Alles, was du zum Thema Stürze im Kindesalter wissen solltest….

Dieser Beitrag ist gemeinsam mit Jordis von Erste Hilfe Party entstanden. Vielen lieben Dank für deinen fachlichen Input!


Was meint ihr ist der häufigsten Unfall mit Kindern im Haushalt?
Tatsächlich ist es der Sturz vom Wickeltisch – gefolgt von dem Sturz aus dem Bett. 

Wenn ich mal bei meinen Mädels rum frage, dann ist nahezu jedes Kind schon mal aus dem Bett gefallen… Daher ist dieses Thema wirklich sehr von Bedeutung! Genau aus dem Grund habe ich mich mit Jordis für dieses wichtige Thema entschieden.

Kinder haben alle eine Phase, in der sie wickeln nicht mögen. Sie haben besseres vor, nämlich die Welt entdecken.  Da sieht das wickeln oftmals aus wie ein kleiner Nahkampf mit einem Aal. Wenn ihr euch gerade in dieser “ Phase “ befindet, dann ist es ratsam entweder das wickeln auf den Fußboden zu verlegen oder sich direkt beim Kauf einer Wickelkommode für den KiWiKo Aufsatz zu entscheiden.  An der Stelle muss ich sagen, dass sich das Geld wirklich lohnt. Wir (Sarah) hatten sie auch und haben sie aktuell an meine schwangere Freundin verborgt, da ich diesen Wickelaufsatz wirklich geliebt habe und somit einer weiteren Familie eine Freude machen möchte!

So wickelt ihr am sichersten, denn wenn man sich wirklich mal bücken muss, um zum Beispiel in die Kommode zu gehen oder sich (warum auch immer) mal kurz umdreht, macht man einfach die Klappe am KiWiKo hoch und das Kind kann nicht raus fallen. Dennoch sollte man sein Kind NICHT unbeaufsichtigt lassen, vor allem nicht die agilen Kinder!

Denn wenn wir ehrlich sind, dann geht es wirklich soooo schnell. Und die Kinder fallen ja nicht vom Wickeltisch, wenn wir nicht im Raum sind, sondern sie fallen, wenn wir direkt daneben und “ nur einmal kurz abgelenkt“ sind. Mir (Jordis) ist es selbst einmal passiert, dass mir ein „Babysitterkind“ vom Wickeltisch gefallen ist.  Obwohl ich die Hand auf dem Bauch liegen hatte! Erst liegt sie da und strahlt ihr Mobile an und im nächsten Moment dreht sie sich und rutscht nach unten weg. Ich konnte sie damals nur kurz vorm Boden auffangen,  weil ich ihr vorher eine Jeans Latzhose angezogen hatte.  Hätte ich ihr nur eine Strumpfhose angezogen, die nachgegeben hätte, wäre sie auch auf dem Boden gefallen. Ich hätte NIE gedacht,  dass MIR DAS mal passiert!

Eine wichtige Frage ist an der Stelle noch zu klären: Warum fallen die Kinder eigentlich primär auf den Kopf?

Das liegt daran, dass der Kopf den Schwerpunkt der Kinder bildet. Nun ist ein Sturz auf den Kopf, gerade in der „Lauflernphase“ nicht immer gleich dramatisch. Ein Sturz vom Wickeltisch ist da natürlich aufgrund der Höhe etwas anders. Meine (Sarah´s) Kinderärztin sagte mal, dass ein Sturz erst dann richtig bedenklich ist, wenn die Höhe des Sturzes größer ist, als die Körpergröße des Kindes.

Was tun, wenn das Kind gefallen ist (und das auch noch auf den Kopf?)

Ruhe bewahren 


Situation einschätzen ( war ich dabei und habe ich den Sturz gesehen oder komm ich dazu, weil es “ gerumpst“ hat?)
-> Habe ich den Sturz nicht gesehen, dann sollte ich schauen, ob das Kind z.B. neben einem Stuhl liegt und
evtl. darauf geklettert und runtergefallen ist oder ist das Kind evtl. “ nur gestolpert“

Bildquelle: Jordis



schauen wie das Kind reagiert
* weint es
* versucht es direkt aufzustehen 
* bleibt es regungslos liegen
 * ist es bewusstlos 
* könnte etwas gebrochen sein 


je nach Alter Fragen stellen 
* möchtest / kannst du aufstehen ?
* wo tut es weh?
* wieso bist du gefallen ( oder wo runter)?

– das Kind erst bewegen, wenn man sicher ist, dass nix gebrochen oder schwere Verletzungen vorhanden sind!

– ggf. Wunden versorgen ( Pflaster, Verband oder Druck Verband, ggf. kühlen ( richtiges kühlen und Wundversorgung lernt man z.B. in den Erste-Hilfe Kursen von Jordis, die man auch jetzt zu Pandemie Zeiten via Internet machen kann!)

das Kind beobachten 
* ist etwas wie z.B. der Arm oder etwas anderes gebrochen? Ist etwas gebrochen, dann unbedingt
schauen, ob der Rettungswagen sinnvoll ist, damit der Bruch sicher transportiert wird.
* war das Kind bewusstlos-> Rettungsdienst rufen! (Telefonnummer: 112)
* zeigt das Kinder Verhaltensauffälligkeiten oder neurologische Auffälligkeiten
(Einschränkungen in der Bewegung, immer wieder „schläfrig, weggetreten oder abwesend“ sein,
schwankenden Gang etc.) solltet ihr ein Krankenhaus aufsuchen – je nach Schwere der
Auffälligkeiten einen Rettungswagen rufen!
* übergibt sich das Kind, klagt über Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel, wird kurzzeitig
bewusstlos,  hat Schlafprobleme,  sollte ihr ebenfalls einen Arzt/( Krankenhaus) aufsuchen um zu
schauen, ob es eine Gehirnerschütterung ist.
* bildet sich eine Beule, kann man diese leicht kühlen
(genaue Informationen zum richtigen kühlen erhaltet ihr ebenfalls zum Beispiel im Erste-Hilfe Kurs
von Jordis) und beobachte. Ist die Beule hart / fest, dann ist meistens nichts passiert. Ist sie jedoch
eher weich oder wie ein „Kühlpack“ vom Tasten her, sollte man diese zeitnah überprüfen lassen!
*Wir Eltern haben aber auch unser „Bauchgefühl“ und wenn das sagt “ hier stimmt was nicht“ , dann
sollte ein Arzt aufgesucht werden, denn dann ist das Kind anders als sonst, und das weißt meistens
darauf hin,  dass etwas ist. Lieber einmal zu viel los fahren und schauen lassen, als einmal zu wenig
und es ist dann doch etwas.  .

Hat euch der Beitrag gefallen bzw. kennst du jemanden, dem der Beitrag gefallen und helfen könnte, dann darfst du Ihn natürlich sehr gern teilen!


Der Beitrag ersetzt in keinem Falle eine ärztliche Beratung, er soll lediglich Tipps und Hilfestellungen bieten, wie man im Ernstfall reagieren sollte!!

Alles, was du zum Thema Hausapotheke (beim Kind) wissen solltest!

Die meisten “ Notfälle “ mit Kindern passieren mittwochs oder Freitag Nachmittag, am Wochenende oder nach dem Abendessen – also eigentlich immer dann,  wenn der Kinderarzt in der Regel zu hat.

Oft sind es Fieber oder kleinere Verletzungen, die uns Eltern schwitzen lassen. Mit einer gut aufgestellten Hausapotheke kann man die meist überfüllte Notfallpraxis umgehen und entlasten. Dabei ist natürlich immer abzuwägen, was es ist und ob der Arzt wirklich warten kann oder ein Arzttermin eben dringend notwendig ist!


Die meisten Eltern benötigen jedoch etwas gegen einen Infekt. Habe ich also eine gut bestückte Hausapotheke,  muss ich nicht für einen Fiebersaft los fahren. Damit ich auch nach einiger Zeit ohne Erkrankung oder Notfall trotzdem noch eine nutzbare Hausapotheke habe, sollte ich mir immer alle 6 Monate einen Termin eintragen und den Inhalt auf Vollständigkeit und Haltbarkeit überprüfen.
Damit dieses einfach zu handeln ist, empfiehlt es sich, eine Checkliste für den Inhalt zu machen und auf angebrochene Salben, Säfte,  Tropfen und Cremes ein Anbruch Datum drauf zu schreiben. So benutzt man nicht aus Versehen ein abgelaufenes Produkt. 

Medikamente verlieren über die Zeit eben auch an Wirkstoff. Bis zum Verfallsdatum muss man sich dazu keine Gedanken machen, denn der Hersteller garantiert, dass bis zu diesem Datum der volle Wirkstoff da ist. Anders ist es eben nach dem Verfallsdatum. Man weiß eigentlich nie zu 100% sicher, wie viel Wirkstoff noch drin ist und kann die Dosis somit schwer steuern. Beim Erwachsenen nicht unbedingt das Drama, beim Kind aber schon. Der Erwachsende würde sich bei Kopfschmerzen sagen „Gut, nehm ich noch eine Ibu ein, wird schon.“ Diese Denkweise ist nicht unbedingt die Richtige aber jeder soll ja auch eigenverantwortlich für sich selbst handeln. Daher unser Tipp: Beim Kind NIE Medikamente geben, die verfallen sind.


Anbei ein paar Tipps zur Hausapotheke:

Fieberthermometer
Solange es gut geht, immer rektal messen, denn dieser Wert ist der genauste.
Meine Maus ist mittlerweile zu „groß“, um sich die rektale Messung gefallen zu lassen. Wenn man ein Ohrthermometer korrekt anwendet, dann ist auch dieser Wert sehr genau. Also nicht einfach das Thermometer ins Ohr stecken und messen, sondern das Ohr oben ein Stückchen hoch ziehen, dann misst es ganz genau! Von Stirnthermometern rate ich ab, denn diese bieten eine hohe Fehlerquelle und sind daher nicht verlässlich.

Fiebersaft oder Fieberzäpfchen
(Wirken im übrigen zeitgleich auch gegen Schmerzen) -> Hier empfiehlt es sich, den Kinderarzt zu befragen, denn bei Neugeborenen greift man eher zu Paracetamol, bei Kleinkindern und größeren Kindern eher zu Ibuprofen (Nurofen)

– Wärmekissen/ Kühlpack

Ich bevorzuge da ein Kirschkernkissen als Wärmequelle . Allerdings muss man beim Erhitzen immer im Hinterkopf haben, dass es noch nachwärmen kann und es somit zu heiß werden kann. Also einfach etwas Vorsicht walten lassen.

Als Kühlpack empfiehlt sich ein handelsübliche, wie wir es bei Kopfschmerzen oder einem gestoßenen Knie verwenden. Am besten aus dem Kühlschrank, nicht aus dem Frost! Kommt es aus dem Frost, dann unbedingt ein Tuch drum wickeln. Bei einem Pack aus dem Kühlschrank reicht, je nach empfinden des Kindes, auch ein dünnes Taschentuch.

Zeckenhebel

– Pflaster mit und ohne Motiv

Wundauflagen und Verbände in der richtigen Größe (Kleinkinder 4cm, Erwachsene 8-10cm)

Kohletabletten oder -pulver und ein Entschäumer (z.B. Lefax) für Vergiftungen
Im Falle einer Vergiftung empfiehlt es sich immer, die Giftnotrufzentrale zu informieren. Diese geben dann telefonisch weitere Infos. Die Nummern dazu findest zu HIER

Ja, an der Stelle muss ich zugeben, dass Jordis ein paar Lücken in meiner Hausapotheke aufgetan hat, denn in der Tat haben wir weder das eine genannte, noch das andere da.

Kochsalzlösung, Näschenfrei Salbe gegen eine verstopfte Nase

An der Stelle möchte ich euch von Herzen die Firma „Fragantura“ empfehlen. Die Produkte werden handgemacht in Dresden und sind ganz ohne Chemie oder andere chemische und künstliche Inhaltsstoffe. Gerade das Näschenfrei Balsam aber auch das Näschenfrei Öl (nicht mit auf dem Bild) retten uns sehr über verschnupfte Tage. Wenn die Maus wirklich mal schwer mit Schnupfen zu kämpfen hat, nicht einschlafen kann, dann lüfte ich das Zimmer vorm Schlafen gehen kräftig und gebe ein paar Tropfen Näschenfrei Öl in den Aroma Diffuser und lasse den eine Stunde oder drei laufen. Es fällt der Maus deutlich leichter, dann einzuschlafen. Kombiniert mit dem Balsam auf den Nasenflügeln ist es wirklich das, was bei uns am effektivsten wirkt.

Bei Neugeborenen oder kleineren Kindern kann auch ein Tropfen Kochsalzlösung in der Nase helfen. Diesen kann man auch mit einer kleinen Spritze in die Nase bringen. Da muss man einfach für sich den richtigen Weg finden. Wer ein Inhalationsgerät zu Hause hat, der kann mit einer Kochsalzinhalation auch nix verkehrt machen.

Wer Kochsalz nicht zu Hause hat, der kann das ganz einfach selbst machen:

So können Sie Kochsalzlösung selber machen:

  • Fünf Gramm Salz pro 500 ml Wasser – also etwa einen gehäuften Teelöffel.
  • Das Wasser ungefähr zwei Minuten lang abkochen– so werden mögliche Keime und Bakterien im Wasser abgetötet.
  • Die benötigte Menge Salz abwiegen und das Salz ins Wasser geben.
  • So lange umrühren, bis das Salz vollständig im Wasser gelöst ist.
  • Erst nutzen, wenn die Flüssigkeit abgekühlt ist.

– Ggf. Wundsalbe für kleinere Verletzungen

– Pinzette für die Entfernung von Splittern

– Erkältungsbalsam

Auch hier nutze ich die Produkte von Fragantura. Zum Beispiel bietet sich das Thymian Myrte Balsam an, welches wir auf Brust und Rücken schmieren. Nutze sogar ich 🙂

– Ggf. Dreiecktuch

– Etwas gegen Magen-Darm und Elektrolytlösung

– Je nach Alter Fenistilgel

– Etwas gegen wunden Po

Da kann ich das Popo Flott oder die Goldröschensalbe von Fragantura empfehlen. Letztere ist meine „Zaubersalbe“, wie ich immer so schön sage, denn sie wirkt irgendwie wie Bepanthen und heilt die Haut total schnell.

Auch habe ich bei der Maus gerne Heilwolle genutzt. Kennen erstaunlicherweise echt wenige. Gerade rote Stellen am Gesäß/ in der Falte habe ich damit behandelt. Solange die Stellen nicht offen und wund sind, einfach die Heilwolle dazwischen „klemmen“ und dann die Windel zu machen. Schon beim nächsten wickeln sieht man Erfolge.

– Desinfektionsmittel für die Hände 


Am Besten kann man sich auch vom Kinderarzt beraten lassen. Vor allem bei solchen wichtigen Themen wie Hausapotheke oder auch die Reiseapotheke, ist dieser ein guter Ansprechpartner, da er das Kind auch kennt. Alternativ kann man natürlich auch zur Apotheke des Vertrauens gehen. Ich wäre damals dankbar gewesen, wenn ich Tipps von anderen Mamas bekommen hätte, gerade was Cremes und Salben angeht. Daher habe ich Fragantura empfohlen, da wir wirklich nur gute Erfahrungen mit den Produkten sammeln.


Wichtig ist, dass man Medikamente für Kinder hat und Medikamente für Eltern, denn die Medis für die Erwachsenen sind nicht für die Kinder zugelassen!

Vielen lieben Dank an Jordis von Erste Hilfe Party für die fachliche Unterstützung bezüglich des Beitrages.

Erste Hilfe Kurs- sinnvoll oder unnütz?

Wie versprochen soll es hier auf meinem Blog natürlich auch in Sachen Elternratgeber weiter gehen. Da ich aber keine Kinderkrankenschwester bin und manchmal eben doch als Mama denke, habe ich mir Unterstützung geholt.

Jordis von Erste Hilfe Party unterstützt künftig alle Beiträge in dieser Rubrik.

Ich bin sehr dankbar eine solche Power- & Fachfrau an meiner Seite zu haben. Damit wir einen seichten Einstieg finden, wollten wir zusammen mal das Thema Erste Hilfe Kurs in Angriff nehmen. Denn wenn wir ehrlich sind, dann beschäftigen sich die wenigsten mit dem Thema. Folgenden Beitrag hat Jordis für euch geschrieben.

Zeitverschwendung oder sinnvolle ToDo?

Kannst du dich noch an deinen letzten Ersten-Hilfe Kurs erinnern? Hand auf’s Herz – wüsstest du noch, was zu tun ist, wenn etwas passiert? Wie war nochmal die Nummer des Rettungsdiensts und der Feuerwehr? Ist bei Kindern etwas Besonderes zu beachten?

Viele Menschen machen nur einen einzigen Erste-Hilfe Kurs im Leben – den verpflichtenden für den Führerschein. Meistens geht man dort hin, weil man muss.  Eigentlich hat man in dem Alter andere Dinge im Kopf und keine Lust einen Tag (oder damals noch zwei Tage) seine Zeit für das Thema „zu verschwenden“. Also geht man hin und sitzt die Zeit ab. Aufgrund der mangelnden Motivation bleibt dann natürlich auch nicht so viel „hängen“. Verständlich. 

Allerdings ist das sehr schade, denn jeder kann jederzeit in eine Notfallsituation geraten und auf Erste-Hilfe angewiesen sein. Dabei hat Erste-Hilfe nicht immer mit Blut und großen Verletzungen zu tun. Erste-Hilfe ist so viel mehr! Das fängt bei der Nachfrage an, ob jemand Hilfe braucht an und geht weiter über ein beruhigendes Gespräch bis hin zum (ggf.) Notruf.

Die beste Erste-Hilfe ist: reden und zuhören. So weiß derjenige, dass er nicht alleine ist. Und jeder, dem es einmal schlecht ging weiß, es tut gut und beruhigt, wenn jemand da ist und einem zuhört. Und DAS kann jeder!

Im Erste-Hilfe Kurs erfährt man unter anderem auch Wissenswertes, wie z.B. Was ist der Eigenschutz? Wie kann ich wobei helfen? Was ist, wenn ich helfen und mir passiert etwas? – Was für bedrohliche Erkrankungen gibt es? Welche Infos möchte der Notruf von mir wissen?

Dadurch, dass über 70 % der Unfälle und Notfallsituation im Haushalt oder bei der Arbeit passieren, ist es also sinnvoll mal wieder einen Erste-Hilfe Kurs zu machen, denn so kann man Kollegen oder seinen Lieben helfen.

Bei Kindern ist natürlich das ein oder andere etwas anders. Nicht nur, weil alles etwas kleiner ist, sondern weil Kinder anfangs einfach noch gar nicht sagen können, was los ist bzw. was ihnen weh tut. Außerdem haben Kinder ein anderes Schmerzempfinden und können den Schmerz oft auch noch nicht so gut lokalisieren. Deswegen gibt es extra „Erste-Hilfe Kurse am Kind“. In diesen Kursen werden Erkrankungen und Notfallsituation speziell für Kinder behandelt/besprochen. Ein absolutes Muss für werdende Eltern, Eltern und Großeltern, um sich für evtl. Notfallsituation zu rüsten. Wenn das eigene Kind das erste Mal Fieber hat, die erste Beule, oder es sich verschluckt, dann sind die Ängste und Sorgen sofort da. Um dann trotzdem noch vernünftig und zielgerichtet handeln zu können, ist so ein Kurs sehr sinnvoll. 

Heutzutage kann man Erste-Hilfe aber auch ganz anders lernen. Ganz individuell und entspannt – z. B. als Erste-Hilfe Party bei sich zuhause, mit Freunden und Familie. So kann man wirklich alle Fragen stellen und fühlt sich bei den praktischen Übungen nicht beobachtet oder unwohl.

Vielleicht denkst du auch einmal darüber nach und machst nochmals einen Erste-Hilfe Kurs, um deine Kenntnisse aufzufrischen, zu erweitern oder neu zu erlangen. 

Erste-Hilfe Party
rundum sicher
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Ossilinchen´s Elternratgeber- alles, was du zum Thema Verschlucken und Ersticken wissen musst.

Es ist ein Thema, welches immer aktuell ist und es gibt Dinge, auf die Eltern immer achten sollten. Allerdings ist nun der Herbst da und da gilt es nochmal besonders Vorsicht walten zu lassen, denn Eicheln, Kastanien und Co. sollte man nicht unterschätzen.

In Zusammenarbeit mit Schwester Angela, Stationsleitung der Kindernotaufnahme im Haus 21 schreibe ich heute meinen zweiten Elternratgeber, der sich eben genau mit dem heiklen Thema „Verschlucken und Ersticken“ beschäftigt. Sie hat natürlich nochmal Rücksprache mit den Ärzten der KIK NA gehalten, damit wir fachlich sowohl ärztlich als auch pflegerisch auf der korrekten Seite sind.

Wir haben allgemeine Richtlinien zusammengetragen, auf die man immer achten sollte, gerade wenn es mit der Beikost los geht. Wir haben aber auch ein paar Tipps, was man zu Hause machen kann, wie man sich am besten verhält und wann man unbedingt den Notarzt rufen muss.
Außerdem werde ich euch einen kleinen Einblick in die Endoskopie in der Kinderklinik geben. Da gibt es allerhand Sammelsurien mit Dingen, die Kinder so verschluckt haben und die mittels einem Eingriff in Kurznarkose wieder raus geholt werden mussten.


Die generelle Gefahr, wenn ein Kind etwas in den Mund nimmt, was es nicht in den Mund nehmen sollte besteht darin, dass der Gegenstand in die Luftröhre gelangen kann und die Atmung erschwert ist. Im schlimmsten Falle kann das Kind ersticken, weil es keine Luft mehr bekommt. Allerdings können Kleinteile auch die sensible Schleimhaut verletzten oder im schlimmsten Falle bis in die Lunge geraten. Gleiches gilt auch, wenn die Kinder sich am Essen verschlucken, es kann genauso in die Luftröhre gelangen. Der „natürliche“ Weg vom Mund ist natürlich der in die Speiseröhre bis hin zum Magen. Aber jeder kennt es glaube ich selbst, wenn man sich an einem Brötchen oder ähnlichem verschluckt und man einen Hustenanfall bekommt, weil ein Krümelchen „in der falschen Röhre“ gelandet ist.

Daher möchte ich mal mit ein paar allgemeinen Hinweisen, die gerade zu Beginn der Beikost wichtig sind starten. Dabei ist es egal, ob man mit Brei startet oder mit Baby led weaning (BLW).

Wichtig beim Beikoststart
  • Erst beginnen, wenn dein Kind die Beikostreifezeichen hat. Mit denen signalisiert dir dein Baby, dass es bereit ist auch etwas anderes als Muttermilch (oder Pre-Nahrung) zu sich zu nehmen.

    -> Dein Baby kann mit wenig Unterstützung aufrecht auf dem Schoß sitzen. Die Rumpfspannung kann für die Dauer des Essens gut gehalten werden und der Kopf kann aufrecht und stabil gehalten werden. Dein Baby darf nicht zusammensacken oder zur Seite weg kippen.

    -> Der Zungenstoßreflex ist vollständig verschwunden oder sehr stark abgeschwächt. Der Zungenstreckreflex ist ein Schutzmechanismus, dein Baby ist also in der Lage zu schlucken.

    -> Die Hand- Mund- Augen- Koordination funktioniert. Dein Baby sieht also das Essen, greift gezielt danach, kann das Essen festhalten und es dann gezielt in den Mund nehmen. Viele Eltern verwechseln das gern mit der oralen Phase, in der alles in den Mund genommen wird.

    Meist ist das um den 6. Lebensmonat ABER jedes Kind ist anders, also gehe da bitte ganz ohne Druck und Stress ran.
  • Achte bitte darauf, dass dein Baby in einer aufrechten Position ist.
  • Lege dein Baby nicht hin, bevor du dir nicht sicher bist, dass der Mund leer ist.
  • Gib deinem Baby das Essen bitte immer mit Zeit und Ruhe. Ein zwischen Tür und Angel essen erzeugt Stress und das ist nicht gut.
  • Lasse dein Baby niemals allein.
Für die größeren Kids gilt beim Thema Essen folgendes:
  • Kinder bis 3 Jahren nicht unbeaufsichtigt essen lassen.
  • Auch die größeren Kids sollten sitzen und nicht mit dem Essen in der Hand oder im Mund wild umher rennen. Gerade bei Lollis ist Vorsicht geboten. Rennen die Kinder mit Lolli im Mund und fallen hin, so kann das zu bösen Verletzungen führen.
  • Auch hier gilt: nicht im liegen essen lassen!
  • Nüsse oder Schokolade mit Nüssen sind mit Vorsicht zu genießen, hier besteht ein hohes Risiko der Aspiration (Verschlucken).

Doch wie oben schon erwähnt, kann nicht nur das Essen zu einer Aspiration führen, sondern auch Kleinteile, die verschluckt werden können.
Vorsicht ist da bei Kindern unter 3 auf jeden Fall bei kleinteiligem Spielzeug geboten. Auch Lego Bausteine können gefährlich sein, daher lieber auf Lego Duplo zurück greifen, da die Steine größer sind, was nicht unbedingt heißt, dass nichts passieren kann. Kurz gefasst kann man sagen, dass man das Spielzeug altersgerecht wählen sollte.

Geburtstagsgeschenk meiner Tochter zum 2 jährigen, die Empfehlung ist von 2 bis 5 Jahren.

Aber auch bei größeren Kindern kann es dazu kommen, dass sie Kleinteile verschlucken. Ebenfalls kann es beim rum träumen und auf der Stifthülle rum kauen passieren, dass sich größere Kinder verschlucken können.

Haarspangen , egal ob Klein oder Groß können sehr gefährlich werden und da musste auch ich wirklich drüber nachdenken, denn auch meine Tochter trägt sie ab und zu. Dass auch diese verschluckt werden können, das hatte ich nicht auf dem Schirm. Diese sind ja doch etwas spitzer zulaufend und können zu Verletzungen führen.

Auch beim Basteln ist Vorsicht geboten, gerade Glitzersteine können sehr groß ausfallen und ebenfalls verschluckt werden.

Achtung auch bei zerplatzten Luftballons oder bei Taschentuchpackungen, die du deinem Baby/ Kleinkind in die Hand gibst. Gerade die Taschentuchlasche kann gefährlich werden, ebenfalls wie der Rest der Verpackung selbst.

Die kleine Verschlusslasche kann auch schnell mal abgerissen und dann verschluckt werden.

Gleiches gilt für Bügelperlen, die auch ich als Kind geliebt habe. Diese sollten wirklich nur unter Aufsicht genutzt werden.

Unbedingt auf dem Schirm sollte man Batterien und Knopfzellen haben!
Damit sind nicht nur die Batterien/Knopfzellen in Fernbedienungen, LED Kerzen, Autoschlüsseln und Co. gemeint, sondern auch Spielzeug mit Batterien.

Meine „Liste“ ist natürlich nicht vollständig, ich könnte noch ewig so weiter schreiben. Es sind eben Beispiele dabei, auf die man nicht gleich kommt.


Hat dein Kind etwas in den Mund genommen und noch nicht geschluckt, dann versuch erst einmal auf Augenhöhe mit deinem Kind zu reden. Stress, Anschreien, Panik, das bringt an der Stelle keinem etwas. Weder dir, noch deinem Kind. Frage dein Kind einfach ganz normal, was es denn da im Mund hat und dass du neugierig bist, es zu sehen. Versuche beeindruckt zu tun und gib deinem Kind zu verstehen, dass du das Teil im Mund auch gern sehen möchtest.
Sollte das nicht klappen, dann versuche desinteressiert zu sein aber lasse dein Kind bitte nicht allein. Meist klappt ein Weg davon. Sollte das nicht der Fall sein und dein Kind verschluckt das Teil, dann sollte man gerade bei Batterien unbedingt den Arzt aufsuchen, egal, ob es Probleme bei der Atmung gibt oder nicht. Schließlich ist der erste und normale Weg ja die Speiseröhre, bis hin zum Magen. Wie man bei den anderen Fällen reagiert, dazu komme ich weiter unten nochmal.
Lass dich bitte beim Arzt nicht abwimmeln, wenn dein Kind eine Batterie verschluckt hat. Manche sind der Ansicht, dass aus verschluckten Batterien keine Säure mehr austreten kann. Dem ist aber nicht immer so!

Verschluckte 3V Lithium Batterien sind ein Notfall!!!

Hat ein Kind eine 3V Lithium Knopfzelle geschluckt, dann ist das ein absoluter Notfall und es muss sofort in ein geeignetes Krankenhaus. Hier sollte dann mittels einem Röntgenbild geschaut werden, ob sie noch in der Speiseröhre steckt. So oder so muss sie sofort raus geholt werden, egal ob das Kind nüchtern ist oder nicht.

Bildquelle: Batterieflyer KEKS.org

Man soll als Mama oder Papa sein Kind natürlich nicht in Watte packen. Die Kinder sollen und müssen sich ausprobieren aber ich möchte mit dem Beitrag sensibilisieren, damit man bei manchen Dingen ein Auge auf die Situation hat. Je größer das Kind, desto besser kann man natürlich mit ihm sprechen.


Was tun, wenn das Kind wirklich etwas verschluckt hat?
  • Ruhe bewahren!
  • Hat das Kind starke Luftnot oder läuft blau an, dann muss der Rettungsdienst SOFORT gerufen werden.
  • Hustet das Kind untypisch, hat es „komische Atemgeräusche“, speichelt es vermehrt oder erbricht, dann sollte man schnell den Kinderarzt oder die Notaufnahme aufsuchen.
  • Hustet dein Kind effektiv, also so, dass der Fremdkörper raus kommt, dann ermutige dein Kind dazu, weiter zu husten. Man sollte immer darauf achten, dass die Atemwege offengehalten werden. Auch aspiriertes Erbrochenes kann gefährlich sein!

    Treten diese Symptome nicht auf und das Kind ist „wohl auf“, dann:
  • Beobachte dein Kind, bewahre genauso Ruhe!
  • Wenn es nicht blau anläuft, dann versuch mit einer Lampe im Hals zu schauen, ob du den Fremdkörper siehst.
  • Wenn sich dein Kind am Essen verschluckt hat, dann lasse es einen Schluck trinken (Wenn es keine Atembeschwerden hat!!!).
  • Ggf. kann man auch den Stuhlgang auf den Fremdkörper untersuchen, wenn dein Kind wirklich gänzlich beschwerdefrei ist. Das kann natürlich etwas länger dauern 🙂
  • Versuche deinen Kinderarzt (nicht die Notaufnahme, außer der Zustand ist lebensbedrohlich!) telefonisch zu erreichen, um das weitere Vorgehen zu klären.

Das Kind auf den Kopf stellen und auf den Rücken klopfen ist eher nicht mehr ratsam.
Was man stattdessen machen kann, das haben mir die Mädels von littlecare in einem Kurzvideo für euch zusammengefasst. Ich folge den Mädels nun schon eine Weile auf Instagram und ja, ich hätte selbst ein Video drehen können ABER die Mädels sind Kinderkrankenschwestern, arbeiten auf Station und geben auch Kindernotfallkurse. Sie haben kürzlich ein ähnliches Video veröffentlicht, bei dem ich sofort an meinen Elternratgeber dachte, daher habe ich sie angefragt. Warum also das Rad neu erfinden 🙂
Ein herzliches Danke an euch!!!

Danke an littlecare.

Ist das Kind bewusstlos, dann muss sofort mit der Reanimation begonnen werden! Am besten schult dich dafür ein Erste Hilfe Kurs, der thematisch speziell auf Babys und (Klein-) Kinder abzielt.


Wie oben versprochen wollte ich euch noch die Wand zeigen, die im UKD in der Endoskopie bei den Kindern existiert. Hier findet man einiges an Dingen, die Kinder verschiedenen Alters verschluckt haben, teilweise im Magen, teilweise in der Luftröhre.

Endoskopie Raum in der Kinderklinik.

Ich hoffe, dass ich dir mit dem heutigen Ratgeber etwas Wissen und auch Sicherheit mit auf den Weg geben konnte! Der Beitrag ersetzt in keinem Falle einen Besuch beim Kinderarzt. Jedes Kind ist individuell und aus dem Grund kann man nicht 1 zu 1 alles auf jedes Kind ummünzen.

Der Beitrag darf gern geteilt werden.

Ossilinchen´s Elternratgeber- alles, was du zum Thema Fieber wissen solltest!

Heute ist es endlich soweit! Schon lange hatte ich die Idee einen Elternratgeber zu schreiben. Aus der Idee ist nun ein Plan geworden. Ich werde künftig in regelmäßigen Abständen zu medizinischen Themen schreiben, die das Baby-, Kinder- oder Jugendalter betreffen. Aber auch über Themen, die mir am Herzen liegen und die ich als Mama als sehr wichtig empfinde. Dabei sollen aber auch eure Wünsche, die ihr mir rückmeldet nicht zu kurz kommen.
Damit ich aber nicht nur aus der Sicht einer Mama schreibe, sondern auch fachlich korrekte Beiträge veröffentliche, habe ich die Fachexpertise der Kinderklinik am UKD an meiner Seite.

Heute soll es um das Thema Fieber gehen. Was ist Fieber überhaupt, warum hat mein Kind Fieber und was kann ich machen? Wann sind Hausmittelchen sinnvoll, wann Medikamente? Und ganz wichtig, wann muss ich einen Arzt aufsuchen?
Auch das Thema Fieberkrampf soll behandelt werden, da mir oft rückgemeldet wurde, dass hier Unsicherheiten und Unwissenheit besteht!


Heute habe ich mich für dieses wichtige Thema mit Schwester Angela Wetzel, Stationsleitung der Kindernotaufnahme im UKD getroffen. Auch die zuständige PDL, Herr Radloff war beim Gespräch dabei und sehr angetan von meiner Idee.

Frau Wetzel arbeitet trotz ihrer Tätigkeit als Stationsleitung auch voll am Patienten mit und ist daher die richtige Ansprechpartnerin für mein Thema. Sie erlebt in der Kindernotaufnahme natürlich so einiges und konnte mein Wissen fachlich weiter ergänzen und stand mir mit Rat und Tat zur Seite.


Was ist Fieber überhaupt?

Fieber selbst ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Die Erhöhung der Temperatur bewirkt, dass der Körper die eigenen Abwehrkräfte mobilisiert und gegen die Krankheisterreger vorgehen kann. Bakterien und Viren fällt es schwerer sich zu vermehren, wenn der Körper fiebert.
Kleine Kinder fiebern oft mal, manchmal sogar ohne ersichtlichen Grund.

Ab welcher Temperatur geht Fieber los?

Eine einheitliche Definition dazu gibt es nicht. Manche sprechen ab 38 °C von Fieber. In der Klinik bezeichnen wir alles ab 38,5°C als Fieber. Ein (sonst gesundes) Kind mit 38°C Temperatur würde ich persönlich beobachten aber noch nicht in Panik verfallen.
Allerdings gibt es da eine kleine Ausnahme. Neugeborene und Babys bis zu einem Alter von 6 Monaten sollten bei einer Temperatur ab 37,5°C schon engmaschig beobachtet werden und ggf. zeitnah einem Kinderarzt vorgestellt werden.

Welche Arten die Temperatur zu messen gibt es und welche sind die genausten?

Die rektale Messung ist am genausten. Zum einführen sollte man aber beispielsweise Vaseline oder eine andere Creme auf die Spitze des Thermometers geben. Diese Methode zum Temperatur messen ist ideal für alle Kinder bis 2 Jahre.

Bei korrekter Anwendung ist die Messung im Ohr sehr verlässlich, allerdings sollte man immer darauf achten, das Ohr etwas „lang zu ziehen“, damit man auch wirklich auf dem Trommelfell messen kann, denn nur so ist der Wert korrekt.

Hier zu sehen ein Ohrthermometer und ein Thermometer für die rektale aber auch axilläre Messung.

Am ungenausten sind bei kleinen Kindern die Temperaturmessungen unter der Achsel. Daher ist diese Methode eher für die Kinder ab 4 Jahre oder älter geeignet. Gerade auch bei den größeren Kindern / Teenies ist diese Methode zum Messen ideal.

Messen kann man natürlich auch unter der Zunge, allerdings ist auch diese Methode eher für die Kids im Jugendalter eine gute Möglichkeit, da auch hier die Fehlerquellen sehr hoch sind.

Stirn-/ Infrarotthermometer sind eher nicht für den häuslichen Gebrauch zu empfehlen. Die Messung geht zwar schnell aber die Fehler schleichen sich ebenso schnell ein.

Welche Hausmittelchen kann ich gegen das Fieber nutzen?
  • Wadenwickel, allerdings sollte man diese nicht bei Schüttelfrost anwenden.
    -> Wichtig zu wissen ist, dass man kein eiskaltes Wasser nehmen sollte. Lieber lauwarmes Wasser direkt aus der Leitung.
    -> Auch wichtig, nicht länger als 15 Minuten anwenden. Allerdings sind die Tücher danach sowieso warm.
    -> Für die Umsetzung benötigt man entweder Handtücher oder Mulltücher („Spucktücher“), immer pro Körperteil ein trockenes und ein nasses.
    -> Sollten Hände oder Füße unterkühlen, dann die Anwendung sofort unterbrechen.
Zuerst das Mulltuch unter dem Wasserhahn (oder in einer Schüssel) durchnässen.
Danach legst du dir das nasse Mulltuch auf das trockene.
Diese Tücher legst du unter Arm oder Bein deines Kindes. Beachte bitte, dass die Feuchtigkeit durchkommt und ggf. den Untergrund nass macht. Also wenn es dir lieber ist, dann legst du
eine Einmalunterlage unter dein Kind. Aber weniger ist mehr, lieber darauf verzichten, denn Wasser trocknet so oder so. Die Gefahr, dass dein Kind zusätzlich schwitzt ist hoch.
Danach wickelst du das nasse Tuch leicht und locker über den Arm oder das Bein deines Kindes.
Zum Schluss dann das trockene Tuch wieder leicht drüber legen und fertig!
  • Das Kind nicht zu warm einpacken, damit es nicht zu sehr überhitzt.
  • Wenn du dein Kind wäschst, dann kannst du auch ein paar Teebeutel Pfefferminztee mit ins Waschwasser geben. Pfefferminze kühlt und ist gerade bei Fieber angenehm. Es müssen nicht teure Pfefferminztropfen sein, der Tee reicht vollkommen aus.
  • Viel trinken ist wichtig. Wenn du dein Kind noch stillst, biete die Brust gern öfter an, vielleicht möchte dein Kind auch von allein öfter an die Brust. Bei vollgestillten Kindern ist es nicht notwendig zusätzlich Getränke anzubieten. Die Muttermilch reicht vollkommen aus!!!
    Alle Kinder, die nicht mehr gestillt werden oder gestillt werden wollen sollten Wasser oder Tee trinken. Der Tee kann je nach Kind und Vorlieben natürlich auch ausgekühlt sein. Sollte dein Kind all das gar nicht wollen, dann gehen stark verdünnte Saftschorlen ebenfalls. Lieber das, als gar keine Flüssigkeit. Aber wenn Wasser nicht das Optimum ist, dann reicht vielleicht auch schon der Tee für den Geschmack!
    Übrigens ist es auch nicht schlimm, wenn dein Kind mal gar keinen Appetit hat. Zwinge es zu nichts, der Hunger kommt von ganz allein, wir essen ja auch nichts oder weniger, wenn wir doll krank sind. Trinken ist hier wirklich das wichtigste!
  • Gerade die größeren Kinder mögen es vielleicht auch, einen kühlen Waschlappen auf die Stirn zu bekommen. Bei Kleinkindern oder Babys würde ich das nicht unbedingt empfehlen aber die größeren Kids mögen es vielleicht und können das ja auch kommunizieren.
  • Ruhe! Klingt logisch und einfach ist es manchmal aber nicht. Hiermit ist nicht gemeint, dass das Kind schlafen muss. Sind wir ehrlich, gerade bei den Kleinsten ist das mit dem Schlafen nicht immer so leicht. Aber kuscheln, vorlesen, vielleicht gemeinsam malen, wenn die Kids größer sind… Dinge, die den Körper zur Ruhe bringen und runter fahren sind wichtig. Auch Mama oder Papa sollten Zeit für ihren Sprössling haben. Es spricht ja auch nichts dagegen, sich zum Mittagsschlaf mit dazu zu legen 🙂
  • Solltest du mit dem Kinderwagen unterwegs sein, um dein Kind etwas zu beruhigen, dann solltest du darauf achten, dass es nicht so in der prallen Sonne ist. Achte bitte auf Sonnenschutz, sowohl als Creme, als auch auf ein Sonnensegel oder Sonnenschirm am Wagen.
  • Sollte die Babytrage das Mittel der Wahl sein, dann kleide dein Kind wie oben erwähnt nicht zu dick an. Es passiert nichts, wenn du dein Kind in der Trage hast. Sollte die Trage wirklich der einzige Weg sein, dein Kind zur Ruhe zu bringen, dann nutze sie. Allerdings solltest du dein Kind eben nicht zu dick anziehen, denn bei Mama oder Papa an der Brust ist es so oder so warm. Je nach Jahreszeit hat man ja auch noch eine Tragejacke an.
Ab wann sind Medikamente vonnöten und auf welche Medikamente greife ich zurück?

Bevor ich zur fachlichen Antwort komme, möchte ich dir noch einen kleinen Tipp von uns zu Hause mit auf den Weg geben. Fieber kann verschiedenste Ursachen haben, waren es die Zähne, dann haben wir oft auch erstmal nur die Weleda Fieber und Zahnungszäpfchen gegeben.
Gerade bei den ersten Zähnchen war das oft gut wirksam.

Wer möchte kann auch auf Globuli zurück greifen. Da empfehle ich dann eine Apotheke deiner Wahl, die sich auf dem Gebiet gut auskennt. Aufgrund meiner Erfahrung sind das in Dresden die Apotheke in Bühlau auf der Grundstraße oder die Lilien Apotheke auf der Pfotenhauer Str. 55.

Bei den Eckzähnen und Backenzähnen haben diese Methoden dann auch nicht mehr geholfen, weil die Maus hier vermehrt Schmerzen hatte. Da ich nicht wollte, dass sie sich quält, habe ich dann auf fiebersenkende Mittel zurück gegriffen. Der Vorteil an den fiebersenkenden Medikamenten ist ja, dass sie auch gegen Schmerzen helfen. Ich habe es aber immer so gehandhabt, dass ich die kleine Maus bis 39 °C fiebern lassen habe und erst dann etwas gegeben habe.


Mittel der Wahl sind hier dann Ibuprofen (Nurofen) oder Paracetamol. Entweder als Zäpfchen oder als Saft. Da kommt es dann auch auf das Alter des Kindes an. Wichtig ist, dass immer die Dosis gegeben wird, die für das Gewicht des Kindes angegeben wird. Nur eine „halbe Dosis“ ist nicht wirkungsvoll! Fiebert ein Kind (sehr) hoch und wirken die Hausmittelchen nicht, dann kann man Ibuprofen und Paracetamol 4 stündlich im Wechsel geben! Aber Achtung, Kinder bis zu 6 Monaten sollten bei Fieber immer dem Kinderarzt vorgestellt werden. Auch sollte ein Kind nicht unnötig lange hoch fiebern, denn das hat einen Grund und dieser muss gesucht und behandelt werden. Also nicht zu lange mit dem Besuch beim Kinderarzt warten.
Zudem sollten Kinder unter 6 Monaten ausschließlich Paracetamol erhalten. Das aber bitte mit dem zuständigen Kinderarzt besprechen.

Gib deinem Kind aber bitte auch genügend Zeit zum entfiebern. Erwarte bitte nicht, dass du bei über 39°C etwas gegen Fieber gibst und dann dein Kind binnen kurzer Zeit entfiebert hat. Man sagt so grob, dass die Temperatur pro Stunde um 0,5 °C sinkt.


Wichtig ist grundsätzlich die Suche nach den Ursachen für das Fieber und die Therapie dieser. Hat das Kind eine Mittelohrentzündung, liegt ein Harnwegsinfekt vor oder sind es doch „nur“ die Zähne? Diese Ursachen müssen natürlich therapiert werden.


Fieberkrampf

Ein Fieberkrampf ist ein vom Gehirn ausgehender Krampfanfall bei Fieber. Etwa 3 bis 5% der Kinder erleben einen Fieberkrampf. Typischerweise im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren.
Beobachten Eltern zum ersten mal einen solchen Krampf, dann kann es nach außen schon sehr bedrohlich wirken. Dennoch sollte man versuchen, die Ruhe zu bewahren und den Notarzt unter der Nummer 112 anzurufen.

Wann entsteht er und welche Symptome bringt er mit sich?

Fieberkrämpfe treten erst oberhalb einer Temperatur von 38°C auf. Die Geschwindigkeit des Temperaturanstieges scheint dabei eine große Rolle zu spielen. Auch bei einem Fieberabfall wurden schon Fieberkrämpfe gesehen. Ganz genau kann man die Gründe für einen Fieberkrampf nicht benennen. In manchen Familien treten die Krämpfe vermehrt auf, in manchen gar nicht.
Ob das Fieber allein oder der dem Fieber zugrunde liegende Infekt den Krampanfall auslöst, das ist bisher auch unklar.

Ein einfacher Fieberkrampf dauert meist nur Sekunden bis maximal fünfzehn Minuten. Die Kinder verdrehen die Augen, verlieren meist das Bewusstsein, spannen den Körper an, beginnen zu zucken oder ihr Körper erschlafft. Meist ist die Hautfarbe blass, die Lippen und der Bereich drum herum können zyanotisch werden. Eine Zyanose ist eine Blaufärbung, in dem Falle um die Lippen herum.

In seltenen Fällen hört der Anfall nicht von allein auf und muss mittels Medikamenten durchbrochen werden. Auch andere Auffälligkeiten können hinzu kommen. Wenn das der Fall ist, dann spricht man von einem komplizierten Fieberkrampf.

Was kann ich dagegen tun?

Wie oben schon erwähnt bitte versuchen die Ruhe zu bewahren. Bis der Arzt kommt, kann man das Kind in eine Seitenlage legen. Speichel und ggf. Erbrochenes kann so aus dem Mund fließen, das Kind aspiriert nicht. Mit einer Aspiration bezeichnet man in der Medizin das Eindringen von Material (Speichel/Flüssigkeit/Nahrung) in die Atemwege bei unzureichenden Schutzreflexen (z.B. Hustenreflex). Wenn du grobe Speisereste im Mund siehst, dann entferne sie mit dem Finger. Kleine Kinder, die nicht unbedingt von allein seitlichen liegen bleiben, können beispielsweise auch mit einem Stillkissen gestützt werden.

Wichtig ist auch, dass du darauf schaust, dass um dein Kind herum nichts ist, womit es sich verletzten kann. Spitze und scharfe Gegenstände am besten entfernen. Auch auf Kanten von Möbeln achten.
Zu enge Kleidung kann gelockert werden, damit dein Kind gut atmen kann. Lass im besten Falle dein Kind bitte nicht allein!

Manchmal zeigt sich Fieber auch erst durch einen Fieberkrampf, da das Kind vorher vielleicht bei bester Laune war. Miss wenn möglich daher nach dem Ereignis die Temperatur.


Wichtig für den behandelnden Arzt ist es auch zu wissen, wie lange der Anfall angedauert hat und welche Körperteile in welcher Reihenfolge betroffen waren. Versuche, wenn es dir möglich ist auch die Blickrichtung deines Kindes wahrzunehmen. Verdreht es die Augen nach oben, unten, seitlich?

Nach ein bis zwei Stunden haben sich die Kinder in der Regel wieder erholt und haben keine bleibenden Schäden davon getragen.

Bei sogenannten „komplizierten Fieberkrämpfen“ sieht die Sache nicht ganz so harmlos aus. Sie können auch bei Kindern unter 6 Monaten auftreten und bei Kindern, die älter als 5 Jahre sind. Diese Krämpfe gehen meist auch länger als fünfzehn Minuten. Diese Art der Fieberkrämpfe können als Erstmanifestation eines Anfallsleiden auftreten.


Handelt es sich um den ersten Fieberkrampf, dann sollte wie schon erwähnt immer ein Arzt aufgesucht werden oder der Notarzt verständigt werden. Der weiterbehandelnde Arzt gibt einem dann „Verhaltensanweisungen“ mit auf den Weg, falls es zu einem erneuten Fieberkrampf kommt.

Bei einem komplizierten Fieberkrampf hängt mehr Diagnostik hinten dran, da muss dann im Einzelfall immer mit dem Facharzt besprochen werden, wie man sich bei erneuten Krämpfen verhalten sollte.


Viele Eltern sind nach so einem Ereignis, natürlich auch zu Recht, verunsichert oder haben Angst! Sprich deine Sorgen bitte beim Kinderarzt an. Er wird mit dir das weitere Vorgehen besprechen und ist für dich bei Fragen immer da.


Meine Maus hatte glücklicherweise nie einen Fieberkrampf, dennoch möchte ich zum Thema Fieber gern noch ein paar Worte verlieren. Ich selbst kann aus der Sicht der Mama nur sagen, dass ganz viel Nähe, für das Kind da sein aber auch Geduld wichtig sind. Wir haben auch große Unterschiede beim Fieber festgestellt. Hatte sie Fieber aufgrund vom impfen, war die Maus meist gut drauf, hat gespielt aber hat nachts dann eben das impfen und das, was da im Körper passiert verarbeitet.
Beim Zahnen war es das gleiche. Nicht alle Zähne waren mit Fieber verbunden, falls aber doch, dann war sie meiner Meinung nach nicht wegen dem Fieber schlecht drauf, sondern wegen dem, was da im Mund passiert. Sie hat ständig gespeichelt oder sich in den Mund gefasst, essen und trinken waren selten Probleme.

An ein paar mal Fieber im Sinne von krank kann ich mich wirklich erinnern, meist wegen Mittelohrentzündungen. Hier war sie wirklich total schlapp und matt, ausgelaugt, hat viel Nähe gesucht, ist aber nie zur Ruhe gekommen. Kuscheln war toll aber wirklich Ruhe finden konnte sie nicht, obwohl sie keine Kraft hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte sie sich auch schon abgestillt, wollte auch nicht mehr an die Brust, alle Versuche diesbezüglich scheiterten. Trinken ist wichtig, klar! Aber ich weiß auch, dass Kinder keine Maschinen sind und ganz wichtig ist es irgendwie ruhig zu bleiben. In jeder Situation hat uns weitestgehend die Babytrage geholfen. Ich kann aber auch wirklich nur jeder Mama und jedem Papa raten, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Damit sind wir immer am besten gefahren. Ich sehe manche Dinge aufgrund meiner Ausbildung sicherlich entspannter, andere würden sagen, dass sie aufgrund ihrer Ausbildung zur Krankenschwester eher panischer sind, weil sie wissen, was passieren kann.

Ich hoffe, dass ich dir mit dem heutigen Ratgeber etwas Wissen und auch Sicherheit mit auf den Weg geben konnte! Der Beitrag ersetzt in keinem Falle einen Besuch beim Kinderarzt. Jedes Kind ist individuell und aus dem Grund kann man nicht 1 zu 1 alles auf jedes Kind ummünzen.

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