb hebt und senkt sich durch die Beatmung, er schwitzt, hat Stuhlgang und dennoch hat er keine Aussicht darauf, wieder aufzuwachen und am Leben teilzuhaben.

Was ich aus meiner Erfahrung sagen kann ist, dass auch mit hirntoten Patienten gesprochen wird, wie mit jedem anderen auch. Die Pflege findet ganz normal wie an allen anderen Patienten auch statt. Manche haben davor vielleicht Angst, dass der Mensch nun nicht mehr fürsorglich behandelt wird, dem ist aber nicht so!


Wie immer habe ich auch wieder eure Fragen mitgenommen:

  • Was passiert beim Hirntod? Welche Funktionen stellt der Körper ein?

Das Gehirn stirbt, während die anderen Organe weiter „funktionieren“. SOFERN der Patient beatmet ist. Die Beatmung bringt Sauerstoff ins System, das Herz schlägt weiter, weil es ein eigenes Reizleitungssystem hat und versorgt so die anderen Organe. Alles, was vom Hirn gesteuert wird, die Atmung zum Beispiel, wird nicht von allein getriggert. Reflexe fallen komplett aus. Der Patient hat kein Bewusstsein mehr, er reagiert nicht mehr auf äußerliche Reize. Allerdings kann man noch Reflexe erzeugen, die sogenannten Spinalreflexe, die gar nichts mit dem Hirn zu tun haben, sondern durch das Rückenmark getriggert werden. Das geht natürlich nicht unendlich lange.

Auch die Temperaturkontrolle ist dem Patienten nicht mehr möglich. Muss er, aus welchen Gründen auch immer noch länger „am Leben gehalten werden“, dann muss die Temperatur von außen reguliert werden.

Manchmal kann es sein, dass die Hormonregulierung nicht funktioniert. Da das aber nicht immer etwas mit dem Gehirn zu tun haben muss, ist das nicht bei jedem Patienten zu beobachten.

Definitiv bekommen die Patienten aber keinen Stress mehr mit, sie verspüren auch keinen Stress mehr.

  • Wie kommt es zum Hirntod?

    Das Gehirn ist sehr empfindlich, daher hat sich die Natur schon etwas dabei gedacht, den Schädel drum herum zu legen, quasi als Schutz. Der Nachteil daran ist aber, dass wenig Platz da ist. Von Haus aus fließt sehr viel Blut durch das Gehirn, ca. 1/5 des Blutkreislaufes. Bekommt der Kopf nun einen Schlag ab, dann entsteht ein Bluterguss (Hämatom). Die natürliche Reaktion des Körpers ist eine Schwellung, egal wo am Körper dieses Hämatom ist. Das Problem am Hirn, wie schon erwähnt, der wenige Platz im Kopf. Da es sich aber dennoch ausdehnt, steigt der Hirndruck im Großhirn, welches 4/5 unseres Gehirns ausmacht. Der Druck weitet sich immer weiter nach unten aus, Richtung Hirnstamm, bis dann irgendwann alles „abgequetscht“ ist, keine Durchblutung mehr stattfindet und die Zellen absterben.

Die anderen Fragen sind quasi schon mit dem Beitrag beantwortet, daher habe ich sie nicht zusätzlich mit aufgelistet. Zum Schluss möchte ich noch einen kleinen Abstecher in andere Länder und deren Richtlinien machen, bevor es dann Anfang November um die Organspende an sich geht.

In einigen Ländern, so auch in Spanien ist es erlaubt, dass auch ein Herztoter Patient Organspender sein kann. Beim Herztod darf nach einer gewissen Wartezeit nach dem Herzstillstand eine Organentnahme vorgenommen werden, auch wenn der Patient noch reanimiert werden könnte und das Gehirn noch funktioniert. Dieses Todeskriterium gilt beispielsweise auch in Italien, Frankreich, Belgien oder der Schweiz. Somit kann ein Patient in einem Land schon legal für tot erklärt werden, während er woanders noch als Lebender mit allen Grundrechten gilt.

Für die Organspende im Ausland gilt in den meisten europäischen Ländern die sogenannte Widerspruchslösung. Das heißt, dass der Verstorbene zu Lebzeiten explizit der Organentnahme nach seinem Tode widersprochen haben muss. Diese Regelung gilt beispielsweise in Österreich, Italien, Spanien, Portugal sowie in Luxemburg, Ungarn und Slowenien.

Einfluss auf eine solch unfreiwillige Organspende im Ausland kann man jedoch mit einem Organspendeausweis nehmen. Die Bestimmungen im jeweiligen Land sind bindend, nicht die des Herkunftslandes!

Spannend für die Hirntoddiagnostik im Ausland ist, dass die Verfahren etwas abweichen zu denen in Deutschland, allerdings sind sie im wesentlichen gleich und zielen alle auf das gleiche Ziel hinaus, den Hirntod festzustellen.


Zusammenfassung:

Das Thema ist komplex und sicherlich von Vorurteilen behaftet. Sicherlich herrscht auch viel Unwissenheit bezüglich des Themas aber es gibt strenge Richtlinien, die eingehalten werden müssen, um den Hirntod feststellen zu können. Um noch mehr Transparenz und Sicherheit in das ganze zu bringen, wurden 2015 die Regelungen nochmals verschärft. Zwei unabhängige Fachärzte mit langjähriger ITS Erfahrung am Patienten mit schwerwiegenden Hirnschäden müssen unabhängig voneinander den Hirntod feststellen. Einer davon muss ein Neurologe oder Neurochirurg sein. Beide Ärzte müssen einer festgelegten Reihenfolge nachgehen und die Maßnahmen protokollieren. Alles MUSS nachvollziehbar sein. Somit kann man sich sicher sein, dass wirklich nur hirntote Patienten als hirntot bezeichnet werden. Keiner muss Angst haben, ein Ersatzteillager nach einem Unfall zu sein. Genauso streng wie die Diagnostik geregelt ist, ist auch die Auswahl zum Organspender geregelt. Die Entscheidung hat entweder der Patient zu Lebzeiten getroffen oder die engsten Familienangehörigen entscheiden im Sinne des Patienten.

Nachgefragt im UKD- Ossilinchen trifft das Carus Vital (inklusive kleinen & effektiven Übungen)

Carus Vital- das hauseigene Fitnessstudio für Personal am UKD. Das allein klingt ja schon außergewöhnlich genug aber das ist noch nicht alles! Das Carus Vital ist zu 100% eine Aktivität aus dem Unternehmen, heißt die gesamte Organisation läuft über das UKD und nicht über externe Unternehmen. Der Mitarbeiter steht somit im Fokus und nicht das Gewinn erzielen.
Aber warum das Carus Vital mehr als „nur“ ein Fitnessstudio ist, das werde ich euch heute mal erzählen.

Weiterhin wird es im Beitrag für euch heute ein paar kleine und effektive Sportübungen geben. Wer viel am Schreibtisch sitzt oder zu Verspannungen im Schulter-/ Nackenbereich neigt, der sollte unbedingt weiter lesen.


Doch bevor ich loslege möchte ich euch natürlich noch erzählen, wie alles angefangen hat.
Bevor das Carus Vital im Haus 16 eröffnet wurde, befand sich hier die Patientenküche. 2008/2009 fand dann der Umbau statt und seit dem 31.08.2009 findet man das Carus Vital im Haus 16. In den 11 Jahren hat sich eine Menge getan.

Haus 16 befindet sich im roten Bereich C.

Neben der Besonderheit, dass das Klinikum selbst das Carus Vital stemmt ist auch besonders, dass die Nutzung nur für Beschäftigte der Hochschulmedizin ist. Aktuell sind 1650 Beschäftigte angemeldet. Sie können Montag bis Freitag von 7 bis 20 Uhr unter fachlicher Kompetenz trainieren. 3 Trainer/Sportwissenschaftler, 4 Leute an der Theke/ Empfang und die fachliche Leitung Hr. Roth stehen aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger da und machen „Du, du, du…“

Das Konzept im Carus Vital ist ganzheitlich, soll ohne Zwang sein und der Fokus steht auf der „Primär Prävention“. Bedeutet, dass das „gesunde“ Personal in der Gesundheit gekräftigt werden soll, die Gesundheit somit erhalten bleiben soll.

Das geht nicht nur vor Ort in den Räumlichkeiten. Das Team rund ums Carus Vital lässt sich wirklich immer etwas kreatives einfallen, um den MitarbeiterInnen etwas tolles bieten zu können.

So erscheint immer im November des Vorjahres ein Veranstaltungskalender. Diesen gibt es entweder gedruckt oder digital. Berufliches und privates soll durch die frühe Erscheinung gut miteinander vereinbar sein. So kann man sich im Vorfeld gut organisieren. Wenn man dann an einem Tag bei etwas mitmachen möchte, dann wünscht man sich im Vorfeld einfach frei.
Das Angebot ist breit gefächert, Yoga, SUP Yoga, Vorträge, kochen/ gesunde Mahlzeiten für Pflegepersonal/ Ärzte, Seminare, Workshops zu Themen wie ergonomischer Patiententransfer sowie Freizeitangebote.

Das generelle Ziel soll der Spaß sein und das Interesse am ganzen. Es soll kein Zwang sein, wie es doch oft im normalen Fitnessstudio ist. Die Atmosphäre ist locker und entspannt, die Räumlichkeiten groß, hell und sie bieten viele Möglichkeiten zum sporteln. Weiterhin positiv ist, dass die monatliche Nutzungsgebühr lediglich 10 Euro beträgt.


Kurspläne direkt vor Ort zeigen übersichtlich, was neben Zirkeltraining, Ausdauergeräten, Power Plate und Gewichte stemmen möglich ist.


Die jüngste Aktion vom Carus Vital ist das Projekt „Bewegter Arbeitsplatz„- Carus Vital vor Ort. Das ist ziemlich cool gewesen, denn die TrainerInnen waren in einem festgelegten Zeitraum direkt vor Ort auf Station oder im Büro und haben in der „bewegten“ Pause Tipps gegeben und gemeinsam gesportelt. Egal ob ein Mittagstief, Verspannungen oder Bewegungsdrang… in den Programmen „Kräftigung“ und „Mobilisation und Entspannung“ war für jeden etwas dabei!

            Laufzeit – 14 Tage

            Realisierte Termine – 25

            Kleinste Gruppe – 2

            Größte Gruppe – ca. 25

            Gesamtteilnehmer*innen – 212 Mitarbeiter*innen


Da das Carus Vital ja aber nur für MitarbeiterInnen der Hochschulmedizin ist, haben wir uns für euch was ganz besonderes einfallen lassen.
Hast du Verspannungen im Schulter-/ Nackenbereich? Möchtest du deine Konzentration wieder etwas steigern oder deinen Körper einfach etwas mobilisieren? Dann haben wir für euch genau das richtige. Gemeinsam mit Melany, angestellt im Carus Vital, haben wir ein paar schöne Übungen für euch. Melany macht sie euch vor, ich erkläre dazu ein klein wenig.

Beugen (einfach):

  • Stell deine Beine hüftbreit auf.
  • Beuge dich nach unten, sodass ein 90 ° Winkel zwischen Rücken und Beinen entsteht.
  • Strecke die Arme zu den Seiten und drehe abwechselnd einen Arm zur Decke, den anderen zum Boden.
  • Das ganze wiederholst du 10 mal pro Seite.

Ausfallschritt (mittel):

  • Stell ein Bein nach vorne.
  • Geh in die Hocke und achte darauf, dass du den Zeh deines vorderen Fußes weiterhin sehen kannst. Deine Hüfte fährt nun „Fahrstuhl“.
Achte auch auf einen geraden Rücken.
  • 10 Wiederholungen pro Seite.

Stütz am Tisch (schwer):

  • Stelle die Arme und Beine hüftbreit auf.
  • Komme in den Stütz, beuge deine Arme leicht und achte darauf, dass der Rücken kein Hohlkreuz bildet. Nun das ganze für 20 Sekunden halten.
  • Steigerung: hebe abwechselnd deine Beine an.
  • 5 Wiederholungen pro Seite.

Übung für die Halswirbelsäule:

  • Leg deine Arme entspannt auf die Oberschenkel.
  • Drehe nun deinen Kopf nach rechts, hebe das Kinn an und atme ein.
  • Dreh nun deinen Kopf wieder in die Mitte, beuge das Kinn zur Brust und atme aus.
  • Drehe nun deinen Kopf nach links, hebe das Kinn an und atme wieder ein.
  • Wiederhole diese Übung nun noch viermal hintereinander.

Übung für den Schultergürtel:

  • Lass deine Arme hängen und lege die Hände entspannt auf deine Oberschenkel.
  • Nimm nun deine Schultern nach vorn.
  • Hebe deine Schultern an, bewege sie nach hinten und atme dabei tief ein.
  • Lass nun deine Schultern fallen und atme dabei aus.
Du kannst dich zur Entspannung beispielsweise auf den Tisch legen (siehe Bild oben) oder wieder in die Ausgangsposition gehen.
  • Wiederhole auch diese Übung noch viermal hintereinander.

Übung für die Lendenwirbelsäule:

  • Setz dich gerade auf deinen Stuhl und leg deine Hände hinter deinem Rücken übereinander.
  • Drücke nun durch Anspannung der Bauch- und Gesäßmuskeln deine Hände mit dem Körper gegen die Lehne und atme dabei ein.
  • Löse nun den Druck, entspanne deine Muskeln und atme aus.
  • Wiederhole auch diese Übung noch viermal hintereinander.

Nachgefragt im UKD- Ossilinchen trifft die Abteilung für Plastische & Handchirurgie

An was denkst du, wenn ich dir die Worte „PLASTSICHE CHIRURGIE“ nenne?
An Fett absaugen, Brustvergrößerungen, reiche Menschen mit übergroßen Lippen und zu viele Autos in der Tiefgarage?

Wärst du sehr enttäuscht, wenn ich dir sage, dass das Feld Plastische Chirurgie viel mehr mitbringt, als nur das?

Was denkst du, wer operieren muss, wenn nach der Therapie des Brustkrebs ein Brustaufbau (ohne Silikon) nötig ist? Oder wer muss ran, wenn man sich zu Hause an der Konservendose so stark schneidet, dass die Beugesehne an der Hand durchtrennt ist? Hast du schon mal überlegt, was passiert, wenn man einen Arbeitsunfall mit einer Kreissäge hat und dadurch Finger amputiert wurden? All das und noch viel mehr operieren die Ärzte aus dem Team der Plastischen & Handchirurgie!


Heute stelle ich dir die noch relativ junge Abteilung der Plastischen & Handchirurgie im UKD vor, die aber keinesfalls unwichtig ist. Du wirst staunen, wie viele Tätigkeiten der Bereich abdeckt.

Gegründet wurde die Abteilung am 1. Juli 2017. Das ärztliche Team bietet das gesamte Spektrum der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie sowie der Handchirurgie an. Dies beinhaltet insbesondere die Behandlung von akuten Notfällen auf dem Gebiet der Handchirurgie sowie der Behandlung thermischer Verletzungen.

Prof. Dr. med. Dragu ist Abteilungsleiter der Plastischen & Handchirurgie und erzählte mir, dass eigentlich in jedem Dienst mindestens ein Patient mit einer Handchirurgischen OP pro Tag da ist, oft sogar mehr. Rund 60% der behandelten Patienten fallen in das Gebiet der Handchirurgie.

Der große Bereich Plastische & Handchirurgie gehört zum OUPC- dem Universitätszentrum für Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie.


Die Plastische Chirurgie ist ein eigenständiges Facharztgebiet welches aus 4 Teilbereichen besteht:

  • Rekonstruktive Mikrochirurgie

Rekonstruktion – was ist das?

  • Die Rekonstruktive Chirurgie ist neben ästhetischer Chirurgie, Verbrennungschirurgie und Handchirurgie eine der vier Säulen der Plastischen Chirurgie.
  • Rekonstruktion ist ein sehr weitgefasster Begriff, konkret umfasst dies die Lokalbehandlung sogenannter schwieriger (chronischer) Wunden bis hin zum freien Gewebetransfer mit mikrochirurgischem Gefäßanschluss.

Beispiele hier sind ein Patient, der nach einem Rektum- Karzinom komplett operiert wurde und salopp gesagt nun ein großes Loch hinten hat. Oder auch ein Patient, bei dem aus bestimmten Gründen das Brustbein entfernt werden musste. Da fehlt ja dann wirklich auch „Material“, zusätzlich zum „großen Loch“, welches da ist. Mittels spezieller Lappentechniken kann dieses Loch verschlossen werden.

Wie oben schon erwähnt ist auch der Aufbau der Brust nach Brustkrebs eine Indikation für die Rekonstruktive Mikrochirurgie. Allerdings auch ein Patient, der sehr viel abgenommen hat und nach dem Gewichtsverlust eine „Fettschürze“ übrig hat. Natürlich muss das für das Wohlbefinden des Patienten wiederhergestellt werden und es gibt durchaus auch medizinische Gründe für diesen Eingriff.

Rekonstruktion – in mehreren Schritten zum Erfolg

Die Dauer einer Rekonstruktion hängt in hohem Maße von Ausgangsbefund und dem Patienten ab. Oftmals ist es notwendig nach einer Wundanfrischung und Vorbereitung der Wunde bzw. des Defektes mittels VAC-Therapie (Vacuumtherapie, eine Form der Wundversorgung) ein mehrzeitiges rekonstruktives Konzept zu wählen. Je nach geplanter Deckungstechnik muss postoperativ zur Sicherung des bestmöglichen Operationsergebnisses eine ein- bis zweiwöchige, stationäre, plastisch-chirurgische Nachbehandlung erfolgen.

Nach Entlassung erfolgt eine engmaschige Betreuung und Anbindung über die Sprechstunde.

Eingang der Ambulanz im Haus 59

Die Dauer der Behandlung ist daher sehr individuell und richtet sich nach dem Aufwand der Behandlung und der Art der Deckung.

  • Handchirurgie

Das Behandlungsspektrum umfasst frische Verletzungen und Folgezustände nach Knochenbrüchen, Sehnen und Bandverletzungen sowie Nerven- und Gefäßverletzungen der Hand.

Weiterhin stellen degenerative Veränderungen wie Verschleißerkrankungen einen Schwerpunkt dar. Das Spektrum der Krankheitsbilder umfasst auch Folgezustände nach fehlverheilten oder unbehandelten Verletzungen.

Neben der bildgebenden Diagnostik inkl. Computertomographie, MRT und Ultraschall, stellt die klinische Untersuchung und Beratung den Grundstein der Therapie dar.

Im ambulanten Operationszentrum im Haus 51 können eine Vielzahl von Operationen durchgeführt werden, wenn es die Größe des Eingriffes und Begleiterkrankungen erlauben. Häufig können diese Eingriffe in „Armbetäubung“ oder örtlicher Betäubung neben der Allgemeinnarkose durchgeführt werden.

Im Operationssaal stehen neben modernen handchirurgischen Implantaten auch ein modernes OP-Mikroskop für mikrochirurgische Gefäß-/ oder Nerveneingriffe zur Verfügung.

Zur Möglichkeit der ambulanten OP im Haus 51 gibt es auch immer einen OP Saal im Haus 32, der täglich befahren wird. In der Regel werden so 2 OP Säle pro Tag von der Abteilung Plastische & Handchirurgie bedient.

Die Notfallversorgung und Behandlung sämtlicher privater Unfälle sowie Arbeitsunfälle erfolgt über die chirurgische Notaufnahme.

Behandlungsschwerpunkte zusammenfgefasst:

  • Notfallversorgung von frischen Handverletzungen inkl. Arbeitsunfällen über die chirurgische Notaufnahme (24- stündiger Bereitschaftsdienst inkl. OP-Bereitschaft)
  • Nervenkompressionssyndrome der oberen Extremität
  • Morbus Dupuytren
  • Knochenbruchbehandlung des Handskeletts, konservativ bis zu modernen Osteosyntheseverfahren
  • Operationen bei Sehnenscheidenengen
  • Chirurgie der Sehnen der Hand, von der Behandlung frischer Sehnenverletzungen bis zur sekundären Rekonstruktion
  • Behandlung von Nervenverletzungen inkl. der mikrochirurgischen Rekonstruktion
  • Arthroskopien /Spiegelung des Handgelenkes
  • Behandlung bei Verschleiß der Finger-Gelenke und des Handgelenkes
  • Therapie von Weichteildefekten
  • Knochen-und Weichteiltumore der Hand
Sprechstunde:Donnerstag, 08.00 – 14.00 Uhr
Terminvereinbarung:0351/ 458-2006
  • Verbrennungschirurgie

Bevor wir zu den Verbrennungen kommen, möchte ich dir einen Überblick darüber geben, wann welcher Grad der Verbrennung zutrifft.

Grad der VerbrennungBetroffene HautschichtenKlinik
1EpidermisRötung, starker Schmerz, wie Sonnenbrand
2aOberflächige DermisBlasenbildung, Wundgrund rosig und rekapillarisierend, starker Schmerz, Haare fest verankert
2bTiefe Dermis (mit Hautanhangs­gebilden)Blasenbildung, Wundgrund blasser und nicht oder schwach rekapillarisierend, reduzierter Schmerz, Haare leicht zu entfer­nen
3Komplette DermisTrockener, weißer, lederar­tig harter Wundgrund, keine Schmerzen, keine Haare mehr vorhanden
4Unterhautfettgewebe, Muskelfas­zie, Muskeln, KnochenVerkohlung

Zählt ein Patient zu einem Schwerstbrandverletzten, dann wird er auf der speziellen Intensivstation in Leipzig behandelt. Dies trifft zu, wenn mehr als 20% der Körperoberfläche verbrannt sind. Dennoch kann es natürlich sein, dass diese Patienten dann erst einmal im UKD ankommen, hier stabilisiert werden und dann nach Leipzig gebracht werden.

Chirurgische Versorgung

Die Versorgung ist abhängig von der Tiefe der Verbrennung, bei Verbrennung des Grades II a-b können nach Débridement (chirurgische bzw. mechanische Entfernung) der betroffenen Hautareale, diese mittels einem synthetischer Hautersatz gedeckt werden.

Bei höhergradigen Verbrennungen/Verbrühungen, bei denen keine spontane Regeneration der Haut zu erwarten ist, müssen ebenfalls alle betroffenen Areale, teilweise auch Fett- und Muskelgewebe, entfernt werden. Bei speziellen Fällen müssen teilweise Entlastungsschnitte durchgeführt werden, um weitere Schäden der Muskulatur oder weiterer Weichteile zu vermeiden.

Anschließend erfolgt die Deckung wenn möglich mit Transplantation von eigener Haut mittels Spalthauttransplantation. Dabei wird ein Stück gesunde Haut (z.B. häufig vom Oberschenkel, jedoch abhängig von der Lokalisation der Verbrennung) in einer Dicke von ca. 0,2 mm entnommen und gitterförmig ausgedehnt auf die Defekt aufgebracht (Meshgraft-Deckung).

Spezielle Fälle sind Verbrennungen im Gesicht und an den Händen, hierbei wird die transferierte Haut zum optimalen Ergebnis im Normalfall nicht gemesht (keine gitterförmige Ausdehnung der Spalthaut), um ein ästhetisch optimales Ergebnis zu erzielen.

Neben der chirurgischen Intervention sind von entscheidender Bedeutung:

  • Schmerzbekämpfung mit ausreichender Analgesie
  • Psychologische Betreuung des Brandverletzten bei höhergradigen Verletzungen
  • Aufklärung über Narbenbehandlung ggf. Kontrakturbehandlung
  • Zeitnahe Bewegungstherapie
  • Beachten von psychiatrischen und psychosozialen Spätfolgen

Sowohl die neu gebildete, als auch die transplantierte Haut ist anfangs empfindlich gegenüber UV-Belastung (direktes Einwirken von Sonnenlicht) und mechanischer Belastung. Des Weiteren kann es sein, dass sie sich im Laufe der Zeit etwas zusammenzieht, die Hautfarbe sich von vergleichbaren Hautarealen unterscheidet  und / oder es zu einer Narbenbildung kommt. Infolge dessen können weitere Operationen notwendig werden.

  • Ästhetische Chirurgie


Unter der Säule der Ästhetischen Medizin werden formverändernden Eingriffe zusammengefasst, die nicht zwingend medizinisch notwendig sind, sondern vor allem auf Wunsch der Patienten nach umfassender Untersuchung und Beratung durchgeführt werden.

Das UKD, sowie die Abteilung für Plastische & Handchirurgie grenzt sich ganz bewusst vom nicht rechtlich geschützten Begriff der Schönheitschirurgie ab. Ästhetische Chirurgie wird bei uns im UKD ausschließlich von erfahrenen Fachärzten für Plastische und Ästhetische Chirurgie durchgeführt.

Schwerpunkte innerhalb dieser Teilbereiche sind:

  • Das gesamte Spektrum der elektiven (geplanten) Handchirurgie
  • Das gesamte Spektrum der Notfall Handchirurgie (24h Replantationsdienst, Revaskularisation und Replantation von schwerverletzten oder abgetrennten Gliedmaßen)
  • Mikrochirurgische Gewebetransplantationen am gesamten Körper inkl. aller Perforatorlappen zur Defektdeckung von Weichteildefekten nach Trauma, Tumor oder chronischen Wunden
  • Rekonstruktive Körperformung nach Gewichtsreduktion (Straffungsoperationen am gesamten Körper – insbesondere der weiblichen und männlichen Brust, sowie des Bauches und der Oberschenkel bzw. Oberarme)
  • Thermische Verletzungen (Verbrennungen, Verbrühungen, Verätzungen, Erfrierungen) aller Verbrennungsgrade und Ausmaße (außer thermische Verletzungen mit Zentrumsindikation)
  • Behandlung von Narben – insbesondere Verbrennungsnarben
  • Autologe Brustrekonstruktion (Wiederherstellung der weiblichen Brust durch Eigengewebe nach Brustkrebs)
  • Die operative Behandlung von chronischen Wunden (Problemwunden) inkl. Dekubitalulzerationen
  • Das gesamte Spektrum der ästhetischen Chirurgie 

Das Team der Abteilung für Plastische und Handchirurgie repräsentiert das Fachgebiet ebenfalls in Klinik, Forschung und Lehre.

Der Forschungsschwerpunkt der Abteilung besteht aus folgenden Bereichen:

  • Ischämie und Reperfusion von Gewebe (extrakorporale Perfusion)
  • Perfusionsstudien an Gewebe im Rahmen der negativen Unterdruckbehandlung
  • Evaluation chronischer Schmerzsyndrome an der Hand
  • Adipositasforschung

Wusstest du, dass man mittels 3D Druckern auch einen Biodruck herstellen kann. Also mittels Zellen kann man Gewebe für eine Transplantation, beispielsweise nach Verbrennungen herstellen. Auch mit Knorpel ist das möglich. Allerdings steckt dieses Projekt noch in den Kinderschuhen. Jedoch finde ich es absolut erstaunlich, was heutzutage möglich ist. Und genau das macht Forschung aus! Die Forschung hierfür sitzt im MTZ- Haus 91 im UKD.


Übrigens gibt es jeden Morgen eine große Besprechung, bei der die Fälle der aktuellen Nacht, vom vorhergehenden Tag und die geplanten OP´s besprochen werden. Ein weiterer positiver Aspekt der Besprechung ist auch, dass so eine doppelte Sicherheit gewährleistet ist, was die Identifikation des Patienten betrifft.


Das Fachgebiet ist ein wirklich sehr spannendes. Räumlichkeiten für eine eigene Station würde es im UKD geben, allerdings fehlt es komplett an der Pflege. Es gibt schlichtweg kein Pflegepersonal, welches die Patienten betreuen kann. Daher sind die Patienten hauptsächlich auf der OUPC-S2. Bei mehr als 10 Patienten werden diese dann auf andere Stationen wie beispielsweise die OUPC-S1, seltener auch auf die OUPC-S4 oder S5 verteilt.

Es gibt nicht wirklich viele Zentren für Plastische & Handchirurgie in Sachsen. Wenn du also wirklich Interesse an dem spannenden Fachgebiet hast, dann empfehle ich dir eine Initiativbewerbung (HIER klicken) mit dem Hinweis, dass du explizit Interesse an dem Fachgebiet hast.
Gern darfst du auch erwähnen, dass du durch mich, Sarah Küttner aufmerksam geworden bist.


Doch neben dem stationärem Part ist es auch wichtig zu wissen, dass es eine eigene Ambulanz gibt. Hier finden Verbandwechsel, die Sprechstunden und vieles mehr statt.

Vor allem hier, allerdings auch stationär ist das Team der Orthopädie- & Reha Technik sehr eng im Kontakt mit Arzt und Patient.

Nachgefragt im UKD- Ossilinchen trifft den Augen OP

In meinem Beitrag rund um das Thema OP (hier klicken) habe ich euch einen großen Einblick in die Orthopädie und Unfallchirurgie gegeben. Im Beitrag gab es allerdings nur einen kleinen Einblick in den Augen OP. Doch das möchte ich heute ändern, denn der Augen OP ist weitaus mehr, als „nur“ Katarakt (Grauer Star) OP´s.

Um euch das Fachgebiet umfassend zeigen zu können, habe ich vier Stunden im Augen OP hospitiert und einiges gesehen. Anja Kurze, die Fachbereichsleitung hat mich die ganze Zeit begleitet, mir die Dinge gezeigt und erklärt.

**** Trigger Warnung**** Es sind im Beitrag Bilder von Augen OP´s zu sehen. Wer diese nicht sehen kann, sollte nicht weiter scrollen!!!


Der OP Trakt besteht aus 4 OP Sälen. In einem wird das ganze Spektrum der Medizin bedient. Hier wird auch intubiert, in den anderen 3 Sälen sind die Patienten wach. So kommen PRO Tag 50 bis 60 OP´s zusammen.

Intubationszubehör

In einem Vorraum werden die Patienten durch ärztliches und pflegerisches Personal auf die jeweilig geplante Operation vorbereitet. Im Saal selbst werden die Patienten nochmals nach der Identität befragt und das sowohl von der Pflege, als auch vom Arzt. Eine zweifelsfreie Identifikation ist immer wichtig und absolut notwendig. Bei einem so hohen Durchlauf an Patienten muss aber darauf nochmal ein besonderes Augenmerk gelegt werden.

Die häufigsten Operationen sind die des grauen Stars, d.h. die Entfernung der getrübten Augenlinse und des Ersatzes durch eine Kunstlinse. Eine solche OP durfte ich heute auch sehen und ich bin absolut begeistert von der filigranen Arbeit. Klar, das Auge ist unser Sehorgan, mit ihm muss gut umgegangen werden aber wie fein da am Auge mittels Mikroskop operiert wurde, das hat mich echt fasziniert.

Dank der Kamera, die intraoperativ verwendet wurde, konnte ich quasi live bei der OP dabei sein. Hier sieht man, wie die trübe Linse langsam entfernt wird. Natürlich nur als Momentaufnahme, damit man mal eine Vorstellung vom ganzen hat.
Hier sieht man die bereits neu eingesetzte Linse. Wenn man ganz genau schaut, dann sieht man links und rechts kleine „Arme“.
Diese sorgen dafür, dass die Linse fest sitzt und nicht verrutscht. Da die Schnitte so klein sind, muss nicht genäht werden. Es wird mit einer Methode gearbeitet die dafür sorgt, dass sich die kleinen Schnitte selbst verschließen.

Weiterhin kommen u.a. Operationen an der Netzhaut wie zum Beispiel bei Ablösung dieser im Augen OP vor. Eine Netzhautablösung ist eine absolute Notfallsituation und muss SOFORT operiert werden.

So sieht eine gesunde Netzhaut aus, wenn sie beleuchtet wird.
Bildquelle: UKD Schwester Anja Kurze
Hier sieht man eine Netzhaut OP mit einer Methode, die ebenfalls keine Nähte erfordert. Das eine „Röhrchen“ ist dafür da, dass man das Auge von innen beleuchten kann, das andere dafür, dass eine Infusion läuft, sonst würde das Auge kollabieren und das dritte ist quasi das Arbeitsinstrument. Bildquelle: UKD: Schwester Anja Kurze

Ein solcher OP Saal ist abgedunkelt, da man ja das Auge von innen beleuchten will und muss, um alles gut beurteilen zu können. Auch eine solche OP durfte ich heute sehen.


Operationen des grünen Stars (Glaukom) sind ebenfalls sehr oft anzutreffen.
Ein Glaukom bezeichnet eine Gruppe verschiedener Augenerkrankungen, die meist lange Zeit unbemerkt bleiben, jedoch den Sehnerv schädigen und auf Dauer das Sehvermögen einschränken. Schlimmstenfalls erblindet das Auge. Beide Augen können (zeitversetzt) erkranken.

Hauptrisikofaktor eines Glaukoms ist ein individuell erhöhter Augeninnendruck.
Diesen Druck kann man durch verschiedene Maßnahmen (versuchen) zu senken. Mittel der Wahl ist hier natürlich erstmal die konservative Behandlung mittels Augentropfen.

Hilft das nicht, dann müssen operative Methoden zu Rate gezogen werden:

  • Zum einen kann man das mittels Laser versuchen, um die Kammerwasserbildenden Zellen zu zerstören, die zu viel Flüssigkeit produzieren und den Augeninnendruck steigen lassen.
So sieht schematisch dargestellt ein Lasereingriff aus.
  • Eine weitere Möglichkeit kann die Trabekulektomie sein. Dabei wird chirurgisch ein Ventil geschaffen, über das der Augeninnendruck reguliert werden kann. Das Kammerwasser wird quasi „natürlich“ hinter die Bindehaut abgeleitet und soll dort resorbiert werden. Wenn der Augeninnendruck zu groß wird, kann Kammerwasser abfließen und der Druck sinkt wieder, bevor der Sehnerv weiter geschädigt wird.
  • Hilft das natürliche Ventil nicht, dann muss ein Silikonventil her. Auch dieses Ventil soll dafür sorgen, dass das Kammerwasser abfließen kann.

Auch plastische Operationen insbesondere der Augenlider (u.a. Tumor Entfernungen, Korrektur aller Lidfehlstellungen…) finden statt. Eine solche OP habe ich heute auch gesehen und ich muss immer wieder sagen, dass es mich fasziniert, dass die Patienten ja zum größten Teil wach sind. Nur die wenigsten OP´s finden in Vollnarkose, also beatmet statt.

Auch Operationen an den Tränenwegen, Schieloperationen, Transplantationen der Hornhaut, hornhautstabilisierende Operationen oder die Entfernung des Bulbus (Augapfel) sind Leistungsspektrum der Augenklinik am UKD. Alles, was in diesem Fachgebiet möglich ist, kann der Augen OP am Uniklinikum Dresden leisten und abdecken!

Eine OP hier dauert so zwischen 10 Minuten und zwei Stunden. Dadurch kann natürlich auch der hohe Durchlauf gewährleistet werden.

Damit man mal eine Vorstellung von Nahtmaterial im Augen OP hat, hier mal ein Größenvergleich.

Unterschiedliche Betäubungsformen werden dabei eingesetzt. Am häufigsten wird das Auge durch Umspritzung betäubt (Para- bzw. Retrobulbäranästhesie). Das durfte ich heute auch sehen und ganz ehrlich? Ich hab mitgelitten! Es wird nicht in das Auge gespritzt, sondern dahinter, um alles zu betäuben aber als ich die Nadel dann gesehen habe und es für den Patienten doch unangenehm war, da habe ich wirklich mitgelitten.

Folgendes braucht man dafür.

Kinder bis etwa 15 Jahre oder Patienten mit besonderen Indikationen werden in Vollnarkose operiert. Das entscheidet dann der Anästhesist im Vorfeld, schließlich muss der Patient / die Erziehungsberechtigten auch aufgeklärt werden.
Immer donnerstags finden die Augen OP´s bei den Kindern statt. Dazu kommt auch immer eine Kinderkrankenschwester und es gibt einen extra Raum, den Sternchenraum, zum Aufwachen für die Kids.


Bei Operationen der vorderen Augenabschnitte, wie Kataraktoperationen oder Operationen, die im wesentlichen Manipulationen an der Hornhaut, Bindehaut oder Vorderkammer betreffen, kann das Auge durch Tropfen betäubt werden. Diese so genannte Tropfanästhesie ist allerdings nur bei Operationen an den vorderen Augenabschnitten ausreichend wirksam.


Ist die OP dann überstanden und die Patienten benötigen noch etwas Zeit zum wach werden, dann geht’s in den Aufwachraum. Hier wird aber zum Beispiel auch die Para- bzw. Retrobulbäranästhesie durchgeführt.

Aufwachraum im Augen OP

Alle genannten OP´s sind in der Regel stationär aufgenommen. Letztendlich ist das immer eine Entscheidung von Arzt und Patient, ob eine stationäre Aufnahme erforderlich ist oder nicht.
Es gibt daher auch ganz viele Patienten, die ambulant operiert werden.


Ambulantes Operieren

Das Spektrum der ambulanten Operationen umfasst sämtliche lidchirurgische Eingriffe wie z. B. Lidentzündungen, Lidfehlstellungen, Lidtumore. Ebenfalls können Kältebehandlungen wie z. B. für Netzhautdegenerationen oder auch Gefäßneubildungen an Iris und Netzhaut durchgeführt werden. An Eingriffen im Inneren des Auges werden die Operationen des Grauen Stars (Katarakt) und Eingriffe an der Iris (periphere Iridektomie) durchgeführt.

Die Patienten, die sich zur ambulanten OP vorstellen, sollten auf jeden Fall Op-fähig sein, d.h. es sollten keine schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegen, blutverdünnende Medikamente wie z. B. Falithrom oder ASS sollten nicht genommen werden.

Alle Patienten müssen vor der Operation schriftlich einwilligen. Dies bedeutet, dass die Patienten in der Regel mindestens einmal vor der Operation in die Augenklinik kommen müssen. Bei dieser ersten Vorstellung, die in der Regel in der Poliklinik oder in der Privatsprechstunde stattfindet, werden die Patienten untersucht und das weitere Vorgehen besprochen.

Einige Tage später erfolgt dann die Operation. Normalerweise kommen die Patienten morgens in die Augenklinik und werden für die Operation vorbereitet. Nach der Operation können die Patienten nach einer kurzen „Verschnaufpause“ die Klinik verlassen.

Zu finden ist die Augenklinik im Haus 33- blauer Bereich A

Was übrigens auch im Augen OP stattfindet, da es wichtig ist, dass es unter sterilen Bedingungen stattfindet, ist die Injektion von Medikamenten in den Glaskörper des Auges.
Das macht man bei der feuchten Makuladegeneration.
Der schärfste Punkt des Sehens im Auge ist der gelbe Fleck, die Makula. Durch Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen) kann dieser Punkt geschädigt werden und das Sehen, vor allem das scharf sehen kann gestört werden.

Mittels dem Medikament soll die Ödem Bildung reduziert/verhindert werden. Der Eingriff selbst geht ganz schnell, das habe ich heute auch gesehen. Ca. alle 6 Wochen kommen die Patienten für diesen Eingriff zu uns ins UKD.
Es gibt auch Augenärzte, die dieses Verfahren in ihren Praxen machen. Es steht mir nicht zu darüber zu urteilen aber die Begründung von Schwester Anja hat mir absolut eingeleuchtet, warum das bei uns am Haus im OP stattfindet.
Schließlich sind hier die sterilsten Bedingungen gegeben. Keime im Auge, die zu einer Endophthalmitis führen können, sind nicht witzig und haben eine schlechte Prognose. Wenn von einer Endophthalmitis die Rede ist, dann spricht man von einer Entzündung im Augeninneren.


Wie immer gab es aber auch für euch die Chance Fragen zu stellen:

  • Wie viele zusätzliche Pflegekräfte braucht es jetzt mit dem Neubau der Anästhesie?

Ein Neubau der Anästhesie ist mir nicht bekannt, ich schätze die Frage zielt auf den Neubau des Haus 32 und dem OP Trakt ab. Damit hat der Augen OP aber nichts zu tun, daher kann die Frage an der Stelle leider nicht beantwortet werden.

  • Wie sieht ein Notfall im Augen OP aus?

Verletzungen jeglicher Art zählen zu einem Notfall. Also Verletzungen der Lider, der Tränenwege oder des Auges an sich.

Ebenfalls Verätzungen oder Netzhautablösungen sind absolute Notfälle.

Auch der Glaukomanfall, also der plötzlich stark ansteigende Augeninnendruck zählt zu einem Notfall.

  • Was macht den Beruf hier so spannend im Vergleich zu anderen OP´s?

Schwester Anja nannte mir folgende Gründe:

Der Augen OP ist etwas ganz anderes, als die „großen“ OP´s. Die Patienten sind überwiegend wach, das ist auf jeden Fall schon mal eine große Besonderheit. Aber auch, dass das Spektrum der Augenheilkunde hier komplett umgesetzt werden kann. Zudem ist das Fachgebiet ein Fachgebiet mit einem schnellen Fortschritt. Es wird nie langweilig, da es immer einen Lernprozess gibt.
Familienfreundlich empfindet sie zudem, dass es keine Rufbereitschaft vor Ort gibt, man muss nicht im UKD sein. Man macht lediglich Rufbereitschaftsdienste und kommt dann rein.

  • Welche Möglichkeiten gibt es, um den Augendruck zu senken?

Die Frage habe ich ausführlich beim Thema Glaukom oben behandelt. Sowohl die konservativen, als auch die operativen Möglichkeiten.

  • Wie lange hat die längste OP gedauert?

Sechs einhalb Stunden, allerdings war das vor 20 Jahren 🙂


Wenn dich der OP interessiert, dann kann ich dir folgende Stellenanzeige (hier klicken) empfehlen.
Bei deiner Bewerbung darfst du gern erwähnen, dass du durch mich, Sarah Küttner/ Ossilinchen aufmerksam geworden bist.

Gesucht werden Gesundheits- und KrankenpflegerInnen für den OP oder operationstechnische Assistenten.


Abschließend möchte ich noch sagen, dass man den Augen OP wirklich nicht unterschätzen sollte. Klar sieht man hier kein Blut, keine gebrochenen Knochen und das volle „actionreiche Spektrum“. Aber was man nicht vergessen sollte, hier wird am Auge operiert, an unserem Sehorgan! Wenn das nicht auf höchstem Niveau passiert, dann kann der Patient im schlimmsten Falle nichts mehr sehen. Und genau das muss man immer im Hinterkopf haben. Es ist absolut kein Fachgebiet, was man hinten runter fallen lassen sollte und sich denken sollte „Ach, es ist ja nur der Augen OP.“…